@BhaktaUlrichHallo Bhakta Ulrich
:)BhaktaUlrich schrieb:Wenn ich mich als Individuum bewusst auffassen kann muss es eine bewusste Vorlage gegeben um überhaupt individuell zu sein.
Hier ein paar Fragen zu all deinen Überzeugungen. Es ist dabei nicht wichtig, dass du sie mir beantwortest, sondern dir selbst.
:)Wie hast du deine Individualität erlangt? Hattest du irgendeinen Einfluss darauf, zu entscheiden, ob und wann du deine Individualität zu erlangen beabsichtigst?
Ist es nicht vielmehr so, dass du keine einzige konkrete Erinnerung daran hast, mit der du zweifelsfrei sagen kannst, wann dein Dasein als Individualität begonnen hat, und auch nicht, wann dein Körper angefangen hat, ein Körper zu sein? Ist es nicht so?
Hast du das Entstehen und das Vorhandensein dieser Vorlage bemerkt, von der du hier sprichst?
Ist es nicht vielmehr so, dass du in gewisser Weise das Opfer dieser Vorlage bist, und daher absolute keine Wahl welcher Art auch immer hattest, eine Individualität zu werden, oder keine? Ist es nicht so?
Wer warst du, bevor es diese Vorlage gab, die deine Individualität überhaupt erst ermöglichte? Gab es dich nicht bereits vor deiner Geburt, bevor diese Vorlage umgesetzt wurde?
Wenn du überzeugt bist, dass es solche Vorlage gibt, ist es dann nicht so, dass deine Individualität etwas Konstruiertes ist, das Ergebnis eines Konzeptes?
Und ist es nicht vielmehr so, dass diese Vorlage aus dem Konzept der Raumzeit besteht? Du benötigst eine Form, einen Inhalt, um als Individualität überhaupt eine Beschaffenheit zu haben mit der du in Erscheinung treten und von anderen Individualitäten unterschieden werden kannst. Und du benötigst außerdem eine zeitliche Dauer, in der du bemerkt werden kannst.
Keine andere als genau diese Vorlage ist es, dieses Raumzeit-Konzept, welches dir ermöglicht, dich für einen Wissenden dieses Konzept zu halten, dich für jemanden zu halten, der diese Zeilen überhaupt lesen und darüber nachdenken kann.
BhaktaUlrich schrieb:Feiner als der feinste Stoff im Universum ist das Bewusste - es durchdringt alles und wird sich erst individuell bewusst wenn der feine oder grobe Stoff - die Materie - die Elementen Bausteine sich in eine lebende Form geordnet haben.
Das ist etwas, was man dir erzählt hat, was du gelesen hast und es anschließend als deine eigene Überzeugung übernommen hast. Ohne jemals ausreichend geprüft und erkannt zu haben, dass alles Bewusste nur etwas Konzeptionelles sein kann, denkst du dir, dass das Bewusste auch bereits vor der Bewusstheit vorhanden ist. Erkennst du nicht den Widerspruch?
Wie kann etwas vor dem Erlangen einer Bewusstheit als bewusst bezeichnet werden? Es kann nicht mal als unbewusst bezeichnet werden, weil auch das Unbewusste zum Bewusstsein zählt und es lediglich nicht beliebig verfügbar ist.
BhaktaUlrich schrieb:Wenn nichts existieren würde - würde auch nichts individuell und bewusst sein - es muss also individuelles Bewusstsein schon vor der Manifestation des Universums gegeben haben.Wie sonst soll sich das Bewusste als bewusstes erkennen ?
Bewusstsein als solches gibt es nicht. Bewusstsein benötigt immer einen Bezug zu irgendetwas. Bewusstheit bedeutet, bemerken zu können, dass ich nicht dieses sondern jenes tue, dass ich nicht dieses sondern jenes denke. Das Bemerken dieser Unterschiede nennt man "Bewusstheit". Wenn noch keine Manifestation stattgefunden hat, was gibt es da zu bemerken? Wer könnte da sein, um etwas bemerken zu können? So etwas gibt es nicht! Jegliche Manifestation taucht immer gleichzeitig mit dem Wissenden um die Manifestation auf.
Das heißt: Es gibt keine individuelle Bewusstheit, bevor sie sich nicht manifestiert hat. Deswegen hat auch noch niemand eine solche individuelle un-manifestierte Bewusstheit bemerken können, eben, weil nichts da ist, das sich bewusst sein könnte. Daraus folgt unausweichlich: Wenn es keine Manifestation gibt, dann gibt es auch keine Notwendigkeit für Bewusstsein.
Für religiöse und auch spirituelle Menschen ist Alles entweder höchst heilig oder höchst unheilig. Doch die Frage nach etwas Heiligen oder Unheiligem taucht erst dann auf, wenn eine Bewusstheit da ist, eine Manifestation. Wenn keine Bewusstheit, keine Manifestation da ist, wo taucht da eine Frage nach etwas Heiligem oder Unheiligem auf?
Du triffst einige Menschen und bezeichnest sie als wissensreich, weil sie dir erzählen, dass du in deinem nächsten Leben ein König sein wirst, und in deinem übernächsten Leben ein noch größerer König. Wenn sie dieses gesagt und mit allerlei "überzeugenden Argumenten" vorgetragen haben, dann ist der Zuhörer sehr, sehr erfreut über das Gehörte. Selbstliebe ist die zugrunde liegende Illusion, das Festhalten an der Individualität, das Gehörte als wahre Überzeugung zu übernehmen, denn niemand will etwas anderes hören. Niemand will seine individuelle Anwesenheit aufgeben, sein Wissen um das "Ich bin".
Du bist gezwungen zu leiden oder dich über etwas zu erfreuen, nur aufgrund des Vorhandenseins deiner Individualität. Wirst du es schaffen, sie zu fangen, festzuhalten und sie aufrecht zu erhalten? Womit? Während deines Daseins als manifestierte Individualität hast du vieles erreicht, du hast dich ständig als etwas anderes empfunden, als eine ständig wechselnde Identität, mal als Kind, mal als Jugendlicher, als junger Mann und jetzt als Erwachsener. Mit welcher dieser Identitäten beabsichtigst du zu sterben?