@StrawbellyGerade stolpere ich über diesen Artikel. DAS verstehe ich unter einer HITZEWELLE, und du wahrscheinlich auch, nehme ich an.
Die Hitzewelle 2003 ereignete sich während der ersten Augusthälfte des Jahres 2003
Verursacht wurde die Hitzewelle durch eine ausgeprägte Omegalage namens Michaela vom 1. bis zum 14. August 2003.
Besonders betroffen von der Hitzewelle waren die südlicheren Länder Europas; vor allem Norditalien, Spanien und Portugal litten darunter; außerdem die maghrebinische Mittelmeerküste. Im Alentejo, im Süden Portugals, erreichte die Temperatur am 1. August einen historischen Höchststand von 47,3 °C.
Abgesehen von Andalusien verzeichnete man in Frankreich die höchsten Temperaturen und die längste Dauer einer Hitzewelle seit mindestens 1950. Nach Angaben von Météo-France maßen zwei Drittel der französischen Wetterstationen Hitzegrade über 35 °C.[5] In 15 % der Städte wurden Temperaturen von über 40 °C verzeichnet. Die Bretagne erlebte mit über 40 °C ihren Hitzerekord. In Paris wurden 39 °C überschritten. Dort wurden die sommerlichen mittleren Temperaturhöchstwerte der Jahre 1922 und 1976 überboten. Der nächtliche Hitzerekord seit den ersten Aufzeichnungen, die im Jahr 1873 beginnen, wurde mit 25,5 °C in Paris in der Nacht vom 10. auf den 11. August verzeichnet.
Von den nördlicheren Ländern waren die Schweiz, der Westen und Süden Deutschlands, in Großbritannien der Süden betroffen. Man verzeichnete hier Temperaturrekorde von 37,9 °C am Flughafen Heathrow in England und 32 °C in Dänemark. In der Schweiz wurde mit 41,5 °C in Grono im Kanton Graubünden zum ersten Mal Temperaturen von über 40 °C gemessen. Für Deutschland stellte der August 2003 den Rekord des Jahres 1807 ein, mit 4,2° über dem Mittel.[6]
Hingegen war beispielsweise in Belgien bis auf den Süden die Intensität dieses Phänomens weniger stark. Auch in Luxemburg konnte die staatliche Ackerbauverwaltung mit ihrem Messnetz von Wetterstationen Temperaturen über 40 °C messen. In Oberkorn, an der luxemburgisch-französischen Grenze, wurde der bisherige Temperaturrekord für Luxemburg mit 41,5 °C am 8. August 2003 erreicht. Im Norden des Großherzogtums stiegen die Temperaturen allerdings kaum über 37 °C. Die Gebiete östlich der Alpen waren von der Hitze ebenfalls weniger schwer betroffen (wohl aber der Trockenheit), in der Südsteiermark wurden aber auch immerhin 38,5 °C Mitte August in Leibnitz gemessen. Auch war der Monat August dort mit einer Durchschnittstemperatur von 23,6 °C rekordverdächtig, mit über 300 Sonnenstunden im August, das sind um fast 80 mehr als im Monatsmittel, und mehr als 45 Tropentagen im Laufe des Sommers.[7]
Die Hitzewelle wurde von weiteren, eigentlich weniger ungewöhnlichen meteorologischen Ereignissen begleitet, die aber die Folgen hochschaukelten.
Der Hitzewelle gingen ein Frühling und Sommeranfang mit spürbarer Trockenheit voraus. Speziell in Frankreich machte sich in den meisten Départements gravierender Wassermangel bemerkbar. So lagen die gemessenen Niederschläge von Februar bis August überall unter dem Normalniveau. Vor allem im Osten und auf Korsika überschritt das Niederschlagsdefizit die 50 %-Marke. Auch in Ostösterreich, der Slowakei, Slowenien und Westungarn waren schwere Ernteverluste durch Dürre zu verzeichnen – für 2003 ist etwa in Ostösterreich „ein eklatantes Niederschlagsdefizit“ mit Jahressummen um 350 mm Niederschlag zu verzeichnen.[8]
Zudem zeichnete sich die erste Augusthälfte, speziell der 11. und 12. August, durch sehr schwache Luftbewegungen aus. Das verhinderte die Durchmischung der Luft, so dass die Spitzen der zu dieser Jahreszeit ohnehin hohen Ozonwerte hochgetrieben wurden.[9] Dazu kam ein starker Anstieg der Stickoxide.
Insgesamt war der ganze Sommer 2003 (Juni, Juli, August) ein Rekordsommer, mit Mitteltemperaturen von über 4° über dem Mittel von 1961 bis 1990 für das Dreiländereck Ostfrankreich–Schweiz-Süddeutschland, 3° von Katalonien bis Serbien und Mitteldeutschland bis Sardinien, und über 2° für ganz Europa einschließlich Island sowie Nordalgerien, mit Ausnahme Russlands, Finnlands, Portugals und Mittelschwedens.[10]