Das Problem mit der Blitzlichtanwendung bei Tieren beschäftigt mich schon länger. Dass man Tiere nicht aus 1 m Entfernung voll ins Gesicht blitzt, dürfte sich ja von selbst verstehen. Beim völligen Verzicht auf Blitzlicht ist man natürlich immer auf der sicheren Seite, sofern man nicht durchs Gebüsch kracht und die Tiere aufschreckt und vertreibt. Aber sollte es dazwischen nicht doch noch eine sanfte, akzeptierbare Möglichkeit geben, auch im Dunklen Tiere zu knipsen?
@ornis hat ja schon einen Link gebracht.
In diesem Forum, spez. in der Natur-Rubrik, wird gelegentlich so eine gewisse Empfindsamkeit zelebriert, die mir manchmal etwas übertrieben vorkommt. Da wird schon mal der eine oder andere User durch die Moralwächter (manchmal für immer) verschreckt...
Es wäre eigentlich ganz schön, wenn man das Bauchgefühl auch mal mit handfesten Argumenten und Fakten untermauern könnte - oder widerlegen...
Leider gibt bezgl. des Blitzens von Tieren oder spez. Vögeln das Internet nicht viel her. Es ist schon erstaunlich, dass bei all der Knipserei, grad in den letzten Jahren auch mit den preiswerten Digikameras und Handys, noch keine ernstzunehmende, wissenschaftlich fundierte Untersuchung stattgefunden haben soll. Jedenfalls habe ich nichts dazu finden können.
Auch in den Fotocomm. ist man offenbar ratlos und auf seine eigene Einschätzung angewiesen.
Eine Stellungnahme, die seit einigen Jahren in div. Fotocommunities zitiert wird, stell ich dann auch mal hier rein.
Zitat aus DSLR-Forum
"Zitat von Tierärztliche Klinik Hannover
Sie haben mit Ihrer E-Mail eine interessante Frage aufgeworfen, über die unseres Wissens keine wissenschaftlichen Untersuchungen vorliegen. Jedoch ist die Situation eines Fotoblitzes zu vergleichen mit dem Einsatz eines anderen Verfahrens – dem Elektroretinogramm (ERG).
Beim ERG wird die Netzhaut des Auges mit Hilfe von weißen Lichtblitzen mit einer Frequenz von 1,4 Hz stimuliert und die Netzhautfunktion mit Hilfe von Elektroden abgeleitet. Bei der verwendeten Lichtquelle handelt es sich um eine sehr starke Weißlichtquelle, die subjektiv mit einem Blitzlicht vergleichbar ist.
Bei der Messung werden die Ergebnisse von 25 Einzelreizen gemittelt und anschließend ausgewertet. Bei dieser Untersuchung kommt es nicht zum Kurvenabfall der Einzelkurven durch die Wiederholung, die jedoch zu erwarten wäre, sollte eine Überlastung der Rezeptoren oder gar ein Netzhautschaden entstehen.
Im Rahmen der Studien, die im Zusammenhang mit diesem Messverfahren durchgeführt wurden, sind keine nachteiligen Wirkungen aufgefallen, und die Messung ist seit Jahrzehnten im Routineeinsatz, sowohl in der Veterinär- als auch in der Humanmedizin.
Bedenkt man weiterhin, dass die Belastung eines Wildtieres durch das Blitzlicht eines Fotografen für das fotografierte Tier eher ein einmaliges Erlebnis darstellt, kann man sicherlich potentielle Schäden ausschließen."Vielleicht hat ein Mitleser doch noch eine Idee oder einen Link, wo man mögliche Untersuchungsergebnisse zur Wirkung von Blitzlicht auf z. B. nachtaktive Tiere/Vögel o. ä. finden könnte. Wär ja toll!