@Dr.Manhattan Das Tao, das erzählt werden kann, ist nicht das ewige Tao.
Der Name, der benannt werden kann, ist nicht der ewige Name.
Das Unbennenbare ist ewig real.
Die Benennung ist der Ursprung aller einzelnen Dinge.
Frei von Verlangen, realisierst du das Mysterium.
Gefangen in der Begierde, siehst du nur die Erscheinungsformen.
Doch Mysterium und Erscheingsform entspringen aus der gleichen Quelle.
Diese Quelle nennt sich Finsternis.
Die Finsternis in der Finsternis. Das Tor zum ganzen Verständnis.
Das Tao ist wie ein Brunnen: er wird benutzt, aber ist niemals verbraucht. Er ist wie die ewige Leere: gefüllt mit unbegrenzten Möglichkeiten.
Es ist versteckt, aber immer präsent. Ich weiß nicht wer es geboren hat. Es ist älter als Gott.
Das Tao ergreift keine Partei; es gebärt sowohl Gutes als auch Böses. Der Meister ergreift keine Partei; er heißt beide willkommen: Heilige und Sünder. Verweile in der Mitte.
Das Tao ist unendlich, ewig. Warum ist es ewig? Es wurde nie geboren; so kann es niemals sterben.
Warum ist es unendlich? Es hat für sich selbst keine Wünsche; so ist es gegenwärtig für alle Lebewesen.
Der Meister bleibt zurück; aus diesem Grund ist er voraus. Er ist von allen Dingen abgelöst; deshalb ist er eins mit ihnen. Weil er sich selbst losgelassen hat, ist er vollkommen erfüllt.
Der Erfolg ist so gefährlich wie Versagen. Die Hoffnung ist so dumpf wie die Angst.
Was bedeutet es, dass der Erfolg so gefährlich ist wie Versagen? Obschon du die Leiter hoch oder runter gehst, ist deine Position schwankend.
Wenn du mit beiden Füßen auf dem Boden stehst, wirst du immer dein Gleichgewicht halten.
Was bedeutet es, dass sowohl Hoffnung als Angst dumpf ist? Hoffnung und Angst sind beide Phantome, die aus dem Denken des Ichs entstehen. Wenn wir das Ich nicht als Ich sehen, was müssen wir dann noch fürchten?
Sehe die Welt als dein Ich an. Habe Vertrauen in die Art und Weise wie die Dinge sind. Liebe die Welt als dein Selbst; dann kannst du dich um alle Dinge kümmern.
Leere deinen Geist von allen Gedanken.
Lass dein Herz in Frieden verweilen. Beobachte den Tumult der Wesen, aber betrachte eingehend ihre Rückkehr.
Jedes einzelne Wesen im Universum kehrt in die gemeinsame Quelle zurück. In die Quelle zurückzukehren ist heitere Gelassenheit und Klarheit.
Wenn du die Quelle nicht erkennst, stoßt du auf Verwirrung und Trauer. Wenn du realisierst, woher du kommst, wirst du auf natürliche Weise tolerant, unvoreingenommen, erfreut, gutherzig wie eine Großmutter, würdevoll wie ein König. Eingetaucht im Wunder des Tao, kannst du mit Allem umgehen, was dir das Leben bringt, und wenn der Tod kommt, bist du bereit. Das große Tao fließt überall.
Alle Dinge sind aus ihm geboren, aber es entwirft sie nicht.
Es ergießt sich in sein Werk, aber es erhebt keinen Anspruch darauf.
Es nährt unendliche Welten, aber es klammert sich nicht an ihnen fest.
Da es mit allen Dingen verschmolzen ist und sich in ihren Herzen versteckt, kann es als bescheiden bezeichnet werden.
Da alle Dinge in ihm verschwinden und es allein überbesteht, kann es als groß bezeichnet werden.
Es ist sich seiner Größe nicht bewusst; deshalb ist es wahrlich groß.
Das Tao bringt die Eins hervor.
Die Eins bringt die Zwei hervor.
Die Zwei bringt die Drei hervor.
Die Drei bringt alle Dinge hervor.
Alle Dinge haben ihre Kehrseite zur weiblichen Seite gewandt und stehen der männlichen gegenüber. Wenn männlich und weiblich verbunden sind, erlangen alle Dinge Harmonie.
Gewöhnliche Menschen hassen die Einsamkeit. Aber der Meister zieht Nutzen daraus, er umarmt sein Alleinsein, und realisiert: er ist eins mit dem ganzen Universum.
Wer immer im Tao eingepflanzt wurde, wird nicht entwurzelt. Wer das Tao umarmt wird nicht entgleiten. Sein Name wird von Generation zu Generation in Ehren gehalten.
Lass das Tao in deinem Leben präsent sein und du wirst authentisch werden.
Lass es präsent in deiner Familie sein und deine Familie wird gedeihen. Lass es in deinem Land präsent sein und dein Land wird ein Beispiel für alle Länder in der Welt sein. Lass es im Universum präsent sein und das Universum wird singen.
Woher weiß ich, dass das wahr ist?
Indem ich in mich schaue.
Wenn du ein großer Führer sein willst, musst du lernen dem Tao zu folgen.
Stell den Versuch ein kontrollieren zu wollen.
Lass feste Pläne und Konzepte fallen, und die Welt wird sich selbst regieren.
Je mehr Verbote du hast, umso weniger rechtschaffende Menschen werden da sein.
Je mehr Waffen du hast, umso weniger Sicherheit werden die Leute haben.
Je mehr du Hilfsgelder du bereitstellst, umso unselbständiger werden die Menschen.
Deshalb sagt der Meister: Ich lasse das Gesetz ziehen, und die Leute werden ehrlich.
Ich lasse die Wirtschaft los, und die Menschen kommen zu Wohlstand.
Ich lasse die Religion davon ziehen und die Menschen werden heiter und gelassen.
Ich lasse alle Begierden für das Gemeinwohl los, und das Gute wird alltäglich wie das Gras.
Wenn ein Land mit Toleranz regiert wird, sind die Menschen behaglich und ehrlich.
Wenn ein Land mit Unterdrückung regiert wird, sind die Menschen depressiv und listig.
Wenn der Wille zur Macht dominant ist, umso höher sind die Ideale, desto geringer die Ergebnisse.
Versuche die Menschen glücklich zu machen, und du legst den Grundstein für das Elend.
Versuche den Menschen moralisch zu machen, und legst den Grundstein für Untugend.
Daher begnügt sich der Meister damit als Beispiel zu dienen und nicht irgendjemanden seinen Willen aufzuzwingen.
Er ist zielstrebig, aber geht nicht mit dem Kopf durch die Wand.
Geradlinig, aber geschmeidig.
Strahlend, aber fein anzuschauen.
Wenn du feststellst das sich alle Dinge ändern, gibt es nichts das du aufzuhalten versuchst.
Wenn du keine Angst vor dem Sterben hast, gibt es nichts, was du nicht erreichen kannst.
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Frei übersetzt aus:
http://www.deeshan.com/lao_tzu.htm-----------------------------