Sol_Invictus
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Ich
02.01.2008 um 19:12Hier sitzte ich nun und denke nach über die Menschen, die vor sich weglaufen und gleichzeitig hinter sich her rennen. Es ist ein aussichtsloses Spiel, ständig in Bewegung, bis zum letzten Atemzug. Das Schlimmste, was einem Menschen heutzutage scheinbar passieren kann, ist, nicht produktiv zu sein. Wie lange ist es her, daß man im Gras lag , die Wärme der Sonne genoß ohne Probleme, Zahlen und Termine im Kopf zu haben und dort so lange lag, bis die Sterne am Himmel erschienen, um ihren Glanz zu bewundern? In Kindertagen vielleicht einmal, und wir haben schnell gelernt, daß diese Zeit verschwendet ist. Wir haben unseren Platz gefunden in der Welt des Erfolges und der flüchtigen Begegnungen. Leider haben wir dabei auch unser ICH verloren, die Fähigkeit mit uns alleine zu sein. Wir brauchen nicht mehr alleine zu sein in dieser medienüberfluteten Welt. Der Mensch funktioniert perfekt, seien erste Bewegung am Morgen schaltet den Fernseher oder das Radio ein und die letzte Bewegung am Abend schaltet sie wieder aus. Nicht der Mensch beherrscht die Technik, es ist wohl eher umgekehrt. Hausfrauen werden von schmachtenden Schlagersängern begleitet, Kinder werden vor dem Fernseher `ruhiggestellt´ und der Computer ersetzt verbale Kommunikation ( man muß seinem Gesprächspartner nicht mehr in die Augen sehen). Diese Dinge sind ein Teil unseres Lebens geworden und es tut weh, sie zurückzulassen. So wie es auch weht tut, Menschen zu verlassen, die man liebt, um eine Zeit lang alleine zu sein. Es ist, als wenn man einen Arm herrausreißt. Doch dieser Arm gehört nicht mehr mir, ich lasse ihn los und an seiner Stelle wächst in meiner Einsamkeit ein neuer nach. Der Mensch braucht solche Atempausen, um neue Kraft zu schöpfen, der Seele etwas Ruhe zu geben und sich selber ein Stückchen näher zu kommen.
Aber vielleicht ist es gerade das, was den meisten Menschen Angst macht - sich selber zu finden. Ummauert von Normen, Pflichten und Vorurteilen findet das ICH kaum noch einen Weg, sich zu entfalten. Und gelingt es ihm, doch einmal, durch einen Riß zu entwischen, schlägt es zu mit aller Gewalt, ganz erschreckend rücksichtslos. Das sind die Momente, in denen die Menschen hilflos sind, und das macht Angst. Der Körper gehorcht nicht mehr dem Verstand, die Knie fangen an zu zittern, man läuft rot an und ringt nach Atem. Wir nennen es “von Gefühlen übermannt” zu werden.Dieses sind die wirklichsten Empfindungen, die wir haben - ohne trügerische Bilder. Nun gibt es Menschen, die Meister sind in der Berherrschung dieser Gefühle, die Mauer um die Seele ist bereits einer Stahlwand gewichen, es kommt nichts mehr rein oder raus. Eine Stahlwand ist kalt und glatt, sie hat keine Fugen, in denen Blumen wachsen können, es ist kein Leben möglich hinter ihr. Die Seele verkümmert ohne Luft und Sonnenschein. Von Mauern kann sich wohl niemand ganz freisprechen, doch wir können dafür sorgen, daß die Steine nicht allzu fest sitzen und an manchen Stellen auch schon brökeln. Die Macht dazu hat der Einzelne selbst. Die Angst zu besiegen ist eine der schwersten Aufgaben, so fest verwurzelt ist sie in uns. Und doch ist sie so widersprüchlich in sich selbst. Wir rennen weg, vor dem, was wir nicht kennen, vor dem ICH, das verletzen kann. Doch zugleich haben wir auch Angst, es zu verpassen, denn vielleicht ist es ja wunderschön. Was also wollen wir eigentlich?
Ich denke, kein Weg, der zum Menschen führt, kann ein falscher Weg sein.Mag das, was wir sehen werden auch nicht immer erfreulich sein, so ist es doch wahr. Keine Maske, keine festgelegte Rolle mehr und keine Erwartungen, das macht unendlich frei.
Erst dann, wenn wir gelernt haben, uns selber zuzulassen, werden wir anfangen, das Leben ein klein wenig zu begreifen.
Aber vielleicht ist es gerade das, was den meisten Menschen Angst macht - sich selber zu finden. Ummauert von Normen, Pflichten und Vorurteilen findet das ICH kaum noch einen Weg, sich zu entfalten. Und gelingt es ihm, doch einmal, durch einen Riß zu entwischen, schlägt es zu mit aller Gewalt, ganz erschreckend rücksichtslos. Das sind die Momente, in denen die Menschen hilflos sind, und das macht Angst. Der Körper gehorcht nicht mehr dem Verstand, die Knie fangen an zu zittern, man läuft rot an und ringt nach Atem. Wir nennen es “von Gefühlen übermannt” zu werden.Dieses sind die wirklichsten Empfindungen, die wir haben - ohne trügerische Bilder. Nun gibt es Menschen, die Meister sind in der Berherrschung dieser Gefühle, die Mauer um die Seele ist bereits einer Stahlwand gewichen, es kommt nichts mehr rein oder raus. Eine Stahlwand ist kalt und glatt, sie hat keine Fugen, in denen Blumen wachsen können, es ist kein Leben möglich hinter ihr. Die Seele verkümmert ohne Luft und Sonnenschein. Von Mauern kann sich wohl niemand ganz freisprechen, doch wir können dafür sorgen, daß die Steine nicht allzu fest sitzen und an manchen Stellen auch schon brökeln. Die Macht dazu hat der Einzelne selbst. Die Angst zu besiegen ist eine der schwersten Aufgaben, so fest verwurzelt ist sie in uns. Und doch ist sie so widersprüchlich in sich selbst. Wir rennen weg, vor dem, was wir nicht kennen, vor dem ICH, das verletzen kann. Doch zugleich haben wir auch Angst, es zu verpassen, denn vielleicht ist es ja wunderschön. Was also wollen wir eigentlich?
Ich denke, kein Weg, der zum Menschen führt, kann ein falscher Weg sein.Mag das, was wir sehen werden auch nicht immer erfreulich sein, so ist es doch wahr. Keine Maske, keine festgelegte Rolle mehr und keine Erwartungen, das macht unendlich frei.
Erst dann, wenn wir gelernt haben, uns selber zuzulassen, werden wir anfangen, das Leben ein klein wenig zu begreifen.