Steht eine neue "Eiszeit" bevor?

Steht eine neue "Eiszeit" bevor?

Vor 4 und vor 3 Jahren war mal der Atlantik westlich von Irland bis zum Mittelatlantik um 1–2° kälter als normal. Folge waren 2 sehr kalte Winter.

Inzwischen ist das Phänomen erneut da, diesmal aber erschreckend radikaler, nämlich 3° kälter, als das Oberflächenwasser sein dürfte, und nicht nur örtlich begrenzt, sondern in einem breiten Streifen von Neufundland bis Irland ohne Lücke.



Das könnte dazu führen, dass der Golfstrom genau wie in der Eiszeit diese Barriere nicht durchstoßen kann und nach Süden abdriftet, ohne den Nordatlantik und damit Europa zu erreichen. Damit würden die Zugbahnen der Tiefs im Winter südlich dieser Barriere nach Osten ziehen, also statt über Nordeuropa durchs Mittelmeer, was für uns Ostwinde mit sibiorischer Kälte bringen würde.

Naja, ich bin ja im Februar im warmen Afrika. Die Frage ist nur, wie lange dieses Kälteband quer durch den Atlantik hält. Was mir Sorgen macht, ist das in den letzten Jahren gehäufte Auftreten dieser Kaltwasserzonen vor Europa. Ein Stillstand des Golfstroms hätet für Europa unabsehbare klimatische, landwirtschaftliche und ökonomische Folgen, und wenn sich das erst einmal eingespielt hat, dauert so etwas Jahrhunderte lang, siehe kleine Eiszeit in der frühen Neuzeit.

Hier der Artikel:
http://www.wetteronline.de/klimawandel/2015-09-20-gs

Nun, wir in Österreich hatten heuer eine Jahrhundertsommer.

Vielleicht kriegt ihr jetzt auch noch einen Jahrhundertwinter. :)

@Realo

Seit 2005 häufen sich Meldungen, dass der Golfstrom zum Erliegen kommen könnte. Die Ahnung, Europa könne bald trotz der globalen Erwärmung eine Eiszeit bevorstehen, hielt sich bis zum Frühjahr 2010. Vor wenigen Monaten entkräftete ein Forscherteam der Nasa diese Ideen. Mit Hilfe von Satellitenaufnahmen und Messungen durch moderne Bojensysteme konnten sie nachweisen, dass der Golfstrom intakt ist und sich seit 1993 sogar verstärkt hat

Quelle http://m.focus.de/wissen/klima/tid-20791/es-wird-waermer-gut-so-4-versiegt-der-golfstrom-und-droht-europa-eine-eiszeit_aid_582721.html

Das komplette Abdriften des Golfstroms wie von Dir beschrieben hätte keine Eiszeit zur Folge. Die klimatischen Änderungen in Europa wären zwar katastrophal, doch müßten wir keine kilometerdicken Eispakete wie weiland im Pleistozän befürchten.

Der Golfstrom macht Europa wärmer, als es für diese Breitengrade normal wäre. Normal für die jetzige Warmzeit.

Ungefähr auf dem Breitengrad, wo die Donau ihren nördlichsten Punkt erreicht, dort liegt in Nordamerika der größte Teil der Grenze zwischen den USA und Kanada. New York liegt ungefähr auf der Höhe von Napoli. Sankt Petersburg, Helsinki, Stockholm und Oslo lägen in Kanada bereits in den "Northwest Teritories" oder in "Yukon". Oder auf Grönlands Südspitze.

Der Golfstrom verhindert New Yorker Winter in Süditalien und kanadische Tundra in Mittelschweden.

@perttivalkonen
Ja, das ist alles klar, aber was willst du damit sagen? Dass dir "ein bisschen Winterkälte" nix ausmacht?
Stell dir mal vor, das Klima schwankt um und unsere Winter werden im Durchschhnitt um 8°, die Sommer um 3° kälter, nicht nur für 2, 3 Jahre, sondern im Durchschnitt.
Dann hätte wir hier bis April, Mai Schnee, die Flüsse wären jedes Jahr 3 Monate zugefroren, und im Oktober wäre Winteranfang. Die Landwirtschaft könnte hier in dieser Form nicht mehr betrieben werden, die Ökonomie würde kollabieren, die Flüchlingsströme würden sich umkehren; jeder würde versuchen in Afrika eine billige Immobilie zu erwerben und schon mal damit beginnen, Arabisch oder Swahili zu lernen und würde politisches Asyl in Burkina Faso beantragen, mal etwas überspitzt gesagt. :)

Es hängt auch nicht mit El Nino / La Nina zusammen. derzeit herrscht im Pazifik El Nino, vor 3, 4 Jahren, als wir schon mal zu kaltes Oberflächenwasser vor Irland hatte, herrschte im Pazifik La Nina. Es gibt da also offenbar keine Korrelation, aber eine Erklärung hat auch noch keiner gefunden. Alles, was man zu wissen glaubt ist eine Korrelation zwischen dem zu kalten Nordatlantikwasser und zu schwachen Tiefs im Winter und sehr kaltem Winter hier bei uns.

Realo schrieb:was willst du damit sagen?

"Eiszeit" gut möglich (je nach Interpretation). Aber Eiszeit nein.

Realo schrieb:Die Landwirtschaft könnte hier in dieser Form nicht mehr betrieben werden

Die Landwirtschaft würde hier weiterlaufen können wie bisher. Mit finnischem Weizen, der ist das gewöhnt, auf solches Klima ausgelegt. Denkst Du, die Kanadier bauen nur Ahornsirup an?

Realo schrieb:Es hängt auch nicht mit El Nino / La Nina zusammen.

Na das überrascht mich jetzt aber...

Realo schrieb:eine Erklärung hat auch noch keiner gefunden

Dann könnte es daran liegen, daß jemand ein Ilkebög Epet gebaut hat.

perttivalkonen schrieb:Mit finnischem Weizen, der ist das gewöhnt, auf solches Klima ausgelegt. Denkst Du, die Kanadier bauen nur Ahornsirup an

Na dann ernähren wir uns demnächst Tag für Tag und Nacht für Nacht von finnischem Weizen und gebranntem Ahornsirup. Dann nehmen wir alle so ab, wie wir es eigentlich schon immer wollten, vor allem weil wir dann auch noch alle kräftig am Schlussbau von Göbekli Tepe II Hand anlegen. Auf all das könnte ich liebend gern verzichten. Naja, vielleicht dreht sich das in ein paar Jahren auch wieder um.

@Realo

Also eine Eiszeit wird sich daraus nun nicht entwickeln.

Weiterhin möchte ich an die beiden extremen Eiswinter 1995-96 und 1996-97 erinnern.

Jeweils mit Temperaturen um minus 12 Grad und strammen Ostwind über 3 Wochen, so daß der Jadebusen zugefrohren war.

Oder der schicke Winter 1978. Mit den riesigen Schneewehen.

Vielleicht in 10.000 Jahren, vorher nicht.

@chen
Wäre das ne Warmzeit, in der wir grad leben, dann könnte sie genauso gut jetzt statt in 10.000 Jahren enden. Die letzte Warmzeit, die Eem-Warmzeit, dauerte nur 11.000 Jahre.

Nich labern,halten und lesen

http://www.heise.de/tp/artikel/21/21979/1.html

http://www.scinexx.de/newsletter-wissen-aktuell-12847-2011-01-17.html

http://www.br.de/themen/wissen/golfstrom-meeresstroemung-klimawandel100.html

http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article117827777/Ozeanversauerung-veraendert-Tierwelt-dramatisch.html

@Warhead

Das ungewöhnlich kalte Wetter in diesem und dem letzten Winter wurde wahrscheinlich durch Veränderungen der Luftströmungen ausgelöst.

http://www.scinexx.de/newsletter-wissen-aktuell-12847-2011-01-17.html

Von welchen ungewöhnlich kalten Wintern wird da geschrieben?

Die letzten beiden Winter waren hier ungewöhnlich warm.

Im vergangenen Winter hatten wir nichtmal einen Tag Schneefall.

@klausbaerbel
Schau mal aufs Datum

@Warhead

Ich hatte rechts oben auf das Datum gesehen. Das war aktuell, so wie Heute auch.

Muß man ja auch wissen, daß das Artikeldatum ganz unten steht.

2011 hatten wir Schnee. Aber im normalen Rahmen und bei Weitem nicht so kalt wie die Winter 1995-96 und 1996-97.

Insofern kann ich den Artikel trotzdem nicht nachvollziehen, weil der Winter nicht ungewöhnlich war.
2012 hatten wir an einem Tag Anfang Februar sehr viel Schnee, der dann aber nach einer Woche wieder verschwunden war.

Übrigens...

http://www.zeit.de/2015/34/el-nino-pazifik-prognose-flut-duerre-klimawandel

wenn die El Nino kriegen,dann bekommen wir la nina

Wikipedia: La Niña

@klausbaerbel
Kommt drauf an wo der Schnee fiel,so richtig viel wars in den letzten Jahren nicht,wird ja auch immer trockener

@Warhead

Trockener. Das stimmt.

Mal davon abgesehen, daß hier im Rheintal ohnehin kaum Niederschlag fällt, war es in diesem Jahr noch niederschlagsärmer, bei fast ständiger Bewölkung.
Selbst die Wochen mit 38-41 Grad waren fast durchweg bewölkt. Insbesondere Nachts.

Die Winter sind in den letzten 3 Jahren ebenfalls trockener und so warm geworden, daß das Thermometer im vergangenen Winter kaum unter Null Grad viel.

Nachdem dieser Sommer wieder sehr warm war, bin ich mal gespannt, wie sich der Winter zeigen wird.

Hallo Zusammen.

Ich habe gerade ein wenig über die Kleine Eiszeit gelesen. Überstanden hat es die Zivilisation in Europa damals ja immerhin, wenn auch ziemlich mühselig.
Sollte sich eine vergleichbare Klima-Konstellation wieder einstellen, könnten wir vielleicht auf "mildernde Umstände" durch die anthropogene CO²-Wärmedecke hoffen(?).
Halbwegs verkraftbar sollte es heute doch wohl bleiben und sogar drohende "Tropenkrankheits-Lieferanten" (Tigermücke und Co.) von Mitteleuropa fernhalten bzw. wieder vergraulen.
So meine ich, könnte man der Saukälte evtl. auch noch was Positives abgewinnen.

Gruß, Zellaktivator.

In den nächsten zwei Wochen stellt sich bereits eine typische Kaltwinter-Zirkulationskonstellation ein mit einem großen Hoch, das von Grönland über island bis Skandinavien reicht und die Tiefs vom Atlantik blockiert; d.h. sie müssten entweder extrem nördlich, fast schon in Polnähe, nach Osten ziehen, oder südlich rum, durchs Mittelmeer, was stets mit im Winter extrem eisigem Nordostwind verbunde wäre.

http://www.wetteronline.de/profiwetter/europa
(die nächtsten 16 Tage durchklicken)

Ist natürlich noch viel zu früh zu sagen, ob sich der Winter analog so einem Muster einstellt, kann auch nur ein vorübergehendes "exotisches" Strömungsmuster sein. Genauer weiß man es erst in der ersten Dezemberhälfte, weil sich dann meistens das grundlegende Strömungsmuster für den Winter einstellt.