Artenvielfalt - Produkt der Schöpfung oder Evolution?
23.04.2009 um 18:00
Wissenschaften bestehen aus umfassenden Regeln und Gesetzen , dies zeigt das im Universum eine Ordnung herrscht. Eine geregelte Ordnung kann nicht sein, ohne der diese Ordnung gemacht hat und aufrecht erhält. Diese Ordnung ist zugleich die Quelle aller Nutzen und Weisheiten die an allen Geschöpfen und Existierenden hängen . Somit zeigt jede Wissenschaft den Willen und die Absicht Gottes(Allah) der die Ordnung gemacht hat. Es ist eine mit Weisheit und Logik durchdachte Ordnung, die in keinster weise auf Tote und Leblose Materien zurückgeführt werden kann.
Zwölftes Wort
»Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen; Und wem da Weisheit gegeben wurde, dem wurde in der Tat ein Gut anvertraut und viel gegeben.« (Sure 2, 269)
Die folgende Abhandlung ist ein kurzer Vergleich zwischen der heiligen Weisheit des Weisen Qur´an und der Weisheit, die die Philosophie lehrt... Zudem ist sie eine sehr kurze Zusammenfassung der Unterweisung, welche die Qur´anische Weisheit für die Bildung der Menschheit im persönlichen Leben und im gesellschaftlichen Leben gibt... Außerdem ist sie ein Hinweis darauf, in welcher Hinsicht der Qur´an vor jedem anderen Wort Gottes und allen Worten den Vorzug hat. Also enthält dieses »Zwölfte Wort« vier Grundsätze.
Erster Grundsatz: Betrachte den Unterschied zwischen der Weisheit des Qur´an und der Weisheit der Wissenschaft durch das Fernglas dieses folgenden Gleichnisses:
Es war da einmal ein Ehrenwerter König, der war nicht nur tief religiös, sondern auch besonders künstlerisch veranlagt. Er wollte den Weisen Qur´an der Würde und Heiligkeit, die sich ihm im Wunder seines Wortes mitteilte, entsprechend kaligraphisch gestalten. Es sollte diese von Wundern erfüllte Erscheinung auch mit einem entsprechend wunderbaren Gewand bekleidet werden. So hat denn dieser König und Herr zugleich auch als ein Designer den Qur´an auf eine höchst bewundernswerte Weise geschrieben. Alle Seine kostbaren Juwelen hat Er in dieser Schrift verwendet. Um auf die verschiedenen Erscheinungsformen der Wahrheit hinzuweisen, hat Er einige besonders kunstvolle Buchstaben mit Diamanten und Smaragden... und einen Teil von ihnen mit Perlen und Achaten... und einige Wörter mit Brillianten und Korallen... und manche Sätze in Gold und Silber geschrieben. Außerdem hat Er ihn in einer solchen Weise geschmückt und verziert, dass jeder, der ihn betrachtet, ob er nun lesen kann oder nicht, von Bewunderung und Begeisterung erfüllt wurde. Besonders aber hat dieses Werk in den Augen der Kenner der Wahrheit, schon durch die Schönheit seiner äußeren Gestaltung, welche durch den Glanz ihrer Schönheit und dessen erlesenen Schmuck, seine Bedeutung noch unterstreicht, seinen unvergleichlichen Wert und seine unvergängliche Schönheit erhalten.
Danach hat der König, diesen kunstreichen, mit Edelsteinen verzierten Qur´an, einem fremden Philosophen und einem muslimischen Gelehrten gezeigt, einerseits um sie zu prüfen, als auch andererseits um sie zu belohnen und ihnen befohlen: »Jeder von euch soll über dessen Weisheit ein Werk schreiben.« So hat denn zuerst jener Philosoph und nach ihm der Gelehrte je ein Buch über ihn verfasst.
Aber das Buch des Philosophen enthält lediglich eine Beschreibung der einzelnen Buchstaben und handelt nur von ihren Verzierungen und ihren Verbindungen, ihrer Gestaltung und den Eigenschaften der Juwelen. Es berührt überhaupt nicht dessen Inhalt. Denn jener Fremde kann die arabische Schrift gar nicht lesen. Ja vielleicht weiß er noch nicht einmal, dass jener kunstvoll verzierte Qur´an ein Buch ist und eine Schrift, die einen Sinn wiedergibt. Vielleicht betrachtet er ihn mit den Augen eines Künstlers. Denn er kann ja kein Arabisch. Aber er ist ein sehr guter Ingenieur. Er kann gut beobachten und beschreiben. Er ist ein geschickter Chemiker. Er ist ein Goldschmied und ein Juwelier. So hat dieser Mann seine Arbeit entsprechend seinem Handwerk verfasst.
Es hat aber nun der islamische Gelehrte bei seiner Betrachtung sogleich verstanden: »Das ist die Deutliche Schrift, der Weise Qur´an.« So hat diese Gott wohlgefällige Persönlichkeit weder auf die äußere Verzierung Wert gelegt, noch sich mit der künstlerischen Gestaltung der einzelnen Buchstaben beschäftigt. Vielmehr hat er sich mit den Dingen beschäftigt, die millionenfach höher und wertvoller, verdienstlicher und umfassender sind, geistig weit höher stehend und ehrwürdiger als die Dinge, mit denen sein Kollege sich beschäftigt hatte. Denn er hat von seinen heiligen Wahrheiten und von den Lichtern seiner Geheimnisse, die durch seine Ornamente verschleiert worden sind, Kunde gegeben und so eine sehr schöne und ehrwürdige Auslegung verfasst.
Danach haben sie beide ihre Werke dem Ehrenwerten König überbracht und Ihm dargeboten. Der König hat zuerst das Werk des Philosophen zur Hand genommen, es betrachtet und festgestellt: Dieser selbstgefällige Naturanbeter ist sehr fleißig gewesen, doch über den wahren Sinn hat er nichts geschrieben. Von seiner Bedeutung hat er nichts verstanden. Er hat ihn vielmehr entstellt. Er hat sich ihm gegenüber unehrerbietig, ja sogar verächtlich verhalten. Denn er hat den Qur´an, der die Quelle aller Wahrheit ist, als ein Schmuckstück ohne Bedeutung angesehen und ihn, in seiner Bedeutung als wertlos unterschätzt. So hat ihm jener Weise Herrscher mit seinem Werk auf den Kopf geschlagen. Er hat ihn aus seiner Gegenwart verstoßen.
Dann hat er das Werk des anderen, gottgefälligen Gelehrten, der sorgfältig forschte, betrachtet und festgestellt, dass es ein sehr schöner, verdienstvoller Kommentar war und eine Auslegung voll Weisheit, die auf den rechten Weg führt. Da sagte er: »Ausgezeichnet, Barek-a´llah, Gott segne dein Werk.« Es ist dies die Weisheit, deren Urheber man nur als einen Weisen und Gelehrten bezeichnen kann. Was aber seinen Kollegen betrifft, so ist er ein Handwerksmeister, der seine Grenze überschritten hat. Darauf hat Er Befehl erlassen: »Man gebe zehn Goldstücke!« aus Seiner unerschöpflichen Schatzkammer dem Gelehrten für jeden Buchstaben als Belohnung für dessen Werk.
Wenn du das Gleichnis verstanden hast, komm und betrachte die Ausdeutung des obigen Bildes:
Es ist aber nun der kunstvoll verzierte Qur´an unser kunstvoll erschaffenes Weltall. Der Herrscher aber ist der Herrscher der Ewigkeiten. Was aber die beiden Männer betrifft, so stellt der Erste, der Fremde, die Philosophen und die philosophische Wissenschaft dar. Der Andere repräsentiert den Qur´an und seine Schüler.
In der Tat ist der weise Qur´an der über alles erhabene Kommentator des gewaltigen kosmischen Qur´an und sein über alles beredsamer Interpret. Er ist in der Tat die Offenbarungsschrift: Er erteilt den Dschinnen und Menschen Unterricht über die wunderbaren Zeichen des Weltalls, die mit der Feder der Macht auf den Blättern der Zeiten aufgezeichnet sind. Dabei betrachtet er jedes einzelne Geschöpf in seiner buchstäblichen Bedeutung unter dem Aspekt eines sinntragenden Buchstabens, das heißt; um seinen Meister zu erkennen. Er sagt: »Wie schön ist es erschaffen worden. Wie wunderbar bezeugt es die Schönheit seines Meisters.« Er zeigt dadurch die wahre Schönheit des Kosmos auf.
Was aber die Philosophie betrifft, die als die Weisheitslehre bezeichnet wird, so hat sie sich nur in der Ausschmückung und den Kombinationen der Buchstaben der Schöpfung vertieft und berauscht, den Weg der Wahrheit verloren... Obwohl sie die Buchstaben dieses Großen Buches als sinntragende Buchstaben betrachten sollte, das heißt; um Allah zu erkennen, tut sie nicht dergleichen, sondern betrachtet sie als aus sich selbst heraus sinnvoll, das heißt; sie betrachtet die Schöpfung um der Schöpfung willen und behandelt sie in entsprechender Weise. Statt: »Wie schön ist sie erschaffen worden!« zu sagen, sagt sie: »Wie schön ist sie.« und behandelt sie so in hässlicher Weise. Dadurch behandelt sie den Kosmos abschätzig und macht ihn so zu ihrem Ankläger. In der Tat ist die atheistische Philosophie eine sinnlose Spiegelfechterei und eine Herabwürdigung der Schöpfung...
24 Wort 3 Ast 12 Pfeiler
Zwölfter Pfeiler: Da der Blick des Prophetentums, des Eingottglaubens (Tauhid) und des Glaubens (Iman) auf die Gegenwart Gottes (Vahdet), das Leben nach dem Tod (ahiret) und auf die Existenz des einen Gottes (Uluhiyet) gerichtet ist, sieht er auch die Wahrheit dementsprechend. Das Auge (westlicher) Philosophie und Weisheit ist auf die Vielfalt in der Schöpfung, deren Ursachen und deren Eigenschaft gerichtet und sieht sie dementsprechend. Ihre Ausgangspunkte sind voneinander weit entfernt. Das größte Ziel der Leute des philosophischen Denkens ist unter den Zielen der Leute der Theologie und den Wissenschaftlern der Lehre vom Wort so winzig und unbedeutend, dass man es kaum sehen kann.
Aus diesem Grund sind die Leute der Weisheitslehre in ihren ausführlichen Erklärungen über das Wesen allen Seins, also die ausführliche Wesensbeschreibung und die dünne Beschaffenheit weit fortgeschritten. Sie sind aber in dem hohen Wissen über Gott und über das Leben nach dem Tod so rückständig, dass sie noch rückständiger sind, als ein Gläubiger bei seinen Anfängen. Diejenigen, die dieses Geheimnis nicht bemerken, denken, die Gelehrten des Islams wären verglichen mit den (westlichen) Philosophen (den Naturwissenschaftlern) zurückgeblieben. Wie könnten jedoch diejenigen, denen der Verstand in die Augen gerutscht ist (d.h. sie glauben nur noch das, was sie sehen) und die in ihren Vielfältigkeiten erstickt sind (d.h. sie haben den Blick für das Ganze verloren), sich erdreisten, diejenigen, die dank des Erbes des Prophetentums die hohen heiligen Ziele erreicht haben, einholen zu können.
Wenn ein und dieselbe Sache aus zwei verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wird, ergibt sich tatsächlich eine zweifache Schau (haqiqat) und beide sind tatsächlich gegeben. Doch keine endgültige wissenschaftliche Schau kann der heiligen Schau des Qur´an widersprechen. Der kurze Arm der Wissenschaft kann den reinen unbefleckten Saum seines Gewandes nicht erreichen. Als Muster erwähnen wir hier ein Beispiel:
Wenn die Erdkugel zum Beispiel aus dem Blickwinkel der Naturwissenschaftler betrachtet wird, lautet ihre Wahrheit folgendermaßen:
Sie ist ein mittelmäßiger Planet und kreist inmitten zahlloser Sterne um die Sonne. Im Vergleich mit diesen Sternen ist sie nur ein kleiner Himmelskörper. Aber wenn sie aus dem Blickwinkel der Leute des Qur´an betrachtet wird, wie im »Fünfzehnten Wort« erläutert wurde, lautet ihre Wahrheit folgendermaßen:
Da der Mensch, die Frucht der Welt und ein ohnmächtiges, schwaches Wunder der Macht ist, einzigartig, doch das vielseitigste, liebenswerteste und anmutigste, ist die Erde seine Wiege und seine Wohnung. Sie ist im Verhältnis zum Kosmos zwar klein, winzig, aber in ihrer Bedeutung und als ein Kunstwerk das Herz und der Mittelpunkt des ganzen Kosmos… sie ist die Messe und der Ausstellungsort aller wunderbaren Kunstwerke (Gottes)… der Erscheinungsort und Brennpunkt aller Manifestationen Seiner Namen… der Versammlungsort und Spiegel der unbegrenzten Tätigkeiten der Herrschaft (Gottes)… der Angelpunkt und Markt der zahllosen Schöpfungen Gottes, besonders der im großen Umfang freigiebig erschaffenen kleinen Arten unter den Pflanzen und Tieren und sie ist ein Ort, wo die Muster für die Kunstwerke der überaus weiten jenseitigen Welten im kleinen Maßstab vorgeführt werden. Sie ist eine schnell arbeitende Weberei der Ewigkeit. Sie ist eine sich schnell ändernde Nachbildung der Szenen der ewigen Welt. Sie ist ein enges, zeitliches Feld und Beet, wo die Samenkörnchen der immerwährenden Gärten schnell ihre Früchte tragen.
Wegen dieser geistigen Größe und künstlerischen Bedeutsamkeit hält der weise Qur´an die Erde, die den Himmeln gegenüber wie eine winzige Frucht eines riesigen Baumes gilt, allen Himmeln gegenüber im Gegengewicht, wie ein winzig kleines Herz einem riesigen Körper gegenüber. Er legt sie in eine Waagschale und alle Himmel in die andere Waagschale und spricht oft von:
»Der Herr der Himmel und der Erde.« (Sure 13, 16)
So kannst du andere Beispiele mit diesem vergleichen und verstehen. Die geistlosen trüben Tatsachen der westlichen philosophischen Denkweise (Naturwissenschaft) können nicht mit den Tatsachen des Qur´ans, voll Geist und Licht, kollidieren. Da ihre Blickwinkel voneinander ganz verschieden sind, ist auch ihre Betrachtungsweise ganz verschieden voneinander.
Aus der Risale-i Nur 12 und 24 Wort