@off-peak: Was es mit Archetypen auf sich hat, kann man in jeder Abhandlung über Psychologie nachlesen. Die Archetypen bilden die "Grundstrukturen" des Traums, z. B. daß die Umgebung, in der der Traum spielt, immer das Innenleben (wenn z. B. ein Gebäude) oder auch das Außenleben (wenn in der "Außenwelt") des Träumers wiederspiegelt, und damit die "Bühne" darstellt, auf der sich alle Vorgänge abspielen. Für alle Archetypen gibt es zahlreiche Synonyme, die in individueller Ausprägung verwendet werden. Z. B. kann eine Türe oder ein Tor einen Übergang (z. B. vom Kind zum Erwachsenen) symbolisieren, genauso jedoch ein Spiegel, ein Brunnen (Wasserspiegel!), ein Schleier, eine Höhle, eine Stufe oder ein Wasserlauf/ Graben. Das Unterbewußtsein liebt auch Wortspiele, wenn ein Objekt im Traum prominent auftaucht, sollte man deshalb alle bekannten Sprichwörter, Symbolismen und eben Wortspiele zu diesem Objekt durchgehen und überprüfen, ob sie zum Kontext des Traumes passen. Gute Bücher über Traumdeutung erklären diese ganze Technik, von Archetypen bis Assoziationen, anhand von Beispielen. Allerdings gibt es nicht viele solche guten Bücher, die meisten behaupten stur, dieses Objekt/Handlung im Traum bedeutet dies und jenes Objekt/Handlung bedeutet das, und das ist halt falsch, weil die im Traum vorkommenden Versatzstücke immer dem jeweiligen Träumer und der "Botschaft" des Traums angepaßt sind, es also gar keine einheitliche Bedeutung geben kann. Wenn Du mehr über Archetypen wissen willst, schau Dir auch mal die "Großen Arcana" des Tarot an, das sind die Bildkarten mit Aufschriften wie "Der Narr" oder "Die Hohepriesterin", und lies über ihre Bedeutungen nach, in diesem Kartenspiel steckt nämlich eine ganze Kollektion von Archetypen - der Grund, warum diese Karten auch für individuell angepaßte Wahrsagerei verwendet werden. Der Narr der Karten beispielsweise symbolisiert den Fragenden, Wahrheitssuchenden, der im Traum als "Umgebung" (siehe oben) dargestellt wird. Für die Assoziationstechnik braucht man keine großartige Anleitung aus Büchern, da reicht ein gut sortiertes Allgemeinwissen und eine Liebe zur Sprache (weil Wortspiele). Der dritte wichtige Faktor ist Erfahrung und ständiges Dazulernen. Auf die Gleichsetzung von Vögeln mit Frauen kam ich, als ich einen anderen Traum deutete - auf der Hand des Träumers krallte sich ein weißer Vogel fest und pickte nach seinen Augen. Hatte ich sofort die Assoziation von Zwang (festkrallen) mit "ins Auge fallen" oder "Augen auskratzen" (nach den Augen picken - Augen auskratzen ist eine sehr "weiblich besetzte" Tätigkeit) mit etwas weißem, flatterndem - einem Brautschleier? Da ich weder das Geschlecht des Träumers noch seinen kulturellen Hintergrund kannte, machte ich sehr dezent eine Andeutung in Richtung "Zwangsehe" - und prompt kam die Bestätigung, daß die Freundin des Träumers (männlich) ihn zu einer überstürzten Hochzeit zwingen wollte.
Volltreffer, Schiff versenkt.
:)