Original anzeigen (2,9 MB)Das ist mein Bert. Ich weiß sein genaues Alter nicht, aber er ist schon ein alter Sack, das steht fest. Trotzdem ist er lebensfroh und fit wie ein plüschiger Hausschuh. Der kleine Kerl lebt jetzt seit 3 Jahren bei uns und vorher war er obdachlos. Genaueres wissen wir daher nicht über ihn.
Als wir in diese Stadt gezogen sind, war Bert die erste Person, die wir getroffen haben. Er saß auf dem Zaun neben unserem Haus, als wir gerade mit dem Auto angekommen sind. Mein mann und ich sind gleich zu ihm gegangen und haben ihn gestreichelt. Wir dachten damals, daß er zu irgendeinem der Nachbarns gehört. Ein paar Wochen später haben wir dann herausgefunden, daß er kein Zuhause hat und hier und da so durchgefüttert wird. Wir haben dann angefangen ihn auch jeden Tag zu füttern und immer nach ihm zu sehen und haben überlegt, wo er denn hinkönnte bevor es Winter wird. Wir hätten ihn gerne aufgenommen, aber da wir im zweiten Stock wohnen und er so sehr daran gewöhnt ist draussen zu sein, dachten wir, daß das nicht wirklich funktionieren würde. Bert hat die Entscheidung dann aber selber getroffen und ist, als mein Mann ihm noch eine Schale mit Wasser runter bringen wollte, einfach die Treppe zu uns hoch gelaufen und in die Wohnung spaziert. Es war schon spät, also haben wir ihm ein grosses Kissen hingelegt, das früher meiner Hündin gehört hat, und sind ins Bett gegangen. Es hat die ganze Nacht und dann noch den nächsten Tag bis zum frühen Abend darauf geschlafen. Er war total kaputt und müde und wohl total froh in Sicherheit auf einem warmen Bettchen zu schlafen. Und ja, seitdem ist er unser Kater. Er hat seinen Freigang, aber er kommt immer wieder. Und während er am Anfang noch sehr viel Zeit draussen verbracht hat, ist er jetzt die allermeiste Zeit drinnen.
Wir gehen auch mit ihm spazieren, ohne Leine. Das macht ihm riesigen Spaß und es klappt super. Viele Leute staunen total, daß das mit einer Katze geht, aber ich muß sagen, daß es besser klappt als mit vielen Hunden die ich kenne. Mittlerweile hängen sich bei unseren Spaziergänge auch die Katzen aus der Umgebung an uns ran und wir ziehen dann mit einem Trupp von 4 oder mehr Katzen durch die Gegend. Leider fühlt sich Bert meist extrem genervt von den Anderen, also machen wir es manchmal so, daß wir uns regelrecht mit ihm davon schleichen um ja keine weiteren Katzen anzuziehen.
Die Behauptung, daß Katzen nicht kommen, wenn man sie ruft, hat Bert auch ganz klar widerlegt. Wenn er draussen ist und wir möchten, daß er rein kommt, rufen wir ihn und dann können wir sehen, wie ein kleiner weißer Punkt erscheint, der immer grösser wird je näher er kommt. Oder aber es sitzt urplötzlich einfach ein Bert vor der Tür und wir wissen nicht wo der jetzt gerade herkommt. In den meisten Fällen kommt er allerdings ohne Rufen zurück und sitzt dann einfach vor unserer Wohnungstür. Unsere Nachbarn kennen und mögen ihn zum Glück alle und deshalb hat er eigentlich immer jemanden, der ihn ins Haus lässt und ihn auch mal bis direkt an die Wohnungstür bringt und für ihn klingelt.
Unser Bert.... Katzen sind einfach so toll und Bertie ist mal ganz klar die Liebe meines Lebens.