Riesige Spinne im Raum

war heute am briefkasten, wollte mein schlüssel reinstecken, seh im letzen moment ein gigantophilisches monstrum auf der klappe sitzen. hab sie dann mit einem langen stock ins gebüsch geschnippst, war sicherlich höchst amüsant für die nachbarschaft.

am wochenende hat mein freund nachts die haustür aufgesperrt wobei ihn ein wirklich gewaltiges ding auf die hand gekrabbelt ist, da war auf einmal von seine männliche überlegenheit über das weibische spinnengekreische vergessen und er rannte als stünde er in flammen über die einfahrt in den vorgarten und unter die straßenlaterne.

diese ficher..

Seid ihr jetzt schon wieder beim "ausmerzen"?

Meine Güte, fackelt am besten Euer Haus ab (zur Sicherheit vorher mit Insektenspray großflächig besprühen), damit ihr angesichts der in Deutschland üblichen gigantischen, mordsgefährlichen Spinnchen ruhig schlafen könnt.

Um Gottes Willen, sorry, da fehlt mir jegliches Verständnis. Ich hatte früher auch ne Spinnenangst (hab dann halt jemanden geholt, der sie rausbrachte), aber ihr führt einen regelrechten Krieg, nichts anderes ist das.

Wofür dieser Thread ein Beispiel ist, und das ist traurig, ist eine zunehmende Entfremdung von Natur und ihren Zusammenhängen.

Vielleicht grade mal noch Natur zulassen in Form eines netten Schmetterlings, das wars schon, Unkraut, Spinnen, Krabbelgetier, pfui Teufel, wegtun, totmachen, aufsaugen, dann wars das.

Dieser Trend ist traurig und sollte zu Denken geben, will man so ein Bild von Natur zukünftigen Generationen vermitteln?
Vorgärten schottern, weil pflegeleicht, "hässliche" Tiere ausrotten, ist es das?
Ok, dann aber auch einen Schmetterling nicht bewundern, nur weil er "genehmer" aussieht, DAS wäre konsequent.
Gärten zubetonieren, dann wächst kein Unkraut und man hat kein Getier im Haus, das sich irrtümlich mal dahin verirrt. DAS ist die Konsequenz aus solchen Haltungen.

Könnt ihr Euch noch an die alte Kindersendung "Löwenzahn" mit Peter Lustig erinnern? Das war eine Hinführung zur Natur, ein Verständlichmachen von Natur, eine Wertschätzung jeglichen Lebewesens. Vielleicht sollte man solche Dinge Kindern wieder zeigen, damit nicht Hopfen und Malz verloren ist...

@Finchen

Wenn man wirklich solch eine Phobie hat die einen das Leben beeinträchtigt, sollte man evtl. über eine Therapie nachdenken.

Ist gesünder für den Menschen und das Tier. ;)

Mao1974 schrieb:ihr führt einen regelrechten Krieg, nichts anderes ist das.

Man kann auch alles übertreiben. o.O Ich habe durchaus als Kind gelernt, dass Spinnen etc. nützlich sind, aber ich kann nichts dagegen tun: ich habe eine furchtbare Angst vor denen. Schon dass ich die kleinen aufsammel und nach draußen trage, kostet mich jedes Mal unheimliche Überwindung. Wir können uns natürlich auch alle packen und wieder in kleinen Hütten im Wald leben, aber das wäre auch eher nichts für mich. :P

Ich habe übrigens überhaupt nichts gegen Spinnen, auch gegen andere Insekten nicht. Solange sie nicht in meine Ekelzone kommen, ist alles gut. ;)

DarkOrb schrieb:Wenn man wirklich solch eine Phobie hat die einen das Leben beeinträchtigt, sollte man evtl. über eine Therapie nachdenken.

Ich glaube nicht, dass hier in Deutschland davon massiv das Leben beeinträchtigt wird - es sind nur hin und wieder mal diese Momente... Meistens hab ich dann aber einen netten Nachbarn zur Hand, der das Tierchen entsorgt. ;)

@maiwen

Eben, man kann auch alles übertreiben;-)

Hier werden Zimmer ausgeräumt, man hat Alpträume, spricht von Spinnen nahezu gigantischen Ausmasses, die angreifen oder hinterrücks überwältigt werden müssen angesichts ihrer Heimtücke DAS ist Übertreibung.

Es sind Spinnen, wenn man sie anpustet zB laufen sie weg, aus Angst. Hier könnte man meinen, es handle sich mindestens um nen Tyrannosaurus, DAS ist lächerlich.

@Mao1974
Nein, zumindest mir (und ich denke wohl auch den meisten anderen hier) ist durchaus klar, dass die Spinne mehr Angst vor uns als wir vor ihr haben. Auch, dass sie nicht wirklich riesig oder gar gefährlich ist. Es ist halt lediglich so, dass ich persönlich aus irgendeinem Grund Angst vor denen habe. Nicht, dass sie mich beißen könnte oder so - einfach, dass sie nachts über mich drüber krabbeln könnte. Oder dass sie neben mir an der Wand sitzen könnte, wenn ich die Augen aufmache. ;) Klar ist das bescheuert, darum bemühe ich mich ja auch meistens, sie lebend aus meiner Wohnumgebung zu entfernen. Zweimal kam es bei mir bisher vor, dass die Spinne zu groß für den Spinnenfänger und auch kein Nachbar daheim war - Entschuldigung, aber die musste ich einfach totschlagen. Ich hatte auch danach ein schlechtes Gewissen, weil ich ja weiß, wie blöd das ist... Aber in dem Zimmer hätte ich trotzdem nicht mehr schlafen können. :-(

@maiwen

Gegen Ängste hat ja hier auch keiner etwas. Ich glaube, niemand ist frei von Ängsten.
Aber die Art damit umzugehen sollte mit Bedacht gewählt werden. Raus setzen mach ich auch, wenn sie mich zu sehr stören.
Ich bin einen Morgen aufgewacht, schlage die Decke zurück und mir rennt eine Winkelspinne über die Beine, aber deswegen habe ich nicht das Zimmer ausgeräumt und das Ding mit Deo oder Haarspray platt gemacht, dafür sehe ich keinen Grund.

@maiwen

Es hat ja auch niemand was dagegen, wenn man sich vor Spinnen gruselt, dann ruft man halt jemanden.
Muß es aber sein, daß man sich mit dem Töten des Tieres brüstet? Daß man Tips gibt wie "aufsaugen" oder "mit Haarspray einsprühen"? Was soll das denn?

Was denkst Du, was hier los wäre, wenn jemand zB sagen würde, er fängt Mäuse, indem er sie erst mit Haarspray einsprüht und dann aufsaugt? Ein Sturm der Entrüstung würde losbrechen. Aber wäre das besser oder schlechter?
Kann man nicht ein Minimum an Respekt vor anderen Lebewesen behalten, indem man sie zB nicht quält?

Da ist Dein "totschlagen" ja fast noch human, wenn auch völlig unnötig.

@Mao1974
Meine Rede :)

@Mao1974

Super Beitrag! Besser kann man es nicht mehr ausdrücken !! Da gebe ich dir wirklich recht.

@Mao1974
Um Gottes Willen, ich würde nie sagen, dass es gut ist, irgendein Tier zu töten. :O Ich hab halt nur unheimlich Angst davor und wie gesagt, wenn ich mal eine erschlagen muss, fühle ich mich mies. Also ich kann schon grundsätzlich verstehen, was du sagst und stimme dir auch zu. :)

Btw, darum hab ich auch überall Fliegengitter - damit die Gefahr, mit Spinnen in Kontakt zu kommen, schon mal viiiel geringer ist. ;)

Spinnen haben wohl viel mehr Angst vor Menschen als Menschen vor Spinnen! Für eine Spinne ist ein Mensch ein Titan der den Erdboden erzittern lässt.

@Wolkenleserin
dieser spruch ist so alt und abgedroschen. Der wirkt bei absolut niemandem der richtig schiss vor spinnen hat. So wie ich :{

@barbieworld

Der Spruch mag abgedroschen sein, er stimmt aber. Was erwartest Du? Bzw was würde Dir helfen?
Wenn man wegen einer Spinne sein halbes Haus ausräumt oder von ihr träumt, dann sollte man sich professionelle Hilfe suchen. Wir hier können das alles nur auf den Boden der Tatsachen bringen, indem wir die Spinnen hierzulande realistisch darstellen, mehr geht nicht.
Eine panische Angst vor solch harmlosen Tierchen schränkt das eigene Leben so sehr ein, daß sie aus meiner Sicht schon wirklich behandlungsbeduftig ist.

@Mao1974
widersprechen kann ich da nicht wirklich

behandlungsbedürftig natürlich ;-)

@barbieworld

Naja, ist halt so, wenn man nur noch nach Spinnen lauert, das macht einen doch wahnsinnig. Sicher, bei manchen Phobien ist man nicht zugänglich für rationale Argumente, aber es gibt sicher Möglichkeiten der Hilfe.

Man könnte die Spinne auch fangen und essen!

Bin neulich auch "besucht" worden... hab abends in einem Buch geschmökert, und ganz plötzlich saß auf dem oberen Rand des Buches eine junge Zitterspinne. Keine Ahnung wo die herkam, wahrscheinlich hat sie sich von der Zimmerdecke abgeseilt (das machen die nämlich gern). Ich hab nur gelacht, weil sie wie ratlos dreinguckend auf meinem Buch saß, und sie dann sanft in eine Ecke gepustet, wo die Gefahr geringer ist, daß ich sie aus Versehen zermatsche... echt kein Thema für Affentheater, leben und leben lassen. Im Badezimmer hab ich immer wieder Zitterspinnen, die lieben den Ort, vielleicht wegen der Feuchtigkeit in der Luft. Zum Trinken gehen sie gern auf den feuchten Waschlappen, wenn die Dusche abgetrocknet ist, der Seifengeschmack scheint sie nicht zu stören. Wenn es zu viele werden, mach ich Großwildjagd und quartiere sie aus... aber sie kommen immer wieder. Hab wohl gutes Wohnklima :)

@Rao

Du lässt die Zitterspinne einfach in deiner Wohnung/deinem Zimmer und jetzt sitzt die da vielleicht irgendwo in einem Eck oder krabbelt umher??