@PuschelhasiEs gibt auch ausserhalb solcher Gemeinden durchaus noch Christen, die ebenfalls den Kriegsdienst und Gewalt ablehnen, wo die Frauen ihr Haupt bedecken und wo die Grundsätze des christlichen Lebens eingehalten werden.
Alle anderen Christen als Papier- oder Gesinnungschristen zu bezeichnen finde ich reichlich Geschmacklos und Abwertend. Auch pflegen nicht alle anderen Christen jenseits solcher Gemeinschaften eine zügellose Lebensweise.
Und selbst innerhalb der genannten christlichen Gemeinden halten sich nicht alle an diese Lebensformen. Nicht alle Frauen tragen eine Kopfbedeckung, nicht alle halten alle Grundsätze des christlichen Lebens ein.
Meiner Ansicht nach hast du ein bestimmtes Bild in dir, von einem ich sag jetzt mal "rechtschaffenem Christen" wie dieser zu sein hat. Wenn du dann irgendwelche äusseren Merkmale in gewissen christlichen Gemeinschaften wiederfindest, dann sagst du: Das sind die "rechtschaffenen Christen" weil sie deinen Vorstellungen am nächsten liegen und verurteilst die anderen als Gewaltbeführworter, als den Grundsätzen des Christentums zuwider lebenden, als zügellose Papierchristen usw...
Aber gerade jene haben eben auch ein sehr strenges Regelwerk und werden dich mit Bibelsprüchen aller Art zu erschlagen versuchen, wenn du sie mal näher kennen lernst. Sie arbeiten im Grunde ähnlich den Moslems, die immer nur in ihrem schlauen Buch nachgucken, was sie tun dürfen und was nicht und danach richten sie ihr Leben aus. Und daraus ergibt sich leider auch eine oftmals immer gerne die anderen verurteilende Haltung indem sie bei den anderen Mitmenschen gerne eine Richtende Instanz bilden und anfangen: Der lebt ja anders als wir, also lebt er nicht richtig nach der Bibel...
Was ich ihnen zugute halte ist, dass sie sicherlich eine redliche Gesinnung haben und ihr Leben nach den biblischen Maßstäben ausrichten um ein Gott wohlgefälliges Leben zu führen. Soweit sie das schaffen oder sich darin fleissig üben, ist dagegen auch nichts einzuwenden.
Nur, dass dabei die anderen Christen gleich in ihren Augen natürlich falsch liegen, weil sie nicht in ihr eigenes Schema passen und deswegen ihre Lebensweise als Maßstab genommen wird, den sie dann auf alle anderen übertragen, das ist wieder so eine leicht überhebliche Art, sich für die besseren Christen zu fühlen, die ich gar nicht mag.
Fabiano schrieb:In den Anfängen war sicherlich das Christentum, wenn man es als Urchristentum versteht viel näher an der Wahrheit als es das Christentum heute ist.
