Einen sehr schönen aAikel, wenn auch schon 14 Jahre alt, gerade in Verbindung mit Monstern der Tiefsee möchte ich auch noch hier einstellen...
was hat sich verändert und was hielt man dam,als noch alles für seemannsgarn* ?
Und vor allem was wird man noch finden, was heute müde belächelt als Spinnerei abgetan wird.
Quelle/Spiegel
Saugende Tentakeln
Ein Amerikaner hat Hunderte von Berichten über Seeungeheuer ausgewertet. Ergebnis: Die meisten gibt es wirklich.
Drei Meilen vor der Küste Neufundlands machten Daniel Squires und Theophilus Piccot eine grausige Entdeckung. War es ein Wrackteil, das da vor ihrem Boot aus dem Atlantik ragte, war es ein verwesender Fisch oder eine riesige Qualle? Mit dem Bootshaken stach Squires in die Gallertmasse, um sie an Bord zu hieven.
Plötzlich schoß ein Fangarm aus dem Wasser. Das armdicke Tentakel legte sich um das Boot und begann, es langsam in die Tiefe zu ziehen. Der zwölfjährige Tom, Piccots Sohn, rettete der Besatzung das Leben. Geistesgegenwärtig ergriff der Junge eine Axt und hieb den Fangarm ab.
Das Organ, sechs Meter lang und besetzt mit Hunderten von münzgroßen Saugnäpfen, lieferten die Heringsfischer noch am selben Tag, es war der 17. Oktober 1873, beim Pfarrer in der Provinzhauptstadt St. John''s ab. Der schickte es zur Untersuchung an die Yale University in New Haven (Connecticut).
Zoologieprofessor Addison Verrill identifizierte den furchterregenden Fund als Teil eines unbekannten Riesenkraken und beschrieb ihn im American Journal of Science. Es war das erste überprüfbare Indiz dafür, daß gewaltige, unentdeckte Meerestiere doch mehr sein könnten als bloße Ausgeburten von Angst und Phantasie.
Hunderte solcher Berichte von unheimlichen Begegnungen in den Ozeanen hat der New Yorker Richard Ellis in seinem soeben erschienenen Buch "Monsters of the Sea" zusammengestellt**. Der Autor, ** Richard Ellis
Mitarbeiter der Zeitschrift National Geographic und US-Vertreter bei der Internationalen Walfangkommission, stellt den schaurigen Erzählungen und Mythen, die überliefert sind, die Ergebnisse der modernen Tiefseeforschung gegenüber. Sein Fazit: Viele einst sagenhafte Monster existieren tatsächlich.
Es sei nur natürlich, schreibt Ellis, daß Menschen zu allen Zeiten an der Existenz solcher Kreaturen, auch wenn sie real waren, gezweifelt und einschlägige Berichte für Übertreibungen gehalten hätten. "Manche Meerestiere sind so unglaublich, daß man sie leichter für Fabelwesen hält als für real."
Andererseits wimmelt es in den Annalen seefahrender Nationen von unglaubwürdigen Nachrichten über abstruse Meeresgeschöpfe: *___Olaus Magnus, schwedischer Erzbischof und Urheber ____einer einflußreichen Naturgeschichte, will im Jahr 1555 ____eine sechs Meter dicke Seeschlange mit Mähnenkopf ____beobachtet haben, die in einer Höhle nahe der Stadt ____Bergen hause. Seine Bleibe verlasse das genießerische ____Monster aber nur in schönen Sommernächten. Dann jage es ____Kälber und Hummer. *___Vom "größten Ungeheuer aller Zeiten" berichtet Erik ____Pontoppidan, ebenfalls skandinavischer Bischof und ____Autor der 1755 erschienenen Naturgeschichte von ____Norwegen. Eineinhalb --- S.157 ____englische Meilen messe das Monster, "das Seefahrer ____Kraken, Kraxen oder Krabben nennen". Manchmal stünden ____seine Hörner und Fangarme so hoch wie Schiffsmasten aus ____dem Wasser. *___Eine mysteriöse Seeschlange versetzte im August ____1817 das amerikanische Ostküstenstädtchen Gloucester in ____Schrecken. Mehrmals sei die gewaltige Bestie mit ____Haifischmaul im Hafen aufgetaucht, beeideten mehrere ____hundert respektable Bürger vor einem ____Untersuchungsausschuß. Eine Armada von Booten stellte ____dem Biest nach, erfolglos.
Daß derlei Untersee-Monstren noch dingfest gemacht werden, ist sowenig wahrscheinlich wie ein Filmporträt über "Nessie", das nebulöse Ungeheuer im schottischen Loch Ness, für dessen Ergreifung die ehrwürdige New York Times 1976 eine wissenschaftliche Expedition ausrüstete - ergebnislos.
Und doch bilden die Weltmeere ein schier unerschöpfliches Reservoir für Überraschungen. Auf einem Gebiet, das annähernd zwei Drittel der Erdoberfläche umfaßt, reichen die Ozeane tiefer als 1000 Meter - ein von den Biowissenschaften bisher kaum erforschtes Universum.
"Wir kennen höchstens die Hälfte der Tiefseeorganismen", schätzt Hjalmar Thiel, Leiter der Tiefseeforschung am Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut. "Und über die wissen wir wenig genug." Letztes Jahr sichtete der Wissenschaftler vier Meter lange Haie dort, wo kein Meereskundler sie vermutet hätte: 500 Meter tief im Roten Meer.
"Wir forschen zu sehr mit den Methoden des 19. Jahrhunderts", klagt auch der amerikanische Meeresforscher Frederick Grassle. "Schleppnetze, Sonden, Unterwasserkameras und Tauchboote, die nur wenige Stunden in der Tiefe bleiben können, reichen nicht aus. Mit denselben Methoden hätten wir an Land nicht einmal die Elefanten entdeckt."
Nur ein halbes Dutzend U-Boote weltweit können tiefer als 6000 Meter tauchen. Mit einem davon arbeitet Bruce Robison, Direktor am Ozean-Institut im kalifornischen Pacific Grove.
Von den einsamen Reisen mit seinem Einmann-Vehikel brachte der Meeresökologe die ersten Aufnahmen von Schnepfenaalen mit, meterlangen, leuchtenden Fischen mit Vogelkopf. Und vor wenigen Monaten fand der Forscher nahe der kalifornischen Küste riesige sogenannte Staatsquallen. Die von Robison entdeckten Nesseltiere werden länger als ein Blauwal - 40 Meter - und würden jedem Sammelband von Märchen und Sagen zur Zierde gereichen.
Solche Abmessungen übertreffen sogar noch die von Riesenkraken, jenen Fabelwesen, die bei Geschichtenerzählern aller Jahrhunderte vorkamen. So erzählt Homers "Odyssee" von der Scylla, einem Untier, dessen zwölf Fangarme nicht weniger als sechs Schlünde bedienten und ihnen Delphine, Haie sowie die Matrosen vorbeiziehender Schiffe darreichten.
Ihre wohl schaurigsten Auftritte hatten Kraken in zwei Romanen des 19. Jahrhunderts: Verzweifelt
wehrt sich der Held von Victor Hugos "Les travailleurs de la mer" gegen eine Bestie, deren krallenbesetzte Saugnäpfe langsam in seinen Körper eindringen und ihn allmählich zersetzen. In Jules Vernes U-Boot-Epos "Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer" verschlingt ein Acht-Meter-Ungetüm die Seeleute des wackeren Kapitäns Nemo.
Vernes Phantasie-Oktopus wird von der Realität, wie sie die moderne Forschung dokumentiert, noch übertroffen: Mindestens zweieinhalbmal so groß wie das Jules-Verne-Geschöpf ist der - real existierende - Riesenkrake Architeuthis. Einem solchen Tier waren 1873 die neufundländischen Heringsfischer begegnet. Der Fangarm, den sie nach Hause brachten, war der erste handgreifliche Beweis, daß es den sagenhaften Meeresbewohner tatsächlich gibt.
Fast 30 Zentimeter Durchmesser hatten die Augen eines toten Exemplars, das 1880 in der neuseeländischen Island Bay strandete. Ein Hauptherz und zwei Nebenherzen pumpten Blut in die zwölf Meter langen Fangarme.
Mit den zahnbewehrten Saugnäpfen seiner Tentakel packt Architeuthis seine Beute und reißt sie mit dem mächtigen Kiefer in Stücke. Werden die Tintenfische selbst angegriffen, wechseln sie innerhalb von tausendstel Sekunden die Hautfarbe. Schrillbunte Streifen sollen den Gegner verwirren - und die Geschlechtspartner faszinieren, bevor bei der Paarung das Männchen dem Weibchen mit den Fangarmen seine Samenpakete reicht.
Noch niemand hat ein lebendes, vollständiges Architeuthis-Exemplar gesehen. Die Biologen sind auf Strandfunde angewiesen: Den Treibnetzen der Forscher entwischt der schnelle Tintenfisch,
eine U-Boot-Expedition vor den Bermuda-Inseln im Sommer 1992 endete ergebnislos. Niemand weiß, in welcher Tiefe Architeuthis lebt und wie groß ausgewachsene Tiere werden.
Neuen Auftrieb erhielt die Vermutung, daß manche Exemplare bis zu 75 Meter messen könnten, im Mai 1988. Damals entdeckte der Fischer Teddy Tucker ein riesiges, tonnenschweres Gewebestück am Strand von Mangrove Bay auf den Bermudas. Die faserige Eiweißmasse, etwa einen Meter dick, ähnelte "einer Gestalt mit fünf Beinen", so Tucker. Meeresbiologen kamen inzwischen zu der Ansicht, es handele sich um einen überdimensionalen Hai.
"In der Tiefsee könnten durchaus einige riesige, bisher unentdeckte Lebensformen existieren", kommentierte der Londoner Zoologe Paul Cornelius. Etliche seiner Kollegen halten die Hypothese für wahrscheinlich, derzufolge in einigen tausend Metern Tiefe ein Schreckensduo sein Unwesen treibt: Fußballfeldgroße Riesenkraken, so die Vermutung, liefern dort Carcharodon megalodon, einer überdimensionalen Haiart, erbitterte Kämpfe.
Unbestritten ist, daß der 20 Meter lange Fisch, ein naher Verwandter des Weißen Hais, noch vor einigen tausend Jahren die Meere bevölkerte: So alt sind riesige Reißzähne dieses Tieres, die auf dem Pazifikgrund gefunden wurden. Sie lassen auf ein Maul schließen, mit dem die Bestie mühelos eine Kuh hätte verschlingen können.
Auch See-Autor Ellis spekuliert über den Großräuber: Möglicherweise habe die gängige Bibelauslegung doch unrecht, es sei nämlich viel wahrscheinlicher, daß Jona sich in den Eingeweiden eines solchen Untiers wiederfand als in denen eines planktonfressenden Wals.
Seit jenen biblischen Zeiten ist nirgendwo mehr von dem weißen Superhai die Rede. Für jene, die trotzdem an seine Existenz glauben und mit seinem allfälligen Auftauchen rechnen, beweist das wenig: Hatte doch erst 1976 ein amerikanisches Schiff zufällig einen bis dahin völlig unbekannten tonnenschweren Hai aus dem Ozean gehievt.
Megachasma pelagios tauften die Forscher damals die neuentdeckte Art, zu deutsch: das Riesenmaul der Tiefsee.
@klarabella
@datrueffelIhr seid ja die EXPERTEN...wie seht ihr das, hat doch auch heute nichts von seine geheimnisvollen Anziehungskraft verloren DIE TIEFESEE
ich hoffe wir diskutieren und lernen......wunderbares Thema*
was meint ihr, was könnte möglichsein?
Hoffe bin später nochmal drinnen und kann mit "Schwatzen" LG SAM