Faszination Ameisenhaltung
27.12.2013 um 19:15
Gibt es bestimmte Sachen die man bei der ameisenhaltung beachten muss?
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Faszination Ameisenhaltung
06.01.2014 um 14:15
Hallo! :)
Ich hab selbst mal eine Ameisenkolonie gehalten (Temnothorax nylanderi) und finde Ameisen extrem faszinierend. Allerdings hat sich - gerade deswegen auch - meine Einstellung zur Ameisenhaltung um 180° Grad gedreht. Ich würde es inzwischen nie wieder tun.
Es gibt da nämlich einige Sachen zu bedenken:
- Die Ameisen, die zum Verkauf stehen, werden allesamt aus der Natur entnommen. Da der Paarungsflug nicht "mal eben" im Wohnzimmer stattfinden kann (die Bedingungen sind nicht nachzustellen), gibt es keine Nachzuchten. Das gleiche Problem also auch, wie bei vielen Zierfischen. Gerade bei selteneren und exotischeren Ameisenarten, für die teils hohe Preise gezahlt werden, finde ich das bedenklich. Das kann für die natürlichen Lebensräume nicht förderlich sein, wenn da Menschen durchstapfen und Kolonien "eintüten". In meiner Zeit in Ameisenforen, konnte ich beobachten, dass einige Halter einer Jäger- und Sammlermentalität erliegen. Kolonien, möglichst rar, werden angeschafft, nach einigen Wochen das Interesse verloren, und ausgetauscht. Diese Mentalität will ich keinem hier unterstellen, aber mit Kauf einer exotischen Art unterstützt man das Geschäft natürlich.
Besser ist es, die Paarungssaison einer heimischen Art herauszufinden und eine befruchtete Königin einzusammeln. Je nachdem, wo man wohnt, sieht man die teils zu hunderten auf der Straße. Dazu muss man allerdings in der Lage sein, zu wissen, wonach man sucht und die Art auch zu identifizieren. Zumindest lässt man damit die "etablierten" Kolonien in Ruhe.
- Man muss sich vor Augen führen, dass einige Königinnen tatsächlich so alt wie Katzen oder Hunde werden können, wenn nicht sogar älter. Im Falle von Hunden und Katzen ist es schon oft so, dass zukünftige Besitzer sich darüber nicht im Klaren sind. Bei Ameisen nehmen es noch weniger ernst, weil... Keine Ahnung, weil's dann doch "nur" Ameisen sind?
Aussetzen ist jedenfalls nicht. Bei nicht heimischen Arten würde man damit Faunenverfälschung begehen, heimische Arten würden sofort platt gemacht werden von den Kolonien, die an der ausgesuchten Stelle bereits ihr Revier haben. Kleinanzeigen kann man bei 08/15 Arten auch vergessen. Da würde der Käufer mehr an Sprit / Porto bezahlen, als für eine Kolonie vom Händler, die er wenigstens selbst großziehen kann.
(Die hässliche Wahrheit ist, viele lösen das hausgemachte Problem mit Überbrühen. Kurz und schmerzlos. Zeugt aber nicht gerade von Respekt gegenüber den Tieren, die man immerhin interessant genug fand, um sie aus der Natur zu nehmen und sich ins Haus zu holen.)
- Wer versorgt die Ameisen im Urlaub und kontrolliert während der Zeit, ob die Becken sicher sind? Paraffin als Ausbruchsschutz muss beispielsweise regelmäßig erneuert werden. Ameisen gelten bei vielen als Ekeltiere, einen Sitter zu finden ist nicht so einfach wie bei Hunden oder Katzen. Die Beckenanlagen sind auch nicht gerade transportabel.
- Man muss sich im Klaren darüber sein, welche Größe eine Kolonie erlangen kann. Bei einem Becken bleibt es irgendwann nicht mehr. Wie weit kann man expandieren? Was macht man, wenn der Vermieter irgendwann vor der Tür steht oder der Heizungsableser? So ein Beckenkonstrukt lässt sich nicht unbedingt schnell und diskret verstecken.
Das als Denkanstoß. Ich will hier keinem die Haltung madig machen und den Moralapostel spielen, zumal ich selbst besagte Kolonie hatte. Aber manchmal ist man eben erst hinterher schlauer. In meinem Fall war es so, dass meine Ameisen sich irgendwann entschieden haben, in dem Becken zu nisten, das eigentlich nur zum Furagieren gedacht und sehr aufwendig gestaltet war. Dieses Becken ließ sich nicht wie das eigentliche Nest im Kühlschrank zum Überwintern verstauen. Die fehlende Winterruhe ist ihnen nicht bekommen und im 4. Jahr der Haltung ist die Kolonie nach und nach ausgestorben. Mir tut das heute noch sehr leid, weil es wirklich extrem putzige, interessante Tierchen waren.
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Faszination Ameisenhaltung
09.01.2014 um 10:59
Hier ein nettes Video einer Amerisenstraße:
https://www.youtube.com/watch?v=RhtRzYbQK1w
Sehr interessant:
Forscher aus Belgien und Frankreich haben herausgefunden, dass es bei Ameisen keinen Stau gibt – egal wie viele Ameisen unterwegs sind. Zur Untersuchung des Verhaltens der Ameisen bauten die Wissenschaftler zwei unterschiedliche Teststrecken für zwei verschiedene Ameisengruppen auf. Bei der ersten Strecke befand sich zwischen Nest und Futterquelle eine breite Brücke, bei der anderen Strecke stand den Ameisen dagegen nur ein schmaler Steg zur Verfügung, auf dem sich nur zwei Ameisen nebeneinander vorbeiquetschen konnten. Das Ergebnis der Untersuchung war, dass es beide Gruppen in derselben Zeit schafften, etwa gleich viel Futter ins Nest zu tragen.
Die Ameisengruppe, die über den schmalen Steg laufen musste, zeigte dabei eine bemerkenswerte Verhaltensweise: Neu ankommende Insekten warteten gemeinsam, bis der Gegenverkehr über den schmalen Steg gelaufen war. Anschließend ging die wartende Gruppe geschlossen los, während sich auf der anderen Seite wieder ein Pulk bildete. Die Wissenschaftler konnten bei ihren Beobachtungen keine Zusammenstöße feststellen.
Quelle: Wiki & Youtube
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Faszination Ameisenhaltung
23.06.2014 um 21:50
Ich selber halte schon länger Ameisen als Haustiere :)
Mittlerweile muss ich mich täglich um sie kümmern -.-
Ausbruchsschutz erneuern, füttern, alles sauber machen...
Es werden immer mehr und es wird nie langweilig.
LG
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Faszination Ameisenhaltung
23.06.2014 um 22:18
Ich besitze Pheidole sinica :)
Hab's schon mal gemacht :) da wurde mein Finger direkt angegriffen. Hehe
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Faszination Ameisenhaltung
23.06.2014 um 22:24
Essensreste mit der pinzette...
In der Anlage befinden sich noch springschwänze und weiße asseln. Damit es nicht schimmelt.
Und Scheiben halt nur mit Wasser :D
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Faszination Ameisenhaltung
23.06.2014 um 22:25
Ja vor allem ist sie echt groß hahaha..
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