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Abschied

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Abschied

20.10.2008 um 19:02
Nun beginne ich dann mal mit meinem Blog, aber erwartet nicht, das es interessant für Euch wird, ist mehr nur mein persönliches Tagebuch und da es jeder lesen kann, wird so richtig vertrauliches wohl nicht hier landen.

In Anbetracht des eben gesagten, weiß ich nun nicht was ich groß über den heutigen Tag schreiben sollte, außer er war recht beschissen und der morgige wird noch härter werden. Morgen heißt es wohl mal wieder Abschied nehmen. Aber das liegt im Sein begraben, was geworden ist, muss auch vergehen, auch wenn es traurig ist, und in diesem Fall der Krebs sein Tribut einfordert. Nun muss es sein, und es ist ein Akt der Gnade und nicht mehr aufzuschieben.

Bevor jemand nun falsches denkt, es geht um eine Katze. Wieder mal werde ich ein Grab ausheben, und wieder einmal wird es mich niederreißen.


Ansonsten kaue ich immer noch sehr an der Frage, warum nur all diese Lügen, was ist nur falsch gelaufen, wo liegt der Grund. Dazu eventuell ein anderes mal mehr.


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Abschied

23.10.2008 um 18:17
Hallo, Du bist nicht allein

ich habe vorgestern meinen über 18jährigen Kater Enzo einschläfern lassen. Die Entscheidung habe ich zusammen mit meinem Mann getroffen. Enzo war fast sein ganzes Leben lang bei mir - seit er ca. acht Wochen alt war, damals hat er zuerst meinen damaligen Mann einfach adoptiert, kurz danach dann mich, obwohl ich eigentlich gegen Katzen allergisch war... aber das war von da an kein Thema mehr. Nach meiner Scheidung ist Enzo bei mir geblieben, somit hatte ich ihn fast sein ganzes Leben lang fast täglich um mich.

Er hat sechs Katzen überlebt, die nach ihm zu mir kamen, die dritte ist jetzt noch bei mir und zwei Kinder von ihr auch. Enzo war der einzige Mann in unserer Katzenwelt und wurde von Mensch und Tier heiss geliebt. Ich habe sie alle geliebt, aber er war meine erste Katze, und an ihm habe ich am meisten gehangen. Er war auch die ausgeprägteste Persönlichkeit, und so voller Vertrauen und Anhänglichkeit.

Ich weiß, daß er - für eine Katze - sehr alt geworden ist, krank war er außerdem und schon lange keine Schönheit mehr. Seit über einem Jahr hatte er einen inoperablen Tumor im Gesicht, der ihn zum Schluß ziemlich entstellt hat, aber bis zum letzten Wochenende war er noch, zumindest seinem Alter entsprechend, ziemlich fit. Er war auch eine dieser Katzen, mit denen man regelrechte Gespräche führen konnte, er hatte einen ziemlich ausgeprägten Wortschatz - und außerdem mußte er immer das letzte Wort behalten...

Ich wußte ja schon eine ganze Weile, daß das irgendwann auf mich zukommt, aber er stand schon mehrmals kurz vor dem Tod, und mit unserer Hilfe hat er es immer wieder gepackt. Aber diesmal mußten wir ihn gehen lassen. Gestern abend waren die Zeichen so deutlich, daß wir es nicht mehr verantworten konnten, noch länger zu warten. Die Tierärztin - die ihn auch sein Leben lang kannte - meinte, es würde aber auch Zeit, daß der alte Held endlich gehen darf. Sie hat so eine burschikose Art drauf, daß es manchmal weh tut, aber selbst sie hatte schließlich Tränen in den Augen...

Wir haben ihn später bei uns im Garten begraben, der Tierkörperverwertung konnte ich ihn einfach nicht überlassen. Die Tierärztin hat auch keinerlei Einwände erhoben.

Ich bin furchtbar traurig, obwohl ich weiß, daß die Entscheidung richtig war. Immerhin hat Enzo ein langes und (denke ich) schönes Leben gehabt, und jedes Recht, jetzt zu gehen.

Ich weiß nicht, wo ich das sonst schreiben soll, vielleicht denken ja auch einige, ich sollte mich nicht so anstellen, er war ja nur ein Tier... Aber für mich war er ein Familienmitglied, und genauso trauere ich auch um ihn. Selbst mein Nachbar, der Enzo nur knapp drei Jahre kannte, hat geweint, und das ist für ihn sehr ungewöhnlich. Ich bin sehr froh, daß er mir jetzt beigestanden hat.

Ich hoffe, es fühlt sich niemand gekränkt, der um einen Angehörigen trauert, und hier geht es doch "nur" um ein Haustier. Aber für mich war Enzo mehr als das, und er wird mir sehr fehlen.


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