Nach Berechnungen der Nasa wird am 7. Juli ein Meteorit im Westen Russlands einschlagen.Das Geschoss ist größtenteils ein Diamant und wird beim Eintritt in die Atmosphäre wohl nicht verglühen. Sicherheitskräfte sind besorgt – Schatzjäger begeistert.
Aus der russischen Region Gamanan dringen nur selten Nachrichten nach außen, aber am 7. Juli steht der fast menschenleere Landstrich im Auge der Weltöffentlichkeit.
Schon hat das russische Militär strategisch wichtige Stellungen in den Hügeln des ostsibirischen Berglandes eingenommen, heißt es bei Sicherheitsexperten. Panzer, Stacheldraht, Flugzeuge – alles, was der Militärapparat hergibt, soll vor Ort sein. Denn am Abend des 7. Juli, so zeigen es Berechnungen der Nasa, wird hier ein Meteorit einschlagen, der den wohl größten Schatz der Menschheit zur Erde bringen könnte.
Der Gesteinsbrocken, der derzeit durch mit knapp 70 000 Kilometern pro Stunden durch den Weltraum rast, ist etwas kleiner als das Exemplar, das am 15. Februar über Tscheljabinsk verglühte und die Kraft von 30 Hiroshima-Bomben freisetzte. OM – 2013B2 wird dagegen nicht verglühen, weil er einen Kern in sich trägt, der erst bei extrem hohen Temperaturen schmelzen kann.
„Riesige Chance für die Wissenschaft“
„Dieser Meteorit stellt ein Problem für die Menschen, aber auch eine riesige Chance für die Wissenschaft dar“, bringt es Jack M. Dyson vom Jet Propulsion Laboratory der Nasa auf den Punkt. „Wir arbeiten sehr eng mit den russischen Kollegen zusammen, um die Auswirkungen dieser Naturkatastrophe so gering wie möglich zu halten.“ Dyson forscht seit Jahren zur sogenannten erdbasierten Meteoritenspektografie, einer Wissenschaft also, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Beschaffenheit eines Himmelkörpers aus großer Entfernung zu definieren.
Der Forscher spricht von purem Glück, dass die präzise Vermessung von OM – 2013B2 überhaupt möglich war. „Hier ist eine Technik zum Einsatz gekommen, an der wir seit 25 Jahren tüfteln und die jetzt einfach reif für Tests war“, sagt er. „Wir haben 2013B2 anvisiert, weil er, wie viele andere kleine Himmelskörper auch, zwar entdeckt, aber nicht vollständig kartiert war. Es war nichts anderes als eine simple Versuchsanordnung.“ Allerdings eine mit spektakulärem Erfolg.
Der Meteorit ist ein riesiger Diamant
Denn der erste Test der Spiegel-Laser-Teleskopie übertraf alle Erwartungen der Forscher und brachte Erkenntnisse, die Gamanan bereits jetzt zum militärischen Sperrgebiet machen. Der Meteorit wird den Berechnungen zufolge am 7. Juli um 21.36 Uhr Ortszeit einschlagen. Brisant: Der Brocken hat zwar nur einen Durchmesser von ungefähr 1,5 Metern, besteht aber zu über 90 Prozent aus hochreinen Kohlenstoffverbindungen. Anders gesagt:
Er ist ein riesiger Diamant.
„So ungewöhnlich das klingt, sind Diamanten im All doch eher die Regel als die Ausnahme“, sagt Klaus-Wiegand Hohenstein, der in München für die Esa im Bereich wertvolle Himmelskörper forscht. Der Professor für tiefenmolekulare Thesaurenastronomie geht davon aus, dass von hundert Meteoriten mindestens fünf zumindest teilweise aus hochreinem Kohlenstoff bestehen. „Extrem selten ist aber, dass ein solch fliegender Schatz die Erde trifft“. Tatsächlich wollen Schatzjäger schon bald im Weltraum Rohstoffe abbauen.
http://m.focus.de/panorama/welt/tid-30359/einschlag-am-7-juli-diamant-asteroid-rast-auf-russisches-sperrgebiet-zu_aid_950812.htmlUnd das ganze wiedermal in Russland. Manno haben die ein Glück!