@collectivistWas die RKK praktiziert findest du nicht in der Bibel. Die RKK ist ein Mischmasch aus sämtlichen heidnischen Glaubensgütern, denen einfach nur ein neuer Stempel aufgedrückt wurde. Die Schreiber des neuen Testaments hatten genau das voraus gesehen und schon zu ihrer Zeit mit diversenen Problemen diesbezüglich zu kämpfen gehabt. Man liest in den Briefen z.b. wie die zur Zeit der Niederschrift schon länger existierenden neuen christlichen Gemeinden wegen ihrers Abfalls angeprangert werden.
Im Mittelalter war es normalen Menschen verboten die Bibel überhaupt zu lesen. Erst Luther hat den Schwindel aufgedeckt, und auch viel erreicht. Ohne ihn wäre Glaubensfreiheit sicher auch heute noch völlig undenkbar. Trotzdem hat sich an der RKK selbst nichts geändert, sie wurde nur etwas in ihrer Macht eingeschränkt.
Und jetzt zurück zum Thema.
Unbequeme Sachen stehen drin, weil die unbequemen Dinge tatsächlich auch vorkamen. Es gibt in der Bibel keine strahlenden Helden (von Jesus mal abgesehen). Die farbenfrohe Darstellung der Charaktere ist in der Art ziemlich einzigartig. Und man darf auch nicht jeden Satz in der Bibel, weder im AT noch im NT als irgendwie vorbildfunktionierend betrachten, als ob Gott überall seinen segnenden Stempel drauf gegeben hat. Das AT ist in erster Linie die (dramatische) Geschichte Israels. Und zwar nicht nur im Sinne eines leidtragenden Israels, sondern in erster Linie eines leidverursachenden Israels, wofür sie wiederum der Zorn Gottes traf.
Die Propheten des AT riefen die Menschen, die des eigenen Volkes, so wie andere Völker zur Umkehr von den bösen gottlosen Werken, aber statt auf sie zu hören, wurden die Propheten eingesperrt, gefoltert und getötet. So wie auch letztendlich Jesus.
Und auch der eifrigste Schreiber des NT, Paulus, verheimlichte nirgends seine umbequeme Vergangenheit, dass er vor seiner Bekehrung ein Christenverfolger war.
Was diese Gottessöhne angeht, hab ich mich dazu hier schon mehrfach ausgelassen. Noch mal in Kürze : Gottessöhne sind gottesfürchtige Männer, die die Herrlichkeit Gottes durch ihren gerechten Wandel (im Gegensatz zum Rest der Welt) wie ein Spiegel wiedergeben. Sie werden auch als Glanzsterne oder Morgensterne bezeichnet, und jeder weiss, dass Glanz kein eigenes Licht ist, sondern das echte Licht wiederspiegelt, so wie es vom Morgenstern (heute Venus, früher Phosphores (griechisch) oder Luzifer (lateinisch)) schon seit der Antike bekannt war, deswegen hat man diese Bezeichnungen gewählt.
In Kapitel 6 der Genesis wird beschrieben, wie diese Gottessöhne vom rechten Weg in die Hurerei verfallen, was auch späteren Protagonisten der Bibel leider immer wieder passiert (man denke nur an David oder Simson, denen ihre Lust bzw. ihre Augen zum Verhängnis wurden).
So wie Gott auch mit Abraham bezüglich Sodom und Gomorra über die Zahl der Gerechten in den Städten handelte, so langmütig war auch Gott schon zu vorsintflutlichen Zeiten. Er hätte die Welt schon eher vernichten können, aber da die Gottessöhne noch auf Erden ihr Werk taten, schickte er die Flut erst, nachdem auch diese abgefallen waren.
So wie Noah und seine Familie die einzig gerechtgesprochenen Menschen dieser Zeit waren, so finden wir das selbe Schema auch bei der Zerstörung von Sodom und Gomorra mit Lot und seiner Familie. Gott hat ausser dieser Familie niemanden Gerechtes dort gefunden, und deswegen schickte er Feuer und Schwefel.
Und falls es Säuglinge und Kleinkinder in den Städten gab, so dürfen wie getrost davon ausgehen, dass Gott sie, auch wenn sie mitstarben, für sein ewiges Reich reserviert hat.