Smaragdtafel des Hermes Trismegistos

Fakt ist, daß dieses Buch erstmals 1908 auftaucht. In einer englischen Fassung ohne "Originaltext". Zu einer Zeit, als man schon lange, lange schreiben und drucken konnte. Es gibt keine frühere Spur dieses Werkes, nichts. Die Wahrscheinlichkeit, daß es eine neuzeitliche Fälschung ist, ist daher millionen mal höher als die, daß es sich wirklich um eine Übersetzung einer antiken Schrift handelt.

Dazu noch ne Info:
"Trotz der uneindeutigen Autorenschaft des Kybalions, ist es möglich die Herkunft des Inhalts näher zu bestimmen. Die Veröffentlichung des Buches fällt in die Zeit der Neugeist-Bewegung (New Thought) in den USA. Auch wenn das Kybalion vorgibt rein hermetisch zu sein, verbindet es zugleich hermetisches Gedankengut mit dem des New Thought. Die sieben hermetischen Prinzipien erinnern vor allem an Schriften bekannter Autoren jener Geistesrichtung wie bspw. William Walker Atkinson, deren Werke sich lange vor dem Kybalion größtenteils mit Polarität, Karma, Schwingungen und Gedankenkraft auseinandersetzten"

Nix antik...

in diesem thread geht es allerdings auch nicht um das kybalion, da ich mich damit bislang noch nicht wirklich beschäftigt habe... sondern ausschließlich um die schriften der smaragdtafel... und das die weit aus älter ist, als das kybalion, dürfte dir nach einer solchen recherche vermutlich klar sein^^

Merkt hier eigentlich jemand, dass die Tafel einfach nach folgender Art Tautologien aufführt:
"Eins plus Eins ist Zwei. Denn vor der Eins steht die Eins und am Ende die Zwei."

Ich kann mich einfach nicht des Eindrucks erwehren, dass es sich bei dieser 'geheimnisvollen' Tafel einfach nur um eine Sammlung von Leitsätzen einer altertümlichen scientology-artigen Sekte handelt.

Die "Smaragd-Tafeln" tauchen auch erst im Mittelalter auf, und die ganzen hermetischen Schriften sind eindeutig hellenischen ursprungs und stammen so aus dem 2. JH. Auch das Hermes mit Thot identisch sei und dessen Eigenschaften ist eine Legende aus hellenischer Zeit.

Folglich läßt sich in diesen Schriften kein Gedankengut vom Anbeginn der Zivilisation, keine "Genesis aus der Sicht von Thot" oder was auch immer finden :)

Das war alles, was ich dazu bemerken wollte.

dennoch wurden sehr viele schriften erst sehr viel später erzeugt... und davor waren sie dennoch vorhanden... aber nicht in schriftlicher form^^

Wer weiss, was wir alles nicht wissen.
Die Smaragd Tafeln, bzw, hermetischen Schriften, könnten natürlich aus dem 2. Jahrhundert stammen.
Also 100-150 Jahre nach dem Beginn der Zeitrechnung.
Doch nachdem die Ptolemäer jahrhunderte lang in Ägypten regierten,
und sie dort eine Menge gelernt haben, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass es zwar als hellenischen Ursprungs gilt,
doch eigntlich die ganze Weisheit aus ägypten stammt.
Und wenn die Legende Thoth betreffend, aus hellenischer Zeit stammt, und nicht aus der New-Age Zeit, dann könnte doch was dran sein.

Nein, Snafu, denn wir wissen heute sehr viel zur ägyptischen Mystik. Denn im gegensatz zu den hellenen die Ägypten eroberten können wir heute wieder Hieroglyphen lesen :D Die hellenen, die nach Alexander ins Land kamen, weigerten sich strikt, diese barbarische Sprache zu erlernen - und wollten auch sonst nicht viel von dieser Kultur wissen.

Durch Analysen sehen wir, daß die hermetischen Texte relativ berührungsfrei zu den ägyptischen Geheimlehren sind.

Literaturtip: Jan Assmann; Weisheit & Mysterium, Das Bild der Griechen von Ägypten.

Durch welche Analysen, Frank?
Vielleicht könntest Du dies ausführlicher beschreiben.
Die Ptolemäer kamen doch aus Giechenland, oder? Liege ich da falsch?
Da müsste sich die Kultur doch zwangsläufig "vermischen".
Und sicher gab es damals auchgenug Menschen, die beide Sprachen konnten. ;)

nur weil ein volk das andere überrent, bedeutet es noch lange nicht, das beide sich nicht vermischen^^

"Ich kann mich einfach nicht des Eindrucks erwehren, dass es sich bei dieser 'geheimnisvollen' Tafel einfach nur um eine Sammlung von Leitsätzen einer altertümlichen scientology-artigen Sekte handelt."


So ähnlich kommt mir das auch vor. Sowas hab ich hier im Forum schon weit besser gelesen.

Die wahre Antwort die k-eine ist. ;)

die wahrheit ist für menschen ebenso schwer zu ertragen wie die liebe...
beides halten die menschen nicht durch... sie versagen... weil sie es nicht besser wissen... dabei ist es einfacher, als der mensch denkt^^

@ snafu:
genau^^
wobei es eigentlich wieder nur ne frage ist :D

Snafu,
Die Hellenen wanderten zwar nach Ägypten ein, integrierten sich aber nicht, sondern bauten ihre eigenen Städte (Alexandria, Nauplion...) in denen Ägypter nicht willkommen waren. Sie weigerten sich, die Schrift oder Sprache zu lernen und zwangen stattdessen den Ägyptern ihre Sprache auf.

Es gab nur ganz wenige Ptolemäer die wirklich ägyptisch lernten - die berühmte Kleopatra z.B., aber das war die Ausnahme. Daher gab es ja die mehrsprachigen Dekrete wie den Stein von Rosetta oder das Canopus-Dekret (ohne die wir heute wohl immer noch keine Hieroglyphen lesen könnten :D )

Die Analysen sind Sprach- und Stilanalysen, die die frühesten hermetischen Schriften eben ins 2. nachchristliche Jahrhundert verfrachten. Mehr siehe in meinem Literaturtipp.

Übrigens: Selbst da wo die Hellenen was von den Ägyptern gelernt haben, verschwiegen sie es. Erst kürzlich konnte belegt werden, daß die erste Erdumfangsmessung durch Aristrach von Samos gar nicht von ihm hätte durchgeführt werden können, da man mit den von ihm angegebenen Positionen nicht auf seine Ergebnisse kommt. Es gilt daher inzwischen als sicher, daß die Ägypter selbst diese messungen durchführten, und Aristrarch diese Ergebnisse einfach nur übernahm und leicht variierte und sich selbst als Entdecker pries.

Man vermutet, daß die Ägypter die Kugelgestalt der Erde in der Armanazeit unter Echnaton entdecken - aber Barbaren wie die Ägypter durften in griechischen Augen zu solchen Entdeckungen nicht fähig sein.

Erst später, in nachchristlicher Zeit, änderten die Griechen ihre Auffassung und sie fingen an, die Ägypter (die es zu der Zeit faktisch nicht mehr gab) zu idealisieren.

Na siehst Du Frank, eigentlich lieferst Du lauter Beweise,
dass es eben doch so gewesen sein könnte, und die Griechen dies nie
zugegeben hätten, würde es eigentlich von den Ägyptern stammen. :D

Und es stammt ja doch die Legende aus hellistischer Zeit, Thoth könnte
Trismegistos sein. Du lieferst immerso harte Fakten. :)

Seufz, ich gebs auf. Glaub was Du willst.

ich halt nicht soviel davon
ist viel zu alt und unmodern

Es gibt Dinge, die sich nicht dem Gesetz der Zeit unterordnen müssen.

Hermes ist ein genereller Name wie Manu oder Buddha! Aber dies habe ich an unzähligen Stellen versucht darzustellen!
Er bezeichnet zugleich einen Menschen, eine Kaste und einen Gott.
Als Mensch ist Hermes, oberster der Eingeweihten Ägyptens; als Kaste, fasst er die gesamte Priesterschaft der okkulten Tradition; als Gott ist er der Planet Merkur, dessen Sphäre mit einer Kategorie von Geistern, von göttlichen Eingeweihten assimiliert ist.
Hermes hat hierdie Leitung der überirdischen Region der göttlichen Einweihung.
In der geistigen Welt sind alle diese Dinge durch geheimnisvolle Bande verknüpft.
Der Name ist ein Talisman, der sie zusammenfasst, ein magischer Laut, der sie beschwört.
Die Griechen nannten ihn Hermes Trismegistos, oder den dreimal großen Hermes, weil er als König, Gesetzgeber und Priester verehrt wurde.
Er ist Typus einer Epoche, in der Geistlichkeit, Richterstand und Königtum einen einzigen regierenden Körper bildeten. Die ägyptische Thronologie des Manethon nennt diese Epoche das Reich der Götter. Es gab weder Papyrus noch phonetische Schrift, aber die heilige Zeichensprache existierte schon; die Wissenschaft der Geistlichkeit war in Hieroglyphen auf Mauern und Säulen der Krypten geschrieben. Später ging sie in die Bibliotheken der Tempel über. So schrieb man Hermes 42 Bücher über okkulte Wissenschaft zu.
Das griechische Buch, das unter dem Namen Hermes Trismegistos bekannt ist, enthält natürlich verstümmelte, aber wichtige Bruchstücke der antiken Theogonie, die wie das Fiat Lux ist, aus welchem Moses und Orpheus ihre ersten Strahlen empfingen.
Die Lehre des Feuerprinzips und des Lichtwortes, die in der Vision des Hermes enthalten ist, bleibt der Gipfel und das Zentrum der ägyptischen Initiation.

Der Begriff "Trismegistos", im Sinne einer Dreier-Entität, erinnert unangenehm stark an den Begriff "Dreifaltigkeit".