nairobi schrieb:Vielleicht ein anderes Mal...
Nie vergessen: Wir haben nun schon einige Zeit lang sogenanntes Internet! Und seine Tiefen dürfen auch ergründet werden.
Wenn, dann versuche man es mal nach einer Anleitung der zahlreichen Blogger aus dem professionellen Bereich, also nach genau denen, die sich beruflich mit Pflanzen beschäftigen.
Danach soll die Bewurzelung eines Ananas-Strunks kein Hexenwerk sein und unter Hilfenahme von Asche für die Desinfektion der Schnittfläche, durch die Bakterien oder Vieren eindringen können und damit den Ableger schwächen bzw sogar töten können, hauptsächlich klappen. Bei der Vermehrung über Stecklinge, genau wie aus Samen gezogenen Pflanzen auch, wird man nie eine 100%ige Erfolgsgarantie erreichen. Um so schlimmer, wenn nur ein einziger Versuch gestartet wird/werden kann.
Die Bewurzelung eines einzigen vorhandenen Strunk kann somit klappen, muss aber nicht. Asche wird aber definitiv die Chance auf Durchkommen vergrößern.
Uns wurde Anfang letzten Jahres erstmalig eine Zierananas als kleiner Neujahrsgruß überreicht. Diese hatte einen noch grünen Fruchtansatz und wuchs so prächtig, dass sie nach kürzester Zeit ihren angedachten Stellplatz überwucherte. Deshalb entstand die Idee, sie durch einen jungen Steckling zu ersetzen, der dann den vorhandenen Stellplatz wieder erneut ausfüllen kann.
Nach Anleitung schnitt ich eines Tages den wenigen Zentimeter großen Strunk/Schopf des Fruchtansatzes ab, entsorgte die unreife Frucht, entfernte mit den Fingern soviel untere Blätter, dass eine Art kleines Stämmchen sich bildete und steckte diesen in eine kleine Schale mit Asche. Dort verweilte er für einige Stunden, um die Bindung von austretender Pflanzensäfte zu gewährleisten. Ebenfalls nach Anleitung kam der so vorbereitete Steckling in einen kleinen, mit "Kokoserde" gefüllten Topf, in den eine kleine Vertiefung für den Stamm gedrückt wurde. In dieser Position wurde er seitlich symmetrisch mit 4 Zahnstochern fixiert und einmal komplett angegossen. Der nun in einen kleinen Topf gepflanzte Steckling wurde an einen schattigen Ort platziert "vergessen" und nur noch wöchentlich sehr sparsam nachgegossen. Nach ca 4 Wochen zeigte sich ein langsames Nachwachsen von neuen Blättern. Danach wuchs die Pflanze langsam aber stetig weiter.
Die Mutterpflanze war im Bad mit Nordfenster platziert und wartete dort auf unsere Entscheidung eines Todesurteils aus Platzgründen. Irgendwann entdeckten wir unerwartet einige seitlich aufkommende Seitentriebe (die sogenannten Kindel). Somit stand der Gedanke der Euthanasie von Mutter samt Nachwuchs im Raum. Letztendlich wurde eines Tages dann doch nur die Mutter aus dem Topf geschnitten und die verbliebene offene Schnittfläche großzügig mit Asche bedeckt. Die so freigelegten 5 Seitentriebe wuchsen ohne Pause genau wie der Steckling auch langsam aber stetig weiter.
Bei uns lief also alles einfach erfolgreich ab. Das Ergebnis mag bezüglich seines Aussehens Geschmacksache bleiben, eine Ananaspflanze reiht sich aber gut in das vorhandene Sortiment der (pflegeleichten)
Zimmerpflanzen ein und ergänzt dieses um eine weitere.
Diese Pflanzen stellt meiner Beobachtung nach (entgegen zahlreicher Angaben des Netzes) keine Ansprüche an ihren Stellplatz, für Nord- wie Südfenster oder schattiger Zimmerplatz geeignet (wobei bei einem sonnigen, warmen Platz der Wuchs im Vergleich sicher kompakter ausfällt). Außer wöchentlich einen sparsamen Schluck Wasser (entgegen der Angabe von einer stetig feuchten Erde) gibt es keinen Pflegeaufwand, und selbst dieser kann notfalls ohne weitere Folgen aus welchen Gründen auch immer eine Zeitlang vernachlässigt werden.
Wir haben diese Pflanzen bis jetzt noch nicht gedüngt.
Ein erfolgreiches Blühen im Zimmer soll fraglich bleiben. Einen Tipp dazu habe ich aber nach kurzer Recherche gefunden:
"...Will die Ananas nicht blühen, hilft ein kleiner Trick, erläutert der BDG: Einfach die gesamte Pflanze zusammen mit einem reifen Apfel für zwei Wochen in eine Tüte stecken. Das Reifegas des Apfels regt die Blütenbildung an. Ist das der Fall, stirbt die Ananas. Doch keine Sorge: Vorher bildet sie viele Ableger, so genannte Kindel, aus denen sich leicht neue Pflanzen ziehen lassen..."
Quelle, Süddeutsche.de
https://www.sueddeutsche.de/leben/freizeit-ananas-zur-fruchtbildung-mit-einem-apfel-eintueten-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-161214-99-538830Diesem Tipp werden wir eventuell mit dem Steckling vor kommenden Hochsommer nachkommen.
So schauen`se aus:
Steckling, (nach ca 8 Monaten, ca 19cm im Durchmesser und 10cm Höhe, 6x6cm Topf)
Original anzeigen (0,3 MB)Mutterpflanze, (28cm Durchmesser, 19cm Höhe, im 10cm Topf)
Original anzeigen (0,3 MB)Duo
Original anzeigen (0,3 MB)