@al-mekkaal-mekka schrieb:Also die Regeln lauten, dass Moslems nur positive Beiträge über das Christentum und die Christen nur positive Beiträge über den Islam schreiben sollen
Das hast du zwar schön vormuliert, und ich schließe mich dem auch gern an, jedoch ist hier wohl eher der Wunsch Vater des Gedankens.
Einen Grund dafür sehe ich darin, dass Islam, Christentum und Judentum gerne für sich beanspruchen den wahren und jeweils genaueren Glauben zu haben.
In der Regel ist es normal, das eine alte und beständige Religionsansicht alle paar Jahrhunderte quasi "überarbeitet" wird. So wie das Christentum ihre Wurzeln in den alten Überlieferungen des Judentums hatte, sich jedoch trotzdem im Laufe der letzten 2000 Jahre immer wieder revidieren bzw. in Form von Konzilen immer wieder neue Grundsätze festlegen mußte, so steht dies auch im Islam an.
So kommt es zwangsläufig immer zu Abstaltungen und neuen religiösen Ansichten.
So spaltete sich das Christentum z.B. in den byzantinischen und den römischen Glauben. Nach der Einnahme von Byzanz blieb dann nur noch eine Gruppe übrig.
Über die Frage, ob Gott nun einer ist, oder drei (Dreifaltigkeit) gab es im Christentum auch keine Klarheit, so dass es wieder zu mächtigen Spaltungen innerhalb des Glaubens kam.
Die letzte wirklich große Trennung erlebte dann der römische Glaube durch die Entwicklungen in Deutschland, im 17. Jahrhundert, als sich die Kirche wieder spaltete in Protestanten und linientreue römische Katholiken.
Genau das gleiche erlebte auch der Islam in seiner Geschichte, Sunniten, Schiiten, Alewiten usw. usw. (um nur einige zu nennen).
Bedenkt man nun, dass die neuen wissenschaflichen Erkenntnisse uns völlig neue Quellen öffnen, die zur Zeit der Entstehung von Christentum und Islam zwar bekannt aber nicht nutzbar waren, müßten wir eigentlich auch die alten jüdischen Texte komplett neu überarbeitet werden.
Diese Quellen beziehen sich z.B. auf Sprachentschlüsselungen, die uns allen erst seit etwa 100 - 250 Jahren bekannt sind (ägyptisch, akkadisch usw.).
Ich persönlich denke (mit Nichtwissen) das sich der wirklich an Gott Glaubende immer auf einer Reise befindet, indem er tiefer und tiefer forscht und bereit ist, die Gesamtzusammenhänge zu begreifen. Dies erfordert, das man sich selbst immer kritisch hinterfragt um bei der Suche nach Gott wirklich voran zu kommen.
Engstirnige Dogmen sind dort leider ein stets bekanntes Hindernis.