Der erste Schritt, etwas zu tun ist, die Dinge beim Namen zu nennen, darüber zu sprechen, sie nicht unter den Teppich zu kehren und auch anderen Mut machen, Dinge anzusprechen, wo Menschen ihrer Freiheiten beraubt, unterdrückt oder auf irgend eine Weise Gewalt, Unrecht und Leid erfahren.
Parallel dazu heißt das: Wo ich Unrecht sehe, da stehe ich und sehe zu. Und wenn ich das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren kann, zuzusehen, dann fordert mich mein Gewissen auf, unmittelbar als Handelnder einzugreifen, soweit mir das möglich ist. Doch, es geht mich etwas an, wenn meine Mitmenschen Unrecht und Leid erfahren !!! Ich empfinde es eher anmaßend zu sagen: Es geht mich nichts an.
Das Problem ist ja, obwohl Menschen aus anderen Kulturkreisen hier leben, dass sie sich eben manchmal nicht den Gesetzen und Regeln und den allgemeinen Normen anzupassen bereit sind. Solange das keinem Schaden zufügt, kann man sagen: Es geht mich nichts an. Aber wenn dadurch Unrecht entsteht, muss ich das nicht hinnehmen.
Geltendes Recht und Tradition sind ohnehin zwei paar Schuhe, die gar nicht so gut zusammen passen. Denn eine Tradition ist ein Brauchtum welches sich aus einer längst vergangenen Zeit bis in unsere heutige herübergeschleppt hat, ausgehend vom damaligen geltenden Recht. Ob das immer noch ins heutige geltende Recht passt, ist aber genau die Frage !
Bei unseren eigenen Traditionen, Sitten und Gebräuchen, welche sich im übrigen Angepasst haben, von denen es vielleicht noch Fragmente gibt, aus der damaligen Zeit, die mehr Symbolcharakter tragen, hat man aber noch einen eigenen Bezug. Bei fremden Bräuchen fehlt dieser Bezug völlig. Er ist nur denen selbst geläufig, welche diese Bräuche aus ihren eigenen Traditionen mitgebracht haben.
Das kann zu Konflikten führen. Und Konflikte sind nicht dazu da zu sagen: Ach, es geht mich nichts an. Sollen die doch machen was sie wollen - Sondern um gelöst zu werden. Und da sind dann immer beide Seiten gefragt. Wenn ich nirgendwo ein Recht habe, mich in das Geschehen anderer einzumischen. Woraus leitet sich dann das Handeln der anderen ab? Mit welchem Recht dürfen diese etwas tun? Ist nicht jede Handlung eine Einmischung ins Gesamtgeschehen? Rechtfertigt sich das nicht aus sich selbst heraus? Wir sind keine Bäume, die ihren Standpunkt nicht eigenmächtig ändern können und allem Geschehen um sie herum tatenlos zusehen müssen ! Wir sind Menschen mit Armen und Beinen, Herz und Verstand - Also sollten wir das auch gebrauchen dürfen. Ich sag dir auch, nach welchem Recht: Aufgrund des Menschen-Recht.
@Vandroij