ropeburn schrieb am 27.05.2011:Ein Löwe würde einen Hund wohl schlagen ,wenn erkurz vorm verhungern wäre aber ansonsten würde er einen bogen machen
@ropeburn:
Du magst Dich mit Hunden auskennen allerdings nur wenig mit Großkatzen. Großkatzen sind nicht jene kampfscheuen, unentschlossenen Plüschtierchen als welche Du sie hier darstellst. Im Gegenteil. Großkatzen riskieren ihr Leben im Kampf mit wirklich wehrhaften, großen Beutieren. Je nach Verbreitungsgebiet können das Wildschweinkeiler sein, Kaffernbüffel, Gaure, Giraffen, Nilpferde, Schwarz- und Kragenbären, Krokodile, Nashörner, weibliche Braunbären und im Extremfall sogar Elefanten.
Großkatzen führen innerhalb ihrer Art alles andere als ein friedliches Leben. Höchstwahrscheinlich sterben mehr Tiere an Verletzungen, die sich sich durch Kämpfe um Revier oder Weibchen zugezogen haben als an Verletzungen durch Beutetiere. Kämpfe bis zum Letzten sind weder bei männlichen Löwen noch bei Tigern eine Seltenheit. Eine Löwin oder Tigerin verteidigt ihre Jungen gegen fremde Männchen unter Einsatz ihres Lebens. Verglichen zum sozialen Rudelleben der Hunde sind Großkatzen auch innerartlich ungleich aggressiver.
Großkatzen zeigen ein extrem feindschaftliches Verhalten gegenüber allen Nahrungskonkurrenten. Wer sich erwischen lässt, der wird getötet, häufig noch nicht mal gefressen. Ein Löwenmännchen beisst jede Tüpfelhyäne, die es in die Pranken bekommt, binnen Sekunden zu Tode. Dafür gibt es genug Videobelege im Netz (und eine Tüpfelhyäne ist sowohl hinsichtlich Körpergewicht als Beisskraft eine andere Kategorie als ein Pitbull). Leoparden ereilt durch Löwen oder Tiger das gleiche Schicksal, in Sibieren auch Braunbärinnen.
Unabhängig davon, ob ein einzelner Hund als Beute oder Konkurrent angesehen wird, das Ergebnis wäre in beiden Fälle das Gleiche. Wenn es dem Hund nicht gelingt, zu fliehen, ist er in wenigen Augenblicken tot. Egal welche Rasse und Masse das Hunti mitbringt. Der Unterschied an Körperkraft und Effektivität der "Bewaffung" ist einfach so groß, dass gar kein echter Kampf entstehen kann. Hinsichtlich Wendigkeit und Aggressivität liegt ebenso kein Vorteil auf Seiten des Hundes.
Zusammentreffen zwischen Großkatzen und Haushunden sind in den meisten Regionen eher selten. Dort, wo sie vorkommen, werden die Hunde gerne als Beute angenommen. Gerade sibirische Tiger scheinen eine besondere Vorliebe für Hundefleisch entwickelt zu haben. Deretwegen dringen sie sogar in Dörfer ein und holen sich die Hunde von der Straße oder aus dem umzäunten Garten. Oder sie klauen dem Jäger das Hunti gleich von der Leine. Über die "Canidophilie" sibirischer Tiger gibt es im Netz einiges zu lesen.