Artenvielfalt - Produkt der Schöpfung oder Evolution?
16.08.2007 um 18:19Eindeutig Evolution, ich verstehe gar nicht, wie es da überhaupt Zweifel geben kann. Was offenbar viele nicht verstehen wollen, ist wie lange der Zeitraum ist, über den wir hier reden. Das Leben auf der Erde hat sich innerhalb von Milliarden von Jahren entwickelt. Dass ein paar Wissenschaftler in den 50er Jahren, die noch nicht einmal eine Ahnung von Genetik hatten, es nicht geschafft haben in viel zu kurzer Zeit "nützliche" Mutationen bei einer bestimmten Fliegenart ist da nicht weiter verwunderlich.
Was aber von den vielen Gegnern der Evolutionstheorie gerne verschwiegen wird, ist ein erfolgreiches Experiment in den 90er Jahren:
Eine Gruppe britischer und amerikanischer Wissenschaflter stellte in einem Aquarium die Zustände (also das Stoffgemisch) her, in denen laut aktueller Forschung die ersten RNA-Stränge (Vorläufer der DNA) entstanden sind. Wohlhgemerkt befanden sich zu Beginn des Experiments noch keinerlei RNA-Stränge in dem Gemisch. Als nun Elektrizität
durch das Gemisch geleitet wurde (die Frühzeit unserer Erde war von vielen Gewittern bestimmt), bildeten sich tatsächlich spontan helix-förmige Moleküle: RNA. Da die Umgebung nur klein war und keine ganze Erde zur Verfügung stand, lösten sich die Verbindungen wieder. Tatsache ist aber, dass sich unter den richtigen Bedingungen spontan RNA und wohl auch DNA-Stränge bilden, das Kernelement alles Lebens.
Weiter im Text: Die modernste Methode evolutionäre Zusammenhänge und Verwandtschaften festzustellen, ist die Untersuchung der DNA. Viele heutige Lebewesen enthalten in ihrer DNA so gennanten "evolutionären Müll". Müll, wohlgemerkt, der bei einem (laut Fossilbeweis) Vorfahren dieses Lebewesens durchaus noch einen Sinn ergeben hat. Will sagen, auch unsere Gene enthalten noch Informationen, die für uns vollkommen unbrauchbar und unnötig sind. Bei Vorformen des Menschen (oder auch beim Schimpansen) ergeben diese Informationen allerdings durchaus einen Sinn und erfüllen einen
spezifischen Zweck.
Neben überflüssigen DNA-Sequenzen sind bei vielen Arten sogar ganze Körperteile vollkommen überflüssig. Nehmen wir mal den Wurmfortsatz. Er erfüllt keine Funktion mehr, außer dass er sich gerne mal entzündet und dann entfernt werden muss. Warum also ist er da? Der Fossilbeweis besagt, dass unsere Vorfahren noch nicht Omnivoren, sondern viel eher Pflanzenfresser waren, und auch, dass bei ihnen der Wurmfortsatz noch wesentlich größer war. Er diente nämlich der Verarbeitung des rein pflanzlichen Materials.
Ebenso das so gerne aufgeführte Pferd: Es hat in seinem einen Huf nach wie vor vier Zehen, ein Überbleibsel von seinem Vorfahren, der tatsächlich noch vier vollkommen getrennte Gliedmaßen besaß.
Weiter: Der skelettale Aufbau der Gruppe der Meeressäugetiere zeigt, dass sie in ihren Flossen voll ausgeprägte Gliedmaßen haben, des weiteren atmen sie über die Lunge, ein Umstand der im Wasser nicht unbedingt praktisch ist. Auch weist ihre
DNA viel "evolutionären Müll" auf, Informationen, die sich bei ihren landbewohnenden Vorfahren auch schon fanden (und finden) und dort einen Zweck erfüllen.
Wenn nun aber ein göttliches Wesen jedes Lebewesen so wie es ist erschafft und tatsächlich keine Evolution statt findet, wieso dann überflüssige Körperteile und Gene? Warum enthält ein perfekt designtes Lebewesen Teile, die es nicht benötigt, die (im Falle des Blinddarms) sogar störend sind (in früheren Zeiten sind Menschen an Blinddarmentzündung gestorben)?
Ein oft zitiertes Argument ist das Argument der Uhr. Eine Uhr ist ein perfekt entworfenes Gerät, dass niemals einfach durch Zufall entstehen könnte. Dem widerspreche ich. Gäbe man einem Roboter die Grundbestandteile einer Uhr und ließe sie ihn irgendwie zusammenbauen, käme beim ersten Versuch mit Sicherheit nichts nützliches dabei heraus. Gibt man eben diesem Roboter nun aber Milliarden Versuche, diese Uhr zu bauen, so wird er es irgendwann
schaffen.
Ein ähnliches Argument gilt auch für die so gerne aufgeführte ideale Position unseres Planeten. Sicher, gäbe es nur ein einziges Sonnensystem wäre es absolut unglaublich, wie perfekt das alles geplant ist. Es gibt aber Milliarden Sonnensysteme. Und wenn unter Milliarden Sonnensystemen eines ist, dass zufälig die Vorraussetzung für diese spezielle Form von Leben erfüllt, so ist das schon weit weniger erstaunlich. Schließlich gibt es dafür ja unzählige Systeme, die diese Vorraussetzungen nicht erfüllen. Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn und bei Milliarden Versuchen sogar recht viele Körner.
Des weiteren gehen wir dabei natürlich auch immer nur vom kohlenstoff-basierenden Leben aus, das wir kennen. Es ist noch lange nicht gesagt, dass nicht unter anderen Bedingungen auch ganz andere Formen von Leben entstehen können.
Auch für die so oft zitierte kambrische Explosion gibt es durchaus eine Erklärung, sogar eine erstaunlich simple. Die Erde
war zu diesem Zeitpunkt zu einem sehr großen Teil leer, aber die Atmosphäre hatte sich beruhigt und einigermaßen stabilisiert. Es gab also Raum für eine plötzliche Entwicklung im Weltmeer, außerdem war das Leben noch nicht sehr hoch entwickelt. Je simpler der Aufbau eines Lebewesens, desto eher kann es sich entwickeln. Im Grunde genommen gilt hier das Prinzip des Vakuums: Es gab leeren Raum und der wurde gefüllt, noch mehr oder weniger ohne den großen Druck der natürlichen Selektion. Wie ja bekannt ist, ging bald darauf die Anzahl der Arten zurück und die Entwicklung ging langsamer voran. Eben weil jetzt selektiver Druck da war.
Ein weiteres Argument gegen die Schöpfung ist der Zeitpunkt der großen Veränderungen in der Evolutionsgeschichte: Alle großen Veränderungen wurden herbeigeführt unter Druck. Der Schritt ans Land? Das Meer war am vertrocknen. Der Untergang der Dinosaurier? Eine extreme klimatische Veränderung. Das Auftauchen der Menschheit? Ebenfalls während
lange währender extremer Klima-Veränderungen. Ebenfalls auffällig ist, dass bestimmte Gattungen ihre Artenvielfalt immer erst dann voll entfalteten, nachdem die bisher herrschende Gattung entweder ausgestorben oder stark dezimiert war.
Steht der schöpfende Gott also regelmäßig unter Druck seine Schöpfung dem Wetter anzupassen, dass er selbst beherrscht? Mochte er seine Dinos irgendwann nicht mehr und hat sie deswegen beseitigt? Die Evolution bietet für all diese Phänomene wesentlich bessere Erklärungen als es die Schöpfung tut. Ebenfalls sollte doch auffällig sein, dass Homo Sapiens sich nicht mehr weiter entwickelt hat seit wann? Genau. Seit der letzten Eiszeit. Dem letzten großen Klimaumschwung also.
Was die Entwicklung (und überhaupt die Existenz) des Universums in all seiner Perfektion angeht: Wenn es nicht exakt so wäre, wie es ist, wäre es nicht. In der Physik geht mittlerweile das Modell von Branen um. Vereinfacht gesagt ist der Gedanke folgender: Unser
Universum sitzt auf einer Bran, die ständig Universen hervor bringt, so ähnlich wie Blasen im Sprudelwasser. Und nur die Universen mit den richtigen Geburtsparametern überleben. Hierfür spricht unter anderem auch die so genannte "dunkle Materie", nach deren Ursprung jahrelang geforscht wurde. Behält die Bran-Theorie (oder eine andere Theorie, die mehr als nur ein Universum) zulässt, Recht, dann ist die dunkle Materie nichts anderes, als der Einfluss von Materie in anderen Universen auf unser Universum.
Selbstverständlich ist auch damit die Frage, wo alles am Anfang denn mal her kam, immer noch nicht ganz aus der Welt. Wahrscheinlich wird sie das auch niemals sein. Aber wenn in das ganze Gefüge denn nun irgendwo ein Schöpfer eingefügt werden muss, dann vor die Existenz der Bran. Eine schöpfende Instanz also, die sehr weit weg wäre von unserem unbedeutenden kleinen Klumpen Materie irgendwo in der Milchstraße, einer von unzähligen Galaxien in einem Universum, das
wahrscheinlich auch nur eines unter vielen vielen anderen ist.
Am Ende sind wir doch alle nur kleine Häufchen Sternenstaub ohne jegliche Bedeutung, außer der die wir uns selbst geben - und sonst niemand.
Was aber von den vielen Gegnern der Evolutionstheorie gerne verschwiegen wird, ist ein erfolgreiches Experiment in den 90er Jahren:
Eine Gruppe britischer und amerikanischer Wissenschaflter stellte in einem Aquarium die Zustände (also das Stoffgemisch) her, in denen laut aktueller Forschung die ersten RNA-Stränge (Vorläufer der DNA) entstanden sind. Wohlhgemerkt befanden sich zu Beginn des Experiments noch keinerlei RNA-Stränge in dem Gemisch. Als nun Elektrizität
durch das Gemisch geleitet wurde (die Frühzeit unserer Erde war von vielen Gewittern bestimmt), bildeten sich tatsächlich spontan helix-förmige Moleküle: RNA. Da die Umgebung nur klein war und keine ganze Erde zur Verfügung stand, lösten sich die Verbindungen wieder. Tatsache ist aber, dass sich unter den richtigen Bedingungen spontan RNA und wohl auch DNA-Stränge bilden, das Kernelement alles Lebens.
Weiter im Text: Die modernste Methode evolutionäre Zusammenhänge und Verwandtschaften festzustellen, ist die Untersuchung der DNA. Viele heutige Lebewesen enthalten in ihrer DNA so gennanten "evolutionären Müll". Müll, wohlgemerkt, der bei einem (laut Fossilbeweis) Vorfahren dieses Lebewesens durchaus noch einen Sinn ergeben hat. Will sagen, auch unsere Gene enthalten noch Informationen, die für uns vollkommen unbrauchbar und unnötig sind. Bei Vorformen des Menschen (oder auch beim Schimpansen) ergeben diese Informationen allerdings durchaus einen Sinn und erfüllen einen
spezifischen Zweck.
Neben überflüssigen DNA-Sequenzen sind bei vielen Arten sogar ganze Körperteile vollkommen überflüssig. Nehmen wir mal den Wurmfortsatz. Er erfüllt keine Funktion mehr, außer dass er sich gerne mal entzündet und dann entfernt werden muss. Warum also ist er da? Der Fossilbeweis besagt, dass unsere Vorfahren noch nicht Omnivoren, sondern viel eher Pflanzenfresser waren, und auch, dass bei ihnen der Wurmfortsatz noch wesentlich größer war. Er diente nämlich der Verarbeitung des rein pflanzlichen Materials.
Ebenso das so gerne aufgeführte Pferd: Es hat in seinem einen Huf nach wie vor vier Zehen, ein Überbleibsel von seinem Vorfahren, der tatsächlich noch vier vollkommen getrennte Gliedmaßen besaß.
Weiter: Der skelettale Aufbau der Gruppe der Meeressäugetiere zeigt, dass sie in ihren Flossen voll ausgeprägte Gliedmaßen haben, des weiteren atmen sie über die Lunge, ein Umstand der im Wasser nicht unbedingt praktisch ist. Auch weist ihre
DNA viel "evolutionären Müll" auf, Informationen, die sich bei ihren landbewohnenden Vorfahren auch schon fanden (und finden) und dort einen Zweck erfüllen.
Wenn nun aber ein göttliches Wesen jedes Lebewesen so wie es ist erschafft und tatsächlich keine Evolution statt findet, wieso dann überflüssige Körperteile und Gene? Warum enthält ein perfekt designtes Lebewesen Teile, die es nicht benötigt, die (im Falle des Blinddarms) sogar störend sind (in früheren Zeiten sind Menschen an Blinddarmentzündung gestorben)?
Ein oft zitiertes Argument ist das Argument der Uhr. Eine Uhr ist ein perfekt entworfenes Gerät, dass niemals einfach durch Zufall entstehen könnte. Dem widerspreche ich. Gäbe man einem Roboter die Grundbestandteile einer Uhr und ließe sie ihn irgendwie zusammenbauen, käme beim ersten Versuch mit Sicherheit nichts nützliches dabei heraus. Gibt man eben diesem Roboter nun aber Milliarden Versuche, diese Uhr zu bauen, so wird er es irgendwann
schaffen.
Ein ähnliches Argument gilt auch für die so gerne aufgeführte ideale Position unseres Planeten. Sicher, gäbe es nur ein einziges Sonnensystem wäre es absolut unglaublich, wie perfekt das alles geplant ist. Es gibt aber Milliarden Sonnensysteme. Und wenn unter Milliarden Sonnensystemen eines ist, dass zufälig die Vorraussetzung für diese spezielle Form von Leben erfüllt, so ist das schon weit weniger erstaunlich. Schließlich gibt es dafür ja unzählige Systeme, die diese Vorraussetzungen nicht erfüllen. Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn und bei Milliarden Versuchen sogar recht viele Körner.
Des weiteren gehen wir dabei natürlich auch immer nur vom kohlenstoff-basierenden Leben aus, das wir kennen. Es ist noch lange nicht gesagt, dass nicht unter anderen Bedingungen auch ganz andere Formen von Leben entstehen können.
Auch für die so oft zitierte kambrische Explosion gibt es durchaus eine Erklärung, sogar eine erstaunlich simple. Die Erde
war zu diesem Zeitpunkt zu einem sehr großen Teil leer, aber die Atmosphäre hatte sich beruhigt und einigermaßen stabilisiert. Es gab also Raum für eine plötzliche Entwicklung im Weltmeer, außerdem war das Leben noch nicht sehr hoch entwickelt. Je simpler der Aufbau eines Lebewesens, desto eher kann es sich entwickeln. Im Grunde genommen gilt hier das Prinzip des Vakuums: Es gab leeren Raum und der wurde gefüllt, noch mehr oder weniger ohne den großen Druck der natürlichen Selektion. Wie ja bekannt ist, ging bald darauf die Anzahl der Arten zurück und die Entwicklung ging langsamer voran. Eben weil jetzt selektiver Druck da war.
Ein weiteres Argument gegen die Schöpfung ist der Zeitpunkt der großen Veränderungen in der Evolutionsgeschichte: Alle großen Veränderungen wurden herbeigeführt unter Druck. Der Schritt ans Land? Das Meer war am vertrocknen. Der Untergang der Dinosaurier? Eine extreme klimatische Veränderung. Das Auftauchen der Menschheit? Ebenfalls während
lange währender extremer Klima-Veränderungen. Ebenfalls auffällig ist, dass bestimmte Gattungen ihre Artenvielfalt immer erst dann voll entfalteten, nachdem die bisher herrschende Gattung entweder ausgestorben oder stark dezimiert war.
Steht der schöpfende Gott also regelmäßig unter Druck seine Schöpfung dem Wetter anzupassen, dass er selbst beherrscht? Mochte er seine Dinos irgendwann nicht mehr und hat sie deswegen beseitigt? Die Evolution bietet für all diese Phänomene wesentlich bessere Erklärungen als es die Schöpfung tut. Ebenfalls sollte doch auffällig sein, dass Homo Sapiens sich nicht mehr weiter entwickelt hat seit wann? Genau. Seit der letzten Eiszeit. Dem letzten großen Klimaumschwung also.
Was die Entwicklung (und überhaupt die Existenz) des Universums in all seiner Perfektion angeht: Wenn es nicht exakt so wäre, wie es ist, wäre es nicht. In der Physik geht mittlerweile das Modell von Branen um. Vereinfacht gesagt ist der Gedanke folgender: Unser
Universum sitzt auf einer Bran, die ständig Universen hervor bringt, so ähnlich wie Blasen im Sprudelwasser. Und nur die Universen mit den richtigen Geburtsparametern überleben. Hierfür spricht unter anderem auch die so genannte "dunkle Materie", nach deren Ursprung jahrelang geforscht wurde. Behält die Bran-Theorie (oder eine andere Theorie, die mehr als nur ein Universum) zulässt, Recht, dann ist die dunkle Materie nichts anderes, als der Einfluss von Materie in anderen Universen auf unser Universum.
Selbstverständlich ist auch damit die Frage, wo alles am Anfang denn mal her kam, immer noch nicht ganz aus der Welt. Wahrscheinlich wird sie das auch niemals sein. Aber wenn in das ganze Gefüge denn nun irgendwo ein Schöpfer eingefügt werden muss, dann vor die Existenz der Bran. Eine schöpfende Instanz also, die sehr weit weg wäre von unserem unbedeutenden kleinen Klumpen Materie irgendwo in der Milchstraße, einer von unzähligen Galaxien in einem Universum, das
wahrscheinlich auch nur eines unter vielen vielen anderen ist.
Am Ende sind wir doch alle nur kleine Häufchen Sternenstaub ohne jegliche Bedeutung, außer der die wir uns selbst geben - und sonst niemand.