Im Judentum gilt eine Beerdigung als Chesed, als Nächstenliebe und es wird hier eben auch auf G'tt verwiesen, welcher am Ende der Tora Mosche Rabbenu beerdigt hat. So ist eine Beerdigung eine Mitzwe, ein grosser Dienst und jede jüdische Gemeinde hat eine eigene Beerdigungsbruderschaft (Chewra Kadischa) in der die angesehensten Männer und Frauen der Gemeinde mitmachen.
Zu den Begründungen hierfür gehören neben des Gebotes aus der Tora vor allem die Auferstehung der Toten und die Ehre gegenüber dem Toten. Aus diesem Grund wird im Judentum auch immer der ganze Leichnam beerdigt und möglichst noch am selben Tag.
@MyMyselfAndI"Was Israel betrifft: Der mosaische Glaube besagt, dass die Seele keinen vollständigen Frieden finden kann, solange der Körper nicht vollständig beerdigt wurde."
Diese Lehre exisitert so eigentlich nicht. Richtig ist, dass es einen Einfluss auf die Seele und vor allem auf den Prozess der Auferstehung hat, wie jemand beerdigt wurde. Eine Seele findet im Judentum aber keinen Frieden wie in anderen Religionen, welche an eine spirituelle Welt nach dem Tod glauben. Im Judentum glaubt man an die kommende Welt.
"Es gibt sogar eine eigene, religös motivierte Organisation die nach jedem Anschlag, jedem Verkehrsunfall mit Todesfolge, jedem Brand usw. anrückt und erst wieder geht wenn sie alle Leichenteile gefunden und alles Blut aufgewischt haben."
Dieses hat neben der Ehre gegenüber dem Toten und dem Problem der Auferstehung auch ein ganz andere Ursache. So gelten im Judentum Leichen (-teile) als Unreine und übertragen diese Unreinheit bei Kontakt. Dieses verbietet dann dort bestimmte Handlungen und ausserdem dürfen Kohanim (Nachkommen der Prieser) nicht in die Nähe von Leichen kommen.
"manche Sachen kann man eben niemandem befehlen, da müssen Freiwillige und Fanatiker ran."
Das hat nichts mit Fanatismus sondern mit guter Ausbildung und Organisation zu tun. So haben auch Männer von Zaka (
http://www.zaka.org.il/index_e.php (Archiv-Version vom 07.08.2008)) ihre Probleme mit dem Grauen, werden aber gezielt darauf vorbereiten und daneben betreut. So scheiden trotz 'Fanatismus' viele nach einigen Einsätzen wieder aus.
@AtheistIII"Trotzdem ist z.B. Israel bereit für zwei Leichen mehrere gefährliche Staatsfeinde freizulassen"
Es wurde hier ja nicht gezielt für die Leichen dieser Tausch gemacht, sondern weil man vor allem hoffte, sie noch lebend zu erhalten. Der Ursprung jeden israelischen Soldaten heim zu holen, liegt auch nicht nur darin begründet ihnen im schlechtesten Fall wenigstens eine jüdische Beerdigung zu geben, sondern wohl mehr in der Stärkung der Kampfmoral und in der Verhinderung von Leichenschändungen.
Ausserdem hat die Hisbolla (oder viel mehr der libanesische Staat) ja auch 200 Leichen von Kämpfer erhalten.