mrsheffield
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2010
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Ist Gott Machtpolitik?
29.07.2011 um 19:29"Da gibt es einen allmächtigen Gott, ihr könnt ihn nicht wahrnehmen, doch er ist überall, weiß alles! Gehorcht mir, und er wird euch belohnen mit ewigem Dasein im Paradies, nach dem Tode (Gut, das lässt sich jetzt nicht so leicht überprüfen, aber dieser Gott fordert vor allem (blinden) Glauben). Widersetzt ihr euch, gehorcht ihr nicht und vor allem glaubt ihr nicht an Gott, wird das BÖSE euch nach dem Tod auf Ewigkeit grausam foltern!"
Klingt offensichtlich nach allzu weltlicher Machtpolitik, nicht nach Spiritualität. Der gemeine Kleriker wird dies zwar etwas vorsichtiger ausdrücken, doch im Kern trifft er die gleiche Aussage.
Die ursprüngliche Idee dahinter mag sein, dass nicht nur die öffentlichen Handlungen, sondern auch die Gedanken der Menschen kontrolliert werden, denn ein Mörder wird unter Androhung einer Strafe seine Tat heimlich verrichten. Sitzt ihm aber der Teufel in den Gedanken, der ihm einredet "Gott sieht dies und wird dich furchtbar bestrafen", überdenkt er seine Tat vielleicht nochmal; überprüfen kann er es ja nicht, ob er tatsächlich bestraft wird.
In einer Welt, in der es noch keine Überwachungskameras gab, finde ich das plausibel. Religion also als vorzeitliche Überwachungsmaschinerie? Die Geschichte zeigt, dass das dennoch nur so halb funktioniert. Die Natur des Menschen lässt sich einfach nicht so leicht bezwingen, egal wie stark der Glaube ist. Dass es jedoch religiös motivierte Heere von Soldaten gab ist jedoch unbestreitbar.
Gleichwohl mag hier jemand anmerken, dass die Führungsriege der großen Weltreligionen selbst an ihren Gott glaubt. Ist die heutige Religion aber nicht bloß ein Produkt einer langen Geschichte, die ihr Eigenleben entwickelt hat? Möglicherweise hat der erste Mensch, der die Religion und einen erfand, nicht wirklich selbst dran geglaubt, sondern nur die Macht im Auge gehabt. Unbezweifelbar erlaubt die Religion wenigen Menschen, Herrschaft über sehr viele zu erlangen. Wenige Menschen, die vielleicht keine Lust haben, selber für ihr täglich Brot zu arbeiten. Das geht natürlich nur, wenn sie versichern, ihre Religion ist die einzig wahre. Dies sollte also schon misstrauisch machen.
Als Nebenprodukt wird die Religion auch von Gläubigen missbraucht, um Gewalttaten zu verüben, durch willkürliche Interpretation und indem sich die Leute selbst belügen, die Regeln zurechtbiegen.
Anbei bemerkt: zwar setze ich die Wahrscheinlichkeit der Existenz Gottes herab, mein Post behandelt jedoch nicht diese Frage. Der Gott, unter dem eine Religion gegründet wird, ist sicherlich erfunden, von einem etwaigen Erschaffer des Universums, den es geben kann oder auch nicht, rede ich hier nicht.
Wie bescheuert muss man also sein, um so einem Verein beizutreten? Will man betrogen und belogen werden?
Nun diskutiert, meine Jünger! Deus lo vult!
Klingt offensichtlich nach allzu weltlicher Machtpolitik, nicht nach Spiritualität. Der gemeine Kleriker wird dies zwar etwas vorsichtiger ausdrücken, doch im Kern trifft er die gleiche Aussage.
Die ursprüngliche Idee dahinter mag sein, dass nicht nur die öffentlichen Handlungen, sondern auch die Gedanken der Menschen kontrolliert werden, denn ein Mörder wird unter Androhung einer Strafe seine Tat heimlich verrichten. Sitzt ihm aber der Teufel in den Gedanken, der ihm einredet "Gott sieht dies und wird dich furchtbar bestrafen", überdenkt er seine Tat vielleicht nochmal; überprüfen kann er es ja nicht, ob er tatsächlich bestraft wird.
In einer Welt, in der es noch keine Überwachungskameras gab, finde ich das plausibel. Religion also als vorzeitliche Überwachungsmaschinerie? Die Geschichte zeigt, dass das dennoch nur so halb funktioniert. Die Natur des Menschen lässt sich einfach nicht so leicht bezwingen, egal wie stark der Glaube ist. Dass es jedoch religiös motivierte Heere von Soldaten gab ist jedoch unbestreitbar.
Gleichwohl mag hier jemand anmerken, dass die Führungsriege der großen Weltreligionen selbst an ihren Gott glaubt. Ist die heutige Religion aber nicht bloß ein Produkt einer langen Geschichte, die ihr Eigenleben entwickelt hat? Möglicherweise hat der erste Mensch, der die Religion und einen erfand, nicht wirklich selbst dran geglaubt, sondern nur die Macht im Auge gehabt. Unbezweifelbar erlaubt die Religion wenigen Menschen, Herrschaft über sehr viele zu erlangen. Wenige Menschen, die vielleicht keine Lust haben, selber für ihr täglich Brot zu arbeiten. Das geht natürlich nur, wenn sie versichern, ihre Religion ist die einzig wahre. Dies sollte also schon misstrauisch machen.
Als Nebenprodukt wird die Religion auch von Gläubigen missbraucht, um Gewalttaten zu verüben, durch willkürliche Interpretation und indem sich die Leute selbst belügen, die Regeln zurechtbiegen.
Anbei bemerkt: zwar setze ich die Wahrscheinlichkeit der Existenz Gottes herab, mein Post behandelt jedoch nicht diese Frage. Der Gott, unter dem eine Religion gegründet wird, ist sicherlich erfunden, von einem etwaigen Erschaffer des Universums, den es geben kann oder auch nicht, rede ich hier nicht.
Wie bescheuert muss man also sein, um so einem Verein beizutreten? Will man betrogen und belogen werden?
Nun diskutiert, meine Jünger! Deus lo vult!