Warum lösen Bonobos vieles auf friedliche, soziale Art?
18.01.2017 um 18:21Schimpanse (Pan)
Original anzeigen (0,2 MB)
Wikipedia: Schimpansen
Bonobo oder Zwergschimpanse (Pan paniscus)
Ja, wenn man die threadüberschrift liest denkt man zunächst an, sry, "poppende affen".
Aber es geht hier darum warum diese primatenart im vergleich zu dem brutalen regelrecht kriegslüstigen "gemeinen schimpansen" in vielen verhaltensweisen so anders agiert bzw. reagiert ?
Original anzeigen (0,3 MB)
Wie kommt es, das sich eine gemeinsame primatenart vor millionen jahren voneinander trennte, vermutlich durch die entstehung des flusses "Kongo", und quasi nur ein paar kilometer voneinander entfernt, beide unterarten sich in manchen dingen so mehr oder weniger unterschiedlich voneinander entwickelten ?
Wäre nett wenn ihr mitdiskutieren würdet und eure meinung und vermutungen mitteilt.
Original anzeigen (0,2 MB)
Wikipedia: Schimpansen
Bonobo oder Zwergschimpanse (Pan paniscus)
Ja, wenn man die threadüberschrift liest denkt man zunächst an, sry, "poppende affen".
Aber es geht hier darum warum diese primatenart im vergleich zu dem brutalen regelrecht kriegslüstigen "gemeinen schimpansen" in vielen verhaltensweisen so anders agiert bzw. reagiert ?
Verhaltensforschung:
Bonobos tauschen Futter gegen Kuscheln
Anders als andere Primaten teilen Bonobos auch mit fremden Artgenossen ihre Nahrung, um gestreichelt zu werden. Schimpansen würden Mitglieder anderer Sippen eher töten.
Bonobos gelten als die großen Pazifisten unter den Primaten: Im Gegensatz zu Schimpansen – oder auch uns – bevorzugen sie stets friedliche Konfliktlösungen mit bekannten wie fremden Artgenossen: etwa durch soziale Handlungen wie Fellpflege bis hin zum Geschlechtsverkehr.http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2013-01/bonobos-sozialverhalten-primaten-kongo
Eine neue Studie von Jingzhi Tan und Brian Hare von der Duke University in Durham bestätigt nun ein weiteres Mal, wie weit die im Kongo-Regenwald lebende Affenart geht, um sich ein behagliches Umfeld zu schaffen:
Sie teilen sogar mit ihnen unbekannten Bonobos Futter, um im Gegenzug Streicheleinheiten zu erhalten – ein Verhalten, das die wesentlich aggressiveren Schimpansen bislang noch nicht vor Forschern gezeigt haben.
Im Gegenteil: Wenn Schimpansen die Gelegenheit haben, töten sie Mitglieder benachbarter Sippen, um deren Konkurrenz zu verringern.
Getestet haben Tan und Hare dieses prosoziale Verhalten mit einer Reihe von Experimenten mit verwaisten Bonobos, die im Primatenschutzzentrum Lola ya Bonobo in der Nähe der kongolesischen Stadt Kinshasa leben: So durfte ein Bonobo (Pan paniscus) in ein Gehege, das an zwei weitere Käfige grenzte und in dem bereits größere Futtermengen ausgelegt waren – wobei der Menschenaffe wusste, wie man die Türen zu den Nachbarbehausungen öffnen konnte, in denen auf der einen Seite ein fremder und auf der anderen ein bekannter Artgenosse saß.,
Doch statt sich allein an den angebotenen Früchten und anderen Leckereien zu delektieren, öffnete der Affe im zentralen Käfig zur Überraschung der Forscher mehrheitlich das Tor zum ihnen neuen Bonobo; nur eine Minderheit suchte zuerst die Gesellschaft des vertrauten Gruppenmitglieds.
Dieses musste jedoch ebenfalls nur selten darben, da sie anschließend oft selbst noch am Fressen teilnehmen durften. Vielfach ließ das fremde Tier nun den noch eingesperrten Primaten frei, obwohl es dadurch zahlenmäßig gegenüber den einander vertrauten Bonobos in Unterzahl geriet – ein Verhalten, das Schimpansen nie an den Tag legen würden, so Tan.
Doch in keinem Fall kam es zu gegenseitigen Aggressionen, stattdessen notierten die Biologen regelmäßig, dass die Tiere ihre Genitalien aneinanderrieben: ein typisches Sozialverhalten von Bonobos.
SystematikAuch in ihrer intelligenz weisen sie besondere fähigkeiten auf, bis hin zur individuellen kommunikation mit menschlichen betreuern bzw. wissenschaftlern die ihr verhalten erforschen.
Der Bonobo bildet mit dem Gemeinen Schimpansen (Pan troglodytes) die Gattung der Schimpansen (Pan). Schätzungen zufolge trennten sich die beiden Arten vor zwischen 1,8 und 0,8 Millionen Jahren.
Nach der vollständigen Entschlüsselung des Bonobo-Genoms gehen Wissenschaftler nunmehr davon aus, dass es nach der Trennung der beiden Affenarten keine genetische Vermischung mehr gegeben hat.
Diese unter Primaten eher ungewöhnliche Tatsache wird damit erklärt, dass genau im Artentrennungszeitraum der Fluss Kongo in Afrika entstanden ist.
Demzufolge finden sich bis heute die Bonobos in einem kleineren Areal südlich des Kongo, hingegen die Schimpansen im nördlich des Flusses gelegenen Äquatorialafrika.
Die Schimpansengattung (Pan) stellt innerhalb der Familie der Menschenaffen (Hominidae) ein Schwestertaxon der Hominini dar. Die Entwicklungslinien der beiden trennten sich vor 5 bis 6 Millionen Jahren.
Ein anderer Forschungsschwerpunkt liegt darin, die Kommunikationsfähigkeit, die Intelligenz und das Lernverhalten dieser Tiere zu erkunden.Wikipedia: Bonobo
Die Primatologin Sue Savage-Rumbaugh hat drei Bonobos namens Panbanisha, Nyota und insbesondere Kanzi in sehr frühem Alter ein Vokabular (Yerkish) mit über 200 Begriffen auf einer speziellen Symboltastatur beigebracht, die beide „Gesprächspartner“ anwenden.
Bonobos stellen zur Kommunikation die Symbole auch mit Kreide dar. Sie sind mit der Tastatur beispielsweise fähig, ihre Betreuer an das Versprechen zu erinnern, ihnen eine Banane mitzubringen.
Kanzi war sogar in der Lage, eine besonders von ihm geliebte rote Tasse selber als Begriff auf einer bis dahin ungenutzten Taste zu definieren, und wünschte sich danach nicht nur wie bisher „Orangensaft“, sondern „Orangensaft in roter Tasse“.
Inwieweit sie gesprochene Wörter und Befehle verstehen und befolgen können, ist umstritten. Weil die Betreuer bei ihrer Betätigung der Tastatur jeden Begriff zugleich (englisch) ausgesprochen haben und auch sonst viel zu ihnen sprachen, haben die Bonobos nach einiger Zeit auch nur Gesprochenes verstanden.
Deshalb behaupten die Betreuer an Forschungseinrichtungen, Bonobos verstehen sie auch ohne Benutzung der Tastatur; dagegen wenden Kritiker ein, dies könnte auch am Lautmuster oder an der Körpersprache liegen oder einfach Routinehandlungen darstellen.
Dieser Kritik widerspricht folgende Szene: Beim Spaziergang sagt die Betreuerin (sinngemäß) zu Kanzi, weil er auf sie einen lustlosen Eindruck macht: „Bist Du traurig?“ Er antwortet mit der Taste „Panbanisha“. „Möchtest Du, dass Panbanisha hier ist?“. „Ja“. Sie wird geholt und er blüht auf: Ein bezeichnender Einblick nicht nur in seine Kommunikationsfähigkeit, sondern auch in sein Gefühlsleben.
Original anzeigen (0,3 MB)
Wie kommt es, das sich eine gemeinsame primatenart vor millionen jahren voneinander trennte, vermutlich durch die entstehung des flusses "Kongo", und quasi nur ein paar kilometer voneinander entfernt, beide unterarten sich in manchen dingen so mehr oder weniger unterschiedlich voneinander entwickelten ?
Wäre nett wenn ihr mitdiskutieren würdet und eure meinung und vermutungen mitteilt.