@Mailo du hast seltsame Vorstellungen von Zivilisation
Der Begriff Zivilisation ist von dem im Deutschen seit dem 17. Jahrhundert belegten Adj. zivil (bürgerlich, von lat. civis, „Bürger“) abgeleitet. Er bezeichnet die durch Fortschritt von Wissenschaft und Technik ermöglichten und von Politik und Wirtschaft geschaffenen Lebensbedingungen. Im 18. Jahrhundert benutzte man im Französischen die Idee der Zivilisation als Gegensatz zum Begriff „Barbarei“. So konnten nichteuropäische Gesellschaften als unzivilisiert charakterisiert werden. In den romanischen und angelsächsischen Sprachen werden die Begriffe „Kultur“ und „Zivilisation“ anders als im Deutschen gebraucht. Die Geschichtswissenschaft versteht unter Kulturen großräumige und langlebige Gebilde, die eine große Prägekraft entwickeln, obwohl sie häufig eine Vielzahl von Erscheinungsformen und Entwicklungsstufen aufweisen.
Zivilisation, einem Volk oder einer bestimmten Menschheit zugesprochen, umreißt:
Lebensbedingungen, die gekennzeichnet sind durch: arbeitsteilige Wirtschaft
Städtebau
ein gewisses technisch-mechanisches Entwicklungsniveau
eine hierarchisch geordnete Verwaltungs- und Machtstruktur,
gewisse hochkulturelle Genauigkeit
institutionalisierte Rechtsprechung
einen gewissen materiellen Wohlstand
Mitunter versteht man unter dem Begriff eine wertende Definition: positiv im Sinne von Gesittung und Lebensverfeinerung im Gegensatz zur "Barbarei", Brutalität und Gesetzlosigkeit oder im Sinne eines, als überlegenen empfundenen, Zustandes einer Gesellschaft.
negativ abgesetzt von Kultur, historisch anfangs des 20. Jahrhunderts, um „deutsche Kultur“ gegen „welsche (französische) Zivilisation“ auszuspielen, in jüngerer Zeit dann, wenn eine Gesellschaft nur noch auf Funktionalismus, Nützlichkeitsdenken, Komfort und übertriebene Technisierung ausgerichtet ist.
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