die drei bethen
20.04.2008 um 09:14Die drei Bethen heißen Ambeth, Wilbeth und Borbeth. Sie bilden die göttliche Triade als Erd-, Mond- und Sonnenmutter.
Der Glaube und der Kult um die drei gütigen Frauen, die durch die Lande gehen, weisen Rat erteilen und Gaben schenken, hielt sich im Volk sehr lange. Der Bethen-Kult wurde von der christlichen Kirche "umgewandelt" und zu den drei Heiligen Margaretha, Barbara, Katharina:
Ambeth
Das altirische Wort an-u bedeutet Göttermutter, daraus hat sich dann andera für "junges Weib" entwickelt. Im Lateinischen gibt es annula, das Großmütterchen. So verehrten die Römerinnen Anna Perenna, Großmutter Zeit, die ewige Anna. Anna Perenna war eine doppelköpfige Göttin und sie war dem Jahreswechsel zugeordnet. Ihre zwei Gesichter schauten von ihrem Himmelstor, wo ein himmlischer Zyklus mit dem Nächsten verschmolz.
Ambeth ist somit die Personifizierung der jungfräulich-mütterlichen Erde. Die christliche Kirche hat aus der Erdmutter Ambeth die Mutter Anna gemacht. Der Kult um die heilige Anna (Marias Mutter), hatte im 14.Jahrhundert einen großen Aufschwung und war in erster Linie ein Mutterkult. Anna galt als mächtige Patronin der Schwangeren und Gebärenden sowie auch als Schutzheilige der Bergleute. Auch hier lässt sich Annas Herkunft von der mütterlichen Erdgöttin Ambeth leicht ableiten.
Wilbeth
Das englische Wort wheel enstpricht phonetisch vollkommen dem Wil des Namens Wilbeth.
Wheel bedeutet Rad, wird aber auch benutzt, um überhaupt alles Runde zu benennen. Zum mittelhochdeutschen wel (=rund) gesellt sich das niederdeutsche waal für Vollmond. Das englische wheel hatte vermutlich die ursprüngliche Bedeutung von "runde Mondscheibe".
Die Menschen feierten Uul-Beth oder Jul, das Fest der Göttin Wilbeth zur Zeit der Wintersonnenwende. Die Christen verlegten die Geburt Jesu auf diese Zeit und nannten es Weihnachten. Das Julfest ist unser heutiges Weihnachtsfest. Somit ist die Jul-Beth eigentlich das Christkind.
Borbeth
Der Name Borbeth enthält in seiner ersten Hälfte den keltischen Stamm borm, zu dem unser warm gehört.
Zu keltischer und römischer Zeit hieß die Stadt Worms Borbetomagus, auch hier ist Borbeth unschwer zu erkennen. Wir begegnen ihr im Dom als Warbede wieder. Die etymologische Herleitung erklärt sich durch die keltische Entsprechung borm zum deutschen warm; so wird aus Borbetomagus (= das Feld der Borbet) im Zuge der Dialektverschiebung und Latinisierung Warmazfeld, Warmazia, Wormazia und schließlich Worms. Der Erbauer des Doms, Bischof Burchard bezeichnete die Verehrung der drei Frauen als Sünde und gibt uns so Anlass zur Vermutung, dass die drei göttlichen Frauen sehr beliebt und der Kult um sie im 11. Jahrhundert noch sehr verbreitet war.
Die christliche Kirche machte aus Borbeth schließlich Babett, die heilige Barbara, die der kirchlichen Legende nach von ihrem Vater in einem Turm eingesperrt wurde, weil sie sich zur Christin bekannte. Als Barbara lebt Borbeth in den "Heiligen drei Madl'n weiter".
Ausgerechnet in der Taufkapelle des Wormser Doms begegnet uns das aus der gotischen Epoche stammende geheimnisvolle Flachrelief der Embede, Warbede und Wilbede. Dieser Stein belegt zwar die Präsenz der Bethen in jener Zeit, ist aber kein Zeugnis für eine kultische Kontinuität, denn hier wusste man schon lange nichts mehr von ihrer "göttlichen" Abkunft.
Der Dreijungfrauenstein befand sich ursprünglich im Bergkloster, das Kloster lag in unmittelbarer Nachbarschaft zum Dom, aber außerhalb der Stadtmauer.
So auch der alte Spruch:
"Barbara mit dem Turm, Margarete mit dem Wurm, Katharina mit dem Radel
das sind die drei heiligen Madel!"
Der Glaube und der Kult um die drei gütigen Frauen, die durch die Lande gehen, weisen Rat erteilen und Gaben schenken, hielt sich im Volk sehr lange. Der Bethen-Kult wurde von der christlichen Kirche "umgewandelt" und zu den drei Heiligen Margaretha, Barbara, Katharina:
Ambeth
Das altirische Wort an-u bedeutet Göttermutter, daraus hat sich dann andera für "junges Weib" entwickelt. Im Lateinischen gibt es annula, das Großmütterchen. So verehrten die Römerinnen Anna Perenna, Großmutter Zeit, die ewige Anna. Anna Perenna war eine doppelköpfige Göttin und sie war dem Jahreswechsel zugeordnet. Ihre zwei Gesichter schauten von ihrem Himmelstor, wo ein himmlischer Zyklus mit dem Nächsten verschmolz.
Ambeth ist somit die Personifizierung der jungfräulich-mütterlichen Erde. Die christliche Kirche hat aus der Erdmutter Ambeth die Mutter Anna gemacht. Der Kult um die heilige Anna (Marias Mutter), hatte im 14.Jahrhundert einen großen Aufschwung und war in erster Linie ein Mutterkult. Anna galt als mächtige Patronin der Schwangeren und Gebärenden sowie auch als Schutzheilige der Bergleute. Auch hier lässt sich Annas Herkunft von der mütterlichen Erdgöttin Ambeth leicht ableiten.
Wilbeth
Das englische Wort wheel enstpricht phonetisch vollkommen dem Wil des Namens Wilbeth.
Wheel bedeutet Rad, wird aber auch benutzt, um überhaupt alles Runde zu benennen. Zum mittelhochdeutschen wel (=rund) gesellt sich das niederdeutsche waal für Vollmond. Das englische wheel hatte vermutlich die ursprüngliche Bedeutung von "runde Mondscheibe".
Die Menschen feierten Uul-Beth oder Jul, das Fest der Göttin Wilbeth zur Zeit der Wintersonnenwende. Die Christen verlegten die Geburt Jesu auf diese Zeit und nannten es Weihnachten. Das Julfest ist unser heutiges Weihnachtsfest. Somit ist die Jul-Beth eigentlich das Christkind.
Borbeth
Der Name Borbeth enthält in seiner ersten Hälfte den keltischen Stamm borm, zu dem unser warm gehört.
Zu keltischer und römischer Zeit hieß die Stadt Worms Borbetomagus, auch hier ist Borbeth unschwer zu erkennen. Wir begegnen ihr im Dom als Warbede wieder. Die etymologische Herleitung erklärt sich durch die keltische Entsprechung borm zum deutschen warm; so wird aus Borbetomagus (= das Feld der Borbet) im Zuge der Dialektverschiebung und Latinisierung Warmazfeld, Warmazia, Wormazia und schließlich Worms. Der Erbauer des Doms, Bischof Burchard bezeichnete die Verehrung der drei Frauen als Sünde und gibt uns so Anlass zur Vermutung, dass die drei göttlichen Frauen sehr beliebt und der Kult um sie im 11. Jahrhundert noch sehr verbreitet war.
Die christliche Kirche machte aus Borbeth schließlich Babett, die heilige Barbara, die der kirchlichen Legende nach von ihrem Vater in einem Turm eingesperrt wurde, weil sie sich zur Christin bekannte. Als Barbara lebt Borbeth in den "Heiligen drei Madl'n weiter".
Ausgerechnet in der Taufkapelle des Wormser Doms begegnet uns das aus der gotischen Epoche stammende geheimnisvolle Flachrelief der Embede, Warbede und Wilbede. Dieser Stein belegt zwar die Präsenz der Bethen in jener Zeit, ist aber kein Zeugnis für eine kultische Kontinuität, denn hier wusste man schon lange nichts mehr von ihrer "göttlichen" Abkunft.
Der Dreijungfrauenstein befand sich ursprünglich im Bergkloster, das Kloster lag in unmittelbarer Nachbarschaft zum Dom, aber außerhalb der Stadtmauer.
So auch der alte Spruch:
"Barbara mit dem Turm, Margarete mit dem Wurm, Katharina mit dem Radel
das sind die drei heiligen Madel!"