@Haddonfield78 Fossilien werden am exaktesten - und teuersten durch radiometrische Altersbestimmung des Materials der Fossilien bzw. des umgebenden Gesteins datiert. Wird für Dich eher nicht infrage kommen. Da aber schon reichlich solcher Bestimmungen stattgefunden haben, reicht es, sowohl das Fossil als auch die fossilführende Schicht, aus der es stammt, bestimmen zu lassen. Von einem Experten oder mithilfe eines Buches der Fossilienbestimmung odgl.
Wenn Du weißt, welche Spezies da fossilisiert ist, wirst Du (oft schon über die Wikipedia) herausbekommen, von wann bis wann diese Art gelebt hat. Kann allerdings ein recht großes Zeitfenster sein. Auch die Bestimmung der Schicht läßt sich mit geologischen Karten einer Region schon recht gut bestimmen, gelegentlich sogar mit stinknormalen Tourismus- bzw. Wanderkarten, wenn dort auch geologische Aufschlüsse eingetragen sind. Zumeist erfährt man da aber auch nur die grobe geologische und damit zeitliche Zuordnung (Zechstein oder Rotliegendes), was wiederum ein recht großes Zeitfenster ergibt.
Immerhin aber kannst Du nun die Zeitfenster des Fossils und der Schicht übereinanderlegen und erhältst oft dadurch schon eine genauere Datierung. Wenn etwa das Lebewesen vom oberen Rotliegenden bis ins mittlere Zechstein lebte, das Sediment Deines Fossils jedoch eine Rotliegendschicht ist, dann hast Du das Zeitfenster auf das Obere Rotliegend von 270 bis 260 Millionen Jahren BP eingeschränkt.
Noch weiter einschränken könntest Du es, wenn Du weitere Fossilien des selben Sediments hast. Manche Lebewesen haben nur eine kurze Zeitspanne gelebt und dienen daher als "Leitfossilien" der Altersbestimmung, weil ihr Vorkommen nur ein sehr kleines Zeitfenster offen läßt. Oder zwei längerlebende Spezies haben nur eine kurze Zeit nebeneinander gelebt, sodaß ,wenn beide als Fossilien im selben Gestein vorkommen, wiederum eine sehr genaue Altersbestimmung für Dein Fossil möglich ist.
Fürs Fossiliensammeln ist es also sehr wichtig, den Kontext eines Fossils mitzuberücksichtigen. Wenn Du also ein Fossil findest und es von einem Experten bestimmen lassen willst, solltest Du angeben, wann Du es wo (wo genau, vielleicht incl. GPS) gefunden hast, und vielleicht nimmst Du auch noch ein Stück Sediment mit (falls Dein Fossil nicht eh noch in einem solchen steckt). Und so viele weitere Arten von Fossilien von dem selben Sediment, wie Du finden kannst (auch wenn Du die gar nicht haben wolltest, weil Du ohnehin von denen schon so viel hast oder so).
Viele Fossilien brauchen gar keine besondere Konservierung, manche aber können durchaus schnell zerstört werden. Auch hier wende Dich am besten an einen Experten, dem Du das Fossil vorlegst. Für den Transport solltest Du alle Fossilien einzeln verpacken und stoßsicher lagern. Und bei der Lagerung bzw. privaten Ausstellung daheim in der Vitrine sollte direktes Sonnenlicht, hohe Luftfeuchte (zumeist) und größere Temperaturschwankung vermieden werden. Manchmal reicht als Konservierung ein "Hausmittel" wie der erwähnte Nagellack, selbst Haarlack und Haarfestiger. Aber auch da frag besser erst einen Experten.
Experten findest Du in einem größeren Museum mit geologischer Abteilung. Es gibt auch Fachgruppen für Mineralogie/Geologie, sicher auch in Deiner "Nähe". Da Ferndiagnosen immer unsicher sind, solltest Du besser nicht in Foren fragen. Wenn, dann in geologischen Fachforen. Und natürlich mit ordentlichen Fotos, gut ausgeleuchtet, groß, detailreich... Aber eine Vorort-Begutachtung ist immer am besten.
Im Ernstfall auch auf ner Mineralienbörse. Aber da wird es in der Regel auch nur ein "ungefähres" Zeitfenster, da kannst Du dann auch ein Bestimmungsbuch nehmen. OK, da müßtest Du Dich dann erst mal einarbeiten und Übung bekommen...