yong schrieb:Dann komme ich folglich nicht um die Kosten herum?
Im Gegenteil.
Wenn irgendwelche anderen Tiere die Erkrankung von Deinen Hühnern in einen anderen Bestand schleppen und rauskommt, dass Du bereits zurückliegenden Todesfällen nicht auf den Grund gegangen bist und keine Gegenmaßnahmen getroffen hast, dann kannst Du im schlimmsten Fall sogar haftbar für Schäden an anderen Beständen sein.
Ich will Dir keine Angst machen, aber bitte denk eben auch an so etwas, denn Mäuse, Sperlinge und Co kann man einfach mal nicht wirklich kontrollieren. Alles was potentiell bei Dir eingeschleppt wurden sein kann, egal ob durch Mäuse, neue Hühner oder sonstewas kann durch Mäuse, Wildvögel usw auch von Deinem in andere Bestände weitergeschleppt werden.
yong schrieb:So viel Geld würde ich lieber für lebende Tiere ausgeben. :(
Ich kann Dir natürlich keinen verbindlichen Betrag nennen, nur anmerken, dass die pathologische Untersuchung eines toten Huhnes meiner Erfahrung nach nicht in den 3 stelligen Bereich geht.
Die "üblichen Verdächtigen" sind für ein deutlich kleineres Budget zu untersuchen und in den seltenen Fällen in denen es doch teurer werden könnte kannst Du vereinbaren, dass Du kontaktiert wirst, wenn die "Standardobduktion" kein zufriedenstellendes Ergebnis zu Tage fördert und dann noch gesondert mit Dir besprochen wird ob es zusätzliche Untersuchungen gibt, was die kosten und ob Du die in Auftrag geben möchtest.
Wenn ein Pathologe, der ohne Rücksicht auf das Wohl eines lebenden Tieres alles entnehmen und im gleichen Gebäude, zwei Arbeitsschritte später untersuchen kann, dann ist es verständlicher Weise häufig günstiger, als sich bei einem oder mehreren lebenden Tieren so Stück um Stück vorzutasten.
Kriegt ein Pathologe dann raus was das Problem ist, dann ist es häufig möglich den Restbestand effizienter und folglich auch kostengünstiger zu behandeln als nun so im Dunkeln zu tappen.
yong schrieb:Was mir noch einfällt... kann das Newcastle sein?
Wie gesagt denke ich nicht, dass Dir, Deinen Tieren, irgendwelchen Wildtieren, anderen Beständen usw in irgend einer Weise geholfen ist, wenn ich hier nun irgendwelche Ratespielchen spiele.
Es wäre gar nicht seriös Dir nun irgendwelche Vermutungen an den Kopf zu hauen.
Ich schreibe das mit dem:
"Meiner Ansicht nach gibt es hier keine sinnvolle Alternative zur pathologischen Untersuchung."
ja nicht um Dich zu ärgern oder so, sondern weil das aus genannten Gründen hier wirklich meine Meinung ist, die ich nicht nur als alternativlos ansehe weil es um die Gesundheit von Dir und Deinen Tieren gehen könnte, sondern man eben auch an Verschleppung, Haftung und Co denken muss.
Seuchenhygiene bei Nutztieren ist einfach mal kein Spaß mehr und kann richtig unschön und teuer werden, selbst wenn der worst case (also eine Übertragbarkeit auf Menschen) nicht eintritt.
Ciela schrieb:Bei einem unbekannten Virus wäre verbrennen eigentlich die bessere Alternative gewesen, glaube ich.. oder?
Grundsätzlich sollte man bei Tieren deren Todesursache unbekannt ist und wie hier ein Infektionsgeschehen wahrscheinlich auf jede Form der "Selbstentsorgung" verzichten und die Tierkörperbeseitigung den zuständigen Stellen überlassen, denn auch das eigenhändige Verbrennen solcher Tierkörper ist im Hinblick auf eventuelle Gesundheitsgefahren und Haftungsfragen nicht sinnvoll.
yong schrieb:Das kann ich nicht.
Das ist verständlich.
Musst Du auch gar nicht, im Gegenteil, wie gesagt ist "selber verbrennen" in der Situation auch nicht zu empfehlen.
Ich kann Dir nur raten Tiere die unter solchen Umständen sterben zwecks Tierkörperbeseitigung beim Tierarzt oder entsprechenden Einrichtungen abzugeben und _eigentlich_ hätte Dein Tierarzt Dich auch darauf hinweisen müssen.
Ich weiß, dass das ein unschönes Gefühl sein kann, grade wenn man seine Tiere nicht als Nutzvieh ansieht, aber bei sowas ist es wirklich wichtiger, dass Du Dich selbst (gesundheitlich und im Bezug auf die Haftung) schützt.
Wichtig:
Natürlich drücke ich Dir die Daumen, dass der Spuk jetzt vorbei ist. Sollte jedoch noch eine Deiner Federnasen versterben, dann rate ich Dir dringend zu einer Obduktion.
Wichtig ist es, dass Du solche ein Tier dann nicht einfrierst sondern lediglich kühl aufbewahrst bis es auf welchem Wege auch immer zu einem Pathologen kommt.
Ein vorheriges Einfrieren erschwert nicht nur die Arbeit des Pathologen, sondern kann auch bestimmte Untersuchungen verfälschen oder gar unmöglich machen.