Das ist einerseits eine Frage des Potentials, das eine Neuentwicklung in sich birgt und andererseits der Umgebung, in der sie sich entfaltet. Nimmt man ein komplexes Gehirn und setzt es einer entsprechenden Umgebung aus, so kann/muß es auch etwas aus ihr machen und wird sich sowohl kulturell als auch über die natürliche Auslese weiterentwickeln. Ab einem bestimmten Punkt ist das Gehirn biologisch so weit, das es selbst komplizierteste Zusammenhänge durchschauen kann; dann beginnt die kulturelle/technische Evolution die biologische zu überholen, und führt zu einer globalen Gesellschaft in der Dauerkrise, bei der man hoffen muß, das die widerstreitenden Interessen schnell genug zu einer gemeinsamen Lösung führen...
In einer stabilen Umgebung dagegen wird sich ein komplexes Gehirn nur langsam oder gar nicht entwickeln. Wale beispielsweise können sich sowohl von ihrer Umgebung her als auch von den Eigenschaften ihrer Körper kulturell nur eingeschränkt weiterentwickeln. Es gibt keine Aufzeichnungen, die einen einmal gemachten Fortschritt dokumentieren können, es gibt nicht die Möglichkeit zur Nutzung von Werkzeugen oder den Bau von Unterkünften oder die Möglichkeit zur Aussaat; und dennoch sind Wale ohne Zweifel intelligent und entwickeln sich weiter...
http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2013/04/tierische-kulturtrager-wale-konnen.htmlDie Ansätze einer Kultur sind anscheinend auch bei Affen erkennbar, die von Sippe zu Sippe verschiedene einfach Werkzeuge gebrauchen und ihr Wissen an ihre Nachkommen weitergeben...
http://www.focus.de/wissen/natur/affen-neue-beweise-fuer-schimpansen-kultur_aid_447106.htmlEiner Theorie zufolge hat sich der Mensch deshalb so weit entwickelt, weil seine Vorfahren sich an eine neue Umgebung gewöhnen mussten, so das auf lange Sicht ein komplexeres Gehirn als nützliches Merkmal selektiert wurde, eine Entwicklung die auf vielfach verschlungenen Wegen irgendwann zum Homo Sapiens führte, mit all seinen Leistungen und Problemen, die wir heute beobachten...