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Spinnentiere

9.444 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Spinnen, Naturwissenschaft, Krabbeltierchen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
gnah ehemaliges Mitglied

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Spinnentiere

22.02.2008 um 21:58
Bääähh

und vorallem wie groß die ist :(


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Spinnentiere

22.02.2008 um 22:35
Hm... finde auch das Spinnen ,Insekten im allgemein mich schon ekeln !

Doch sind es auch tolle Tierchen ,wenn sie mir fern bleiben :)

Schon komisch... dabei sind sie so wichtig ,und soviele Menschen haben einen ekel gegen dieses Gefleuch...
Frage mich auch ab und an mal woher es stammt ,dieses gefühl wenn ich eine Spinne (besonders diese ekeligen Weberknechte ,mit ihren langen dünnen Beinen sehe) sehe ... hm...

Habe mir nicht alles durchgelesen.... sry...

Aber gibt es eine erklärung woher diese "angst" stammen könnte bezüglich Insekten allgemein ?

Komischerweise fand ich als Kind Spinnen und Insekten wirklich toll und habe mit Ihnen "gespielt" ...

Aber niemals bewusst getötet !


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Spinnentiere

22.02.2008 um 23:00
vielleicht hat man angst vor ihnen weil man sie nicht so gut kennt oder sowas in der art.
ich musste in biologie mehlwürmer aufziehen bis sie zu käfern werden.
dannnach hatte ich nicht mehr so große angst


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Spinnentiere

23.02.2008 um 16:01
@ Olwen...geht mir ähnlich, bin troztdem immer der, der die tierchen adann wier aussetzen darf...abgemurkst werden sie auch heute nicht....

Keine Angst vor kleinen/größeren Krabbeltieren

http://www.wdr.de/tv/daheimundunterwegs/service/tiere/20040301.phtml

Wegen des Spruche "Spinne am Morgen, bringt Kummer und Sorgen, wurden tausende Spinnen umgebracht.
dabei meinete dieser Ausspruch aus dem Volksglauben eigentlich das SPINNEN am Morgen, al Tätigkeit, um die Not auszudrücken.


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Spinnentiere

23.02.2008 um 16:03
Wer kennt nicht diese Aussagen.
- Spinnen legen ihre Eier in die offenen Münder von Schlafenden.
- Die Kreuzspinne ist gefährlich, deshalb hat sie auch das Todeszeichen, ein Kreuz, auf dem Rücken.
- Herbstzeit ist Spinnenzeit!
etc.

Sie haben sie sicherlich auch schon gehört. In der Tat halten sich diese Sprüche hartnäckig, obwohl an ihnen nichts dran ist. Wer sich diese Sätze hat einfallen lassen ist nicht klar. Sie gehören in den Bereich der Vorurteile. Allerdings kann man jedem Spruch eine logische Erklärung hinzufügen. Versuchen wir dies für die oben genannten:

Spinnen im Haus = gutes Raumklima
Dieser Spruch kommt aus dem bäuerlichen Bereich und ist fast schon selbsterklärend. In der Landwirtschaft, gerade in der, die viele Jahre zurückliegt, wohnte das Vieh mit im Haus. Oder anders herum, lebte der Mensch in der Nähe des Stalles. Das in einem Stall viele Fliegen vorkommen, muss ich ihnen nicht sagen. Da Bauern aber auf dem Land leben und die "gesunde Landluft" einatmen, musste sich zwangsläufig daraus ein Zusammenhang entwickeln. Denn wenn dort viele Fliegen vorkommen, leben dort natürlich auch viele Spinnen, da Fliegen die Beutetiere der Spinnen sind. Im Umkehrschluss muss sich also der landwirtschaftsferne Normalbürger heute fragen lassen: Haben Sie viele Spinnen? Dann ähnelt ihr Heim einem Stall? Vorausgesetzt natürlich es sind wrklich viele Spinnen!

Spinnen legen ihre Eier in die offenen Münder von Schlafenden.
Natürlich ist das nicht wahr. Spinnen meiden im Großen und Ganzen feuchte Standorte. Das können Sie morgens, wenn der Tau auf den Wiesen liegt, selber beobachten. Denn während dieser Zeit sind die Spinnen, die ohne Netze jagen, nicht wirklich laufaktiv. Die Beine laufend nämlich Gefahr durch die feinen Wassertropfen miteinander zu verkleben. Das Resultat wäre eine Laufunfähigkeit, die dazu führt, dass die Spinne nicht jagen kann. Also warum sollte sie dann herumlaufen.
Aber zurück zum schlafenden Durchschnittsschnarcher. Früher hielt man scheinbar toten Menschen einen Spiegel vor dem Mund, um zu sehen, ob dieser beschlägt. Beschlägt er mit ausgeatmetem Wasserdampf, so lebte die getestete Person. Wir atmen also Wasserdampf aus. Die Spinnen nehmen so etwas war und meiden diese Plätze. Hinzu kommt, dass die Eier nie in die Nähe des Wassers abgelegt werden. Die Gefahr, dass die Eier unter Wasser geraten und nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden ist einfach zu groß.

Die Kreuzspinne ist gefährlich, deshalb hat sie auch das Todeszeichen, ein Kreuz, auf dem Rücken.
Hier können wir es uns leicht machen. Spinnen haben in der Regel nur soviel Kraft, wie sie benötigen, um ein Insekt zu erlegen. Uns Menschen können sie nur an den Stellen beißen, wo sie durch die Haut kommen. Dies sind Armbeuge oder die Bereiche zwischen den Fingern. Die Reaktion bezogen auf einen Nichtallergiker ist ein juckender Punkt, ähnlich dem einer Mücke. Mehr nicht...

Herbstzeit ist Spinnenzeit!
Ja, für netzbauenden Spinnen, die dann erwachsen sind. Im Frühjahr dagegen sind die bodenbewohnenden Spinnen aktiv, die wir aber schlechter sehen. Letztlich sind also im Herbst nicht mehr Spinnen da, als im Frühjahr/Frühsommer, wir sehen sie nur besser, weil sie unserem Auge näher sind.

vieles ist Aberglaube, der sich leicht widerlegen lässt /Quelle M. Kreuls


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Spinnentiere

24.02.2008 um 10:55
Boahh! ^^Das ist ja der reinste Horror! Ekelig!


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Spinnentiere

25.02.2008 um 12:38
- Spinnen legen ihre Eier in die offenen Münder von Schlafenden.

*waaah*

Das hat mich erschreckt..igitt^^


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Spinnentiere

25.02.2008 um 23:40
Was is mit dem Gohliat Käfer?


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Sonea ehemaliges Mitglied

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Spinnentiere

26.02.2008 um 13:19
Ich musste mich ganz ehrlich erstmal an diese Mordsviecher von Spinnen hier gewöhnen. Wir wohnen aufm Lande in einem alten Fachwerkhaus. Abartig sage ich Euch. Die ersten Wochen dachte ich ich ziehe sofort wieder aus, aber so langsam schockts mich nicht mehr. Denke nur...ach schon wieder son Ding und machs kaputt. Mein Mann setzt die raus, mich ekelts zu doll. Kann allenfalls mit nem Schuh draufkloppen, dabei krampft sich aber echt alles zusammen. Bah!!!!!
Das mir hier schon zweimal ne fette Ratte vor den Füßen hergelaufen ist macht mir absolut nichts, auch keine Insekten, Käfer oder sonstwas...nur Spinnen die eklen mich echt an!


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Spinnentiere

26.02.2008 um 20:29
Wer Probleme mit Spinnen hat, hat aus psychologischer Sicht Probleme mit den Eltern,
ich werfe das einfach mal so hier hinein, ohne es besser zu wissen.^^


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Spinnentiere

09.03.2008 um 16:08
@ naja...also einfach was abmurksen, nur weil man es eklig findet.....nicht so toll


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Spinnentiere

09.03.2008 um 16:15
@ Ghostcatch


Goliath und Elefantenkäfer

http://tierdoku.com/index.php?title=Orientalischer_Goliathk%C3%A4fer (Archiv-Version vom 14.02.2010)

http://tierdoku.com/index.php?title=Elefantenk%C3%A4fer (Archiv-Version vom 14.02.2010)


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Spinnentiere

15.05.2008 um 22:51
Bei uns laufen manchmal im Garten diese unheimlichen Käfer herum. Nachdem ich gelesen habe, wie sie heissen, sind sie mir auch nicht grad symphatischer geworden !

Er wird auch Totenansager genannt und wurde als Vorbote kommenden Unheils angesehen.

Großer Totenkäfer
Ordnung : Käfer
Familie : Schwarzkäfer
deutscher Name : Großer Totenkäfer
wissenschaftlicher Name : Blabs mortisaga


Kennzeichen:
Der Körper ist groß und schwarz gefärbt, die Oberseite ist fettglänzend. Die Flügeldecken sind lang eiförmig und enden in einem Zipfel.
Länge:
20 - 31 mm
Lebensraum:
Der Große Totenkäfer lebt in Gebäuden, insbesondere in alten Kellern, Ställen und Scheunen.
Entwicklung:
-
Ernährung:
Allesfresser, u. a. Obst.
Verbreitung:
Europa.

300px Blaps fg01


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Spinnentiere

16.05.2008 um 16:29
Ja die lieben Insekten und Spinnen.

Hab gestern erst eine ziemlich große Spinne aus meiner Badewanne entfernt. Die war so groß dass ich erst kein Glas gefunden hab was über sie drüber passt.

Im Grunde stören mich diese Tierchen nicht, sind ja recht nützlich. Aber wenn sie mir zu nahe kommen, ekelts mich schon. Und ich wollt halt mal duschen, da saß die Spinne eindeutig am falschen Platz und hat ihr Recht als Mitbewohner verloren ^^.

Diese Käfer find ich jetzt nicht so schlimm. Hab aber ne Phobie vor Ohrenkneifern. Weiß auch nicht warum.


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Spinnentiere

16.05.2008 um 17:22
Hab gestern erst eine ziemlich große Spinne aus meiner Badewanne entfernt. Die war so groß dass ich erst kein Glas gefunden hab was über sie drüber passt.
</I

@Nereide

Das hört sich ja an wie eine Mutations - Spinne, so grosse hab ich gottlob noch nie gesehen, und vor allem nicht in der Badewanne. :D

Aber mir ist mal in der Nacht so ein Spinnentierchen übers Gesicht ! gelaufen!
Erst hab ich gedacht, es wär ne Fliege, machte Licht und da sah ich sie übers Bett flüchten.
Dreimal darfst Du raten, wer sonst noch geflüchtet ist ! *zwinker*


Was diesen obigen Käfer betrifft : Ich hab schon grössere im Garten rumspazieren gesehen, als auf dieser Abbildung.
Vielleicht sehen sie wegen der pechschwarzen Farbe so unheimlich aus!



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Spinnentiere

16.05.2008 um 17:38
Ich mag Gottesanbeterinen.


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Spinnentiere

16.05.2008 um 23:31
Habt ihr von der Meldung gehört, dass sich Riesenspinnen bei uns in Deutschland/Europa ausgebreitet haben? Es soll sich um etwa 20cm große Weberknechte handeln, die schon an verschiedenen Orten hier in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden gesehen worden sein sollen. Und wenn sie auftauchen, dann gleich in ganzen Rotten zu hunderten, die wenn man in ihre Nähe kommt, anfangen allesamt gleichzeitig zu wippen...

Ist da was dran? Oder ist das mal wieder so eine Ente aus den Nachrichten wegen saurer Gurkenzeit? Wisst ihr mehr darüber? Wer kann da etwas zu berichten oder hat diese Riesenspinnen schon mal gesehen? Die Wissenschaftler stehen angeblich vor einem Rätsel, weil sie diese Art einfach nicht kennen. Völlig neue Spezies und keiner weiß, wie sie hier hergekommen sind.


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Spinnentiere

17.05.2008 um 12:10
Ich denke, dass die Meldung über die angebliche Weberknechtinvasion zu aufgebauscht ist. Alleine die Aussage es wäre eine unbekannte Art lässt zweifeln, da es in der Tat 20cm und sogar größere Vertreter dieser Ordnung gibt. Es ist also eigentlich nichts Besonderes.


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Spinnentiere

17.05.2008 um 15:01
Hab hier einen schönen Artikel dazu:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,553671,00.html


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Spinnentiere

17.05.2008 um 15:03
Weberknecht-InvasionRiesenspinnen erobern Deutschland
Von Volker Mrasek

Sie sind schwarz, fast 20 Zentimeter groß und rotten sich in Scharen auf Hauswänden zusammen: Eine beispiellose Invasion von Weberknechten in Deutschland, Österreich und der Schweiz verblüfft Spinnenexperten. Niemand weiß, woher die Tiere stammen - und es werden immer mehr.

"Bedrohliche Ansammlungen"
Sabrina aus Lausen in der Nordwestschweiz blieb bei der ersten Begegnung mit den Aliens wie angewurzelt stehen: "Puh, bin ich da erschrocken! War das ein Schock!" Andere Augenzeugen empfanden das Auftreten der Fremdlinge als "absolut unglaublich" und "in der Tat beunruhigend". Selbst Axel Schönhofer, Doktorand an der Universität Mainz und von Fach her an allerlei krauchendes Getier gewohnt, muss zugeben, dass die Körperstatur der unheimlichen Einwanderer "natürlich furchteinflößend" wirkt. Sein Doktorvater Jochen Martens wiederum spricht von "regelrecht bedrohlichen Ansammlungen" der Invasoren und "schwarzen Metapopulationen".

Neue rätselhafte Art
Im Herzen Europas trägt sich Schauderhaftes zu - jedenfalls nach der Wahrnehmung von Leuten mit ausgeprägter Angst vor Spinnentieren: In den Niederlanden und in Deutschland breitet sich eine neue und rätselhafte Weberknecht-Art rapide aus. Auch Österreich und die Schweiz hat sie schon erreicht. Die Tiere haben eine Bein-Spannweite von bis zu 18 Zentimetern, rotten sich zu Horden von Hunderten, mitunter gar Tausenden Individuen an Mauern oder Hauswänden zusammen und lösen Panikgefühle bei fast jedem aus, der ihnen zu nahe kommt.

"Angesprungen wird man nicht"
"Die ganze Gruppe fängt dann an, sich zu bewegen", beschreibt Zoologie-Professor Martens das Abwehrverhalten der Achtbeiner, "die Körper schwingen zwischen den schwarzen Beinen auf und nieder, und das kann immer schneller passieren, je stärker sich diese Gruppe erregt". Sinn und Zweck der konzertierten Leibesübung: Die Tiere verschwimmen förmlich vor den Augen eines potentiellen Fressfeindes. Beruhigend immerhin: "Angesprungen", so beteuert Martens, "wird man nicht."

Woher kommen die Tiere?
Schönhofer berichtet von einer Frau, die Folgendes geschrieben habe: "Ich geh' jetzt mal in meinen dunklen Schuppen, da hängen so Spinnen an der Decke, und versuche, ein Foto zu machen". Danach, so der Mainzer Biologe, "hat sie sich nie wieder gemeldet." Er glaube aber nicht, "dass da irgendwas passiert ist". Wobei man an dieser Stelle erwähnen darf: Die feingliedrigen Weberknechte sind strenggenommen gar keine Spinnen, sondern bloß enge Verwandte. Zusammen mit Skorpionen, Pseudoskorpionen, Milben und Spinnen gehören sie zur Klasse der "Spinnentiere" (lateinisch Arachnidae). Und sind, wie Martens versichert, "absolut ungiftig und sondern auch sonst keine ekelhaften Sekrete ab".

Diskussion über die Aliens
In Internet-Foren wird seit Wochen mit spürbar nervöser Anspannung über die ominösen Aliens diskutiert, unter den wenigen Spezialisten und Laien, die die heimlichen Einwanderer bisher zu Gesicht bekamen. Der Niederländer Hay Wijnhoven gilt als ihr Erstentdecker in Europa. Zusammen mit Martens und Schönhofer hat er soeben erstmals einen Artikel über die großen Unbekannten publiziert, in den "Arachnologischen Mitteilungen".

Dürre schwarze Beine
Die ersten Ansammlungen der Weberknechte tauchten in der Nähe der holländischen Stadt Nimwegen auf. Inzwischen ist die Art mit den dürren schwarzen Beinen, auffallend hellen Gelenken und einem metallischgrün schimmernden Panzer laut Axel Schönhofer "relativ weitverbreitet gemeldet worden, bis an die deutsche Grenze". Hierzulande trat sie schon im Ruhrgebiet, in der Eifel, im Saarland und in Koblenz in Erscheinung. Eine Meldung aus Wiesbaden ist noch nicht verifiziert.

Im Stadtwald von Essen
Als spektakulärster Fundort darf bisher die Ruine der Neuen Isenburg mitten im Stadtwald von Essen gelten. Viel ist von dem Gemäuer nicht übrig geblieben, kaum mehr als ein paar Torbögen und Mauerreste. Doch den Zugereisten genügt das offenbar: Genau 466 einzelne Weberknechte zählte die Hobby-Naturforscherin Karola Winzer am 16. September 2007 in der Burgruine. Es waren "mehrere Gruppen, die teilweise ineinander übergingen", wie die Informatikerin protokollierte.

Geheimnisvolle fremde Art
Für Jochen Martens ist das Erstaunlichste an dem Fund, "dass niemand erklären kann, wie die dort hingekommen sind". Noch mehr fuchst den Weberknecht-Experten, dass er die fremde Art bis heute nicht identifizieren konnte - trotz genetischer Untersuchungen und einer gewissenhaften Recherche im Frankfurter Senckenberg-Museum, das eine umfangreiche Weberknecht-Sammlung beherbergt. "Nirgendwo war diese Art dabei", grämt sich der Mainzer Hochschullehrer: "Im Grunde tappen wir völlig im Dunkeln."

"Alles, was nicht wirklich robust ist, wird überwältigt"
Klar ist so weit nur: Tagsüber ruhen ausgewachsene Tiere im Pulk, bevorzugt in schummrigen Mauerwinkeln, an glatten Hauswänden und unter Dachvorsprüngen. Nachts löst sich die Versammlung auf, die Räuber schwirren einzeln zur Jagd aus. "Alles, was nicht wirklich robust ist, wird überwältigt", hat Axel Schönhofer beobachtet: "Weil die Weberknechte sehr feingliedrig sind, fressen sie auch nur andere, sehr feingliedrige Tiere wie Mücken, Schnaken oder kleinere Fliegen."

An Bord von Schiffen
Die Vermutung ist, dass die langbeinigen Schlackse an Bord von Containerschiffen aus Übersee eingeschleppt wurden, vielleicht im Hafen von Rotterdam. "Theoretisch reicht ein schwangeres Weibchen", sagt Wolfgang Nentwig, Professor für Ökologie an der Universität Bern in der Schweiz, "wenn ein Kokon, ein Ei-Gelege, verschleppt wird, dann schlüpfen daraus gleich 50 oder 500 Tiere." Dann, so der deutsche Spinnenexperte, "haben wir von Anfang an fast schon eine Population".

Biologen tappen im Dunkeln
Doch woher stammt der Arachno-Alien? Jochen Martens fiel sogleich eine Art aus Mexiko ein, "die in Kandelaber-Kakteen Aggregationen von Zehntausenden Exemplaren bildet". Auch Wolfgang Nentwig, Spinnenspezialist und Professor für Ökologie an der Universität Bern, erinnert sich, in Südamerika schon mal Weberknechte en masse gesehen zu haben, "die alle ins Wippen kamen, als ich mich näherte". Doch die vermeintlich heiße Spur führte in die Irre: "Die sehen völlig anders aus", wie Axel Schönhofer beim Arten-Abgleich schnell feststellte.

Ernste Folgen
Die Mainzer Zoologen sind von den erfolgreichen Invasoren gleichermaßen fasziniert wie irritiert. "Das Spannende ist, dass wir vor unseren Augen sehen können, wie sich eine eingeschleppte Art bei uns massiv ausbreitet", sagt Zoologieprofessor Martens. Vor allem lasse sich nun analysieren, "was wohl die Ursachen für dieses enorme Durchsetzungsvermögen sind". Andererseits müsse man mit ernsten Folgen für die angestammte Tierwelt rechnen. Martens: "Die Effekte für unsere heimische Weberknecht-Fauna werden eher schädlich, wenn nicht sogar katastrophal sein."

Winter nicht überlebt
Im Moment herrscht aber noch Ruhe vor dem neuerlichen Sturm. Die Horden aus dem Vorjahr haben den Winter nicht überlebt. Ihr Nachwuchs, der gerade heranwächst, wird sich voraussichtlich erst wieder im Juli zu schwarzen Knäueln zusammenrotten. Dann will sich auch Karola Winzer zur Essener Isenburg aufmachen: "Die Chancen, diese Tiere zu sehen, dürften ab diesem Zeitpunkt recht gut stehen."

Gefunden in T-Online-Nachrichten vom 16.05.2008


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