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Wisst Ihr selbst Bescheid über Eure Sünden?

185 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Sünden ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wisst Ihr selbst Bescheid über Eure Sünden?

25.08.2007 um 21:15
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und so schauts aus wenn der Heilige Geist jemand "die Erleuchtung" schenkt


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25.08.2007 um 21:17
Für mich sieht das nach nem zufälligen Leuchteffekt aus...


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27.08.2007 um 12:29
@anahita: Schöner Gedanke, wirklich ein sehr schöner Gedanke. Denoch halte ich ein menschliches Zusammensein völlig ohne lügen und permanenter Ehrlichkeit für unmöglich. Nach drei Tagen würden wir uns alle gegenseitig an die Gurgel gehen, wahrscheinlich eher schon nach drei Stunden. Idealismus und Realismus sich nicht einmal entfernt verwandt.


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Wisst Ihr selbst Bescheid über Eure Sünden?

27.08.2007 um 16:39
@ Daak
Zitat von DaakDaak schrieb: Denoch halte ich ein menschliches Zusammensein völlig ohne lügen und permanenter Ehrlichkeit für unmöglich.
Ich denke, daß sich der Begriff der Menschlichkeit aber gerade erst durch eine ihm angemessene Verhaltensweise als berechtigt zeigt, also jenes Verhalten welches derzeit vorherrschend auf diesem Planeten vorhanden ist ein un-menschliches ist.
Genau darum ist es dringend nötig sich auf das zu besinnen, was uns wirklich den Begriff "Mensch" verdienen läßt und um dies zu erreichen sollte man sich zuerst seines Potentials bewußt werden, was aus meiner Überzeugung heraus ein Harmonie-schaffendes und friedlich-aufbauendes ist.
Zitat von DaakDaak schrieb:Idealismus und Realismus sich nicht einmal entfernt verwandt.
Bitte nicht so pessimistisch - bei mir gehen sie Hand in Hand :)
Ich sehe die momentane Welt sehr realistisch und hege und pflege meine Ideale, welche sich bereits im Leben bestätigt zeigten, weiterhin. Wo käme die Welthin, wenn jeder die gegebene Situation als normal und unveränderlich ansähe?!


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Wisst Ihr selbst Bescheid über Eure Sünden?

27.08.2007 um 17:17
Hm ... wie kann ein Verhalten, daß derzeit auf diesem Planeten vorherschend ist, möglicherweise un-menschlich sein? Es ist kein Pessimismus wenn ich die Meinnung vertrete, eine Zivilisation (von Menschen) kann nicht existieren ohne den Schutzmechanismus der Unwahrheit. Kennst Du dir auch nur im entferntesten vorstellen wie schlimm es wäre, wenn Du jederzeit die Wahrheit gesagt bekommen würdest? Ich halte die Lüge an sich für ein äußerst wichtiges soziales Werkzeug.
Du schreibst aba davon, sich das "Menschsein" zu verdienen, durch das Besinnen auf sein Potential (...), sprich: sich durch eine Veränderung des Verhaltens, hier: des lügens, zum (wahren?) Menschsein emporzuschwingen? Das würde, wie ich das sehe, bedeuten, daß wir momentan noch keine Menschen sind, sondern darunter stehen. Was wären wir dann?
Oder sind wir tatsächlich momentan Menschen (was die vorherrschende Meinung ist)? Dann ist das Verhalten, das im Moment das vorherrschende ist, tatsächlichur-menschliches Verhalten, das Lügen eingeschlossen.

Ich bin nicht pessimistisch -hoffe ich zumindest!-, lediglich realistisch. Ich bewundere Ideale aufrichtig, aba ein ur-menschliches Verhalten werden auch diese wohl kaum verändern können. Ich verstehe allerdings auch nicht, wieso das lügen an sich automatisch als etwas negatives wahrgenommen wird. Vielleicht ist die Lüge der Tod der Wahrheit, aba was macht das, angesichts von Wahrheiten, die möglichereise schmerzvoller und destruktiver sein können, als jede Lüge?


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27.08.2007 um 18:05
@menschensohn
Meinst du das etwa ernst?


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27.08.2007 um 19:38
Zitat von DaakDaak schrieb:Ich bin nicht pessimistisch -hoffe ich zumindest!-, lediglich realistisch.
Realismus ist das dämlichste was es gibt. ^^
Realismus ist nur der Ausdruck der eigenen Beschränktheit über das bisher Erfahrene hinauszudenken.


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27.08.2007 um 20:26
Realismus ist das Korsett der Fantasie, zu eng geschnürt geht ihr die Luft aus...


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27.08.2007 um 20:31
Das hast Du schön gesagt, sis :)


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28.08.2007 um 10:22
Realismus ist das dämlichste was es gibt. ^^
Realismus ist nur der Ausdruck der eigenen Beschränktheit über das bisher Erfahrene hinauszudenken.

Was hat das eine bitte mit dem anderen zu tun?

Zumal, Idealismus und Phantasie sind nicht dasselbe; ich wüßte nicht, was ich gegen Phantasie haben sollte.

Aba offensichtlich bedeutet es erstrebenswerte Phantasie, jedem Menschen jeden Tag schmerzhafte Wahrheit in´s Gesicht zu schleudern. Ist nicht gerade auch das oh-so verachtenswerter Realismus?


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28.08.2007 um 12:55
Ne sowas entspricht nur dem Nick *ggg*, leichter von Narziss


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28.08.2007 um 13:52
Also ich bin Pessimist und das mit Freuden


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28.08.2007 um 14:50
@DieSache: *lol* Hast mich *g*

@sailor: Yo, Pessimisten werden weniger leicht enttäuscht, nicht wahr?


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Wisst Ihr selbst Bescheid über Eure Sünden?

31.08.2007 um 16:41
@ Daak
Zitat von DaakDaak schrieb am 27.08.2007:Hm ... wie kann ein Verhalten, daß derzeit auf diesem Planeten vorherschend ist, möglicherweise un-menschlich sein? Es ist kein Pessimismus wenn ich die Meinnung vertrete, eine Zivilisation (von Menschen) kann nicht existieren ohne den Schutzmechanismus der Unwahrheit.
Das kommt darauf an als was du einen >Menschen< definierst.
Ist er für dich schon durch das Tragen seiner fleischlichen Hülle ein Mensch so wirst du dem biologischen Begriff hierbei gerecht, findest aber wiederum auch keine direkte Grenze mehr die uns vom Tierreich unterscheiden könnte. Darum sind die Menschen ja auch für viele Wissenschaftler nur mehr "bessere Tiere", eben höher entwickelte Primaten. Unter diesem Aspekt müßte jegliches Verhalten, ganz gleich ob es ein schlechtes oder gutes wäre, als menschlich kategorisiert werden.

Ich persönlich bin aber der Auffassung, daß ein Mensch sich keineswegs über sein Äußeres definiert und eine solche Klassifizierung unsererWesensart mitnichten gerecht werden kann. Das was wirklich menschlich ist, ist für mich nicht jene Hülle die wir bei der Geburt an- und nach dem Tode wieder ablegen sondern der lebendige Kern in uns allen welcher unser Wesen in Wirklichkeit ausmacht, die unsterbliche Essenz des Geistes um genau zu sein.

Wenn man diese beiden Modelle miteinander vergleicht ergibt sich bereits ein viel facettenreicheres Bild vom Wesen "Mensch" das uns allen wie ich finde mehr gerecht wird, als jene rein biologisch ausgerichtete Denkweise. Denn dieser nach zufolge müßte alles was Mensch ist nach dem irdischen Tode aufhören zu existieren, dagegen sprechen aber jede Menge Erfahrungen rund über alle Zeiten und Orte verteilt.

Wenn ich nun auf deine Frage konkret eingehe gehe ich also davon aus, daß wir mehr als nur unsere Hülle sind. Ein Mensch hat ein ihm bestimmtes innewohnendes Potential das sich aus seiner geistigen Wesensart ergibt. Folgt er diesem naturgegebenen Potentialgereicht er nicht nur sich sondern seiner gesamten Umgebung damit zum besten, kann daran reifen und die ihm verliehenen Gaben erkennen um diese möglichst konstruktiv im Leben anzuwenden. Im besten Falle sprächen wir hier von einem vollausgebildeten Menschengeist was soviel wie einen sich selbst und seiner Art ganz bewußten Menschen meint.

Nun kann dieses Potential, welches dennoch in jedem(!) steckt, aber auch vernachlässigt werden, beispielsweise durch Ablenkung und zu große Zerstreuung bzw. Ausrichtung auf falsche Lebensinhalte wie etwa ausschließlich Materielles, und dadurch nicht seine Wirkung entfalten, sondern stattdessen brachliegen und nur unguten, unnatürlichen und somit auch unmenschlichen Eigenschaften Platz einräumen. Denn es ist logisch daß, wenn es etwas per definitum menschliches gibt, es auch einen un-menschlichen Gegenpol dazu geben muß bzw. besser gesagt geben
kann, denn nötig wäre dieses Verhalten ganz und gar nicht.

Siehe dichdoch einmal offenen Auges in der Welt um. Kann das Verhalten der meisten Menschen denn wirklich als menschlich bezeichnet werden? Merkst du denn nicht das dem Begriff "menschlich" innewohnende Potential zum Guten hin?
Die Weltsituation wie sie sich schon lange zeigt und in den letzten Jahren an Brisanz und Brutalität enorm zugenommen hat ist Folge dieser unerbitterlich gelebten Unmenschlichkeit und unsere eigene Ernte.

Die Unwahrheit als ein Schutzmechanismus halte ich für eine reine Selbsttäuschung denn sie entspricht nicht den menschlichen Werten die wir uns vergeistigen sollten, um ein harmonisches Leben zu führen. Alles was aufgebaut wird benötigt einen soliden festen Grund, sowohl in reeller Architektur als auch metaphorisch auf geistiger Ebene betrachtet -aber eine Lüge ist kein Fundament auf welches man bauen kann sondern etwas, das von Anfang an hohl und nur von Außen her nützlich erscheint, in Wahrheit aber bereits von der ersten Sekunde an dem Unterganggeweiht ist, weil ihr die Authentizität des Lebens fehlt. Auf solchen Konstrukten kann keine Gesellschaft bestehen wie man es heutzutage geradezu glasklar vor Augen geführt bekommt weil sich die Auswirkungen eines solchen Verhaltens mehr und mehr zeigen.
Zitat von DaakDaak schrieb am 27.08.2007:Kennst Du dir auch nur im entferntesten vorstellen wie schlimm es wäre, wenn Du jederzeit die Wahrheit gesagt bekommen würdest? Ich halte die Lüge an sich für ein äußerst wichtiges soziales Werkzeug.
Jetzt erschrickst du mich aber ein wenig.
Der Begriff "sozial" und der der Lüge schließen sich doch bereits von vorn herein aus, denn etwas soziales bedingt einen gewissen Respekt vor seinen Mitmenschen und den hat ein Lügner nie.
Ich kann nicht verstehen wie du es schlimm finden kannst wenn die Menschen ehrlich zueinander wären. Es brächen sicherlich Wunden auf aber nur solche, die schon viel zu lange unter der scheinheiligen Oberfläche schwären würden und dringend geöffnet werden mußten.Wer mit der Wahrheit nicht umgehen kann hat ein Problem mit seinem Mensch-Sein und sollte anstatt das Lügen zu befürworten einen tiefen Blick in sich selber werfen. Nur was auf Wahrheit aufgebaut ist kann auf Dauer fruchtbar sein und Bestand haben.
Persönlich bemühe ich mich nie zu lügen, auch nicht in kleinen Fällen und erwarte ebenso von meinem Gegenüber absoluten Tacheles weil ich die Realität einer Illusion vorziehe, und man darf nicht vergessen, daß der Ton die Musik macht und man auch mit Respekt die Wahrheit erzählen kann.
Zitat von DaakDaak schrieb am 27.08.2007:Das würde, wie ich das sehe, bedeuten, daß wir momentan noch keine Menschen sind, sondern darunter stehen
Diese Frage habe ich wie ich glaube schon weiter oben indirekt beantwortet.
Der Einfachheit halber möchte ich mir gerade einmal selber aus einem anderen Thread zitieren:
>Ich denke um diesem Thema umfangreich gerecht zu werden müßte man sich erst einmal auf eine Diskussion über das einlassen, was denn einenMenschen ausmacht welcher bildlich gesehen die Krone der Schöpfung und somit gewissermaßen ein Herrscher auf diesem Planeten sein sollte. Verhält sich der Großteil der Menschen so, daß sie dem Begriff eines gerechten und weisen Herrscher, der diesen Titel auch zurecht verdient, verdient hätten? Angesichts der gesamten menschlichen Lage die sich sowohl privat als auch geopolitisch zeigt muß ich da für mich ein ganz entschiedenes "nein" loswerden. Dieses dem Begriff allgemein nicht gerechtwerdende Wesen >Mensch< hat im Laufe vieler Zeiten ein Fehlverhalten entwickelt welches seine Umwelt nicht aufbaut sondern nach und nach grob zerstört, dieses Verhalten findet sich in allen Lebensbereichen vom Großen bis zum Kleinen hin.<

Nun kannst du dich auch selber leicht umsehen und dich ganz ehrlich fragen, was wir für eine Spezies darstellen. Ist das Wort "Mensch" nicht auch ein Versprechen an die Welt? Das Versprechen eines Wesens das verantwortungsbewußt und selbst-bewußtseine Aufgabe als ein Harmonievermittler und Gutes schaffender Geist seinen ihm bestimmten Platz zu erfüllen hat und das zum Wohle allen Lebens? Darin haben die meisten Menschen bislang versagt und es gibt nicht umsonst jenen dichterischen Ausspruch der heißt "Mensch werden ist eine Kunst".

Es ist ein Fehler den so viele begehen anzunehmen, alleine durch das Tragen dieser Körperhülle würden sie dem eigentlichen Menschenbegriff gerecht. Sie entziehen sich dadurch ihrer Verantwortung indem sie es sich bequem machen und haben dennoch Einfluß auf ihre Umwelt - nur eben in negativer Art weil sie sich selber in eine zerstörerische Illusion begeben.
Wenn man auf die Tierwelt schaut nimmt dort jedes Lebewesen seinen ihm angedachten Platz durch seinen Instinkt wie von selber ein (Ausnahmen sind von Menschen beeinflußte Tiere). Die Tiere erfüllen ihre Aufgaben und stehen so an ihrem angedachten Platz als Teil einer Gesamtordnung. Aber der Mensch? Von dem kann man wirklichnicht ernsthaft behaupten er würde sich richtig verhalten und somit wird er zum einen nicht dem Menschenbegriff und seiner darin liegenden großen Verantwortung gerecht und ist zum anderen nicht wirklich einzuordnen. "Mensch" ist er nicht wirklich, das müssen die meisten noch werden. Ein Tier ist er auch nicht und ein Vergleich mit diesen zeigt nur deutlich, daß wir aufgrund unserer groben Unfähigkeit und dem Schaden den wir der Umwelt und allem Lebenden sichtbar und unsichtbar zufügen, im Moment bewertet weit unter den Tieren stehen. Da gehört ein Mensch aber weder hin noch paßt er an diesem Platz in das kosmische Gesamtgefüge, so daß sich dem ernsten Betrachter, der gewillt ist die Realität zu sehen, ein sehr trauriges Bild bietet ...


Wenn ich mich als Realistin bezeichne bedeutet das, daß ich die Dinge so wahrnehmen möchte wie sie wirklich sind ohne dabei einer Scheinwelt aufzusitzen. Denn nur so ist Wachstum mit der richtigen Düngung möglich;)


*verbeug*


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Wisst Ihr selbst Bescheid über Eure Sünden?

31.08.2007 um 16:45
Ja!
Und jetzt?^^

Darf ich weiterpennen?


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Wisst Ihr selbst Bescheid über Eure Sünden?

31.08.2007 um 16:53
@anahita:

mit Dir würde es sicherlich interessant sein, ein oder mehrere Gespräche zu führen.
Das meine ich ernst, ohne einen Hintergedanken.

Immer wieder schön zu lesen, bitte weiter so.


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Wisst Ihr selbst Bescheid über Eure Sünden?

31.08.2007 um 17:13
@anahita

Finde ich auch...allerdings erinnerst du mich wirklich an Sidhe;)

@all
Alles, was ich konstruktives zum Thema beitragen kann ist, das ich Der Meinung bin, das unser Gewissen der göttliche Kompass ist.

Normalerweise müßte es bei jedem funktionieren.

Wenn Zweifel oder Skrupel auftauchen vor einer Handlung, dann kann schon etwas nicht im "Sinne des Herren" sein.


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06.09.2007 um 12:40
@anahita:
Das kommt darauf an als was du einen >Menschen< definierst.
Ist er für dich schon durch das Tragen seiner fleischlichen Hülle ein Mensch so wirst du dem biologischen Begriff hierbei gerecht, findest aber wiederum auch keine direkte Grenze mehr die uns vom Tierreich unterscheiden könnte. Darum sind die Menschen ja auch für viele Wissenschaftler nur mehr "bessere Tiere", eben höher entwickelte Primaten. Unter diesem Aspekt müßte jegliches Verhalten, ganz gleich ob es ein schlechtes oder gutes wäre, als menschlich kategorisiert werden.
Ich bin ganz Deiner Meinung wenn Du schreibst, ein Mensch definiere sich nicht über seine fleischliche Hülle. Ich definiere einen Menschen über sein Ich, seine Fähigkeit sich selbst zu erkennen. Das nämlich ist die genaue Trennlinie Mensch - Tier: das Ich. Indem ich dieses, nämlich mein, Ich denken kann, habe ich die Grenze vom Tier-sein hin zum Mensch-sein überschritten.
Auch wenn ich den von Dirangesprochenen "Facettenreichtum" nicht nachvollziehen kann. Auf der einen Seite das ganze Spektrum der Tiere, auf der anderen der Mensch.

Folglich sind wir, auch da stimme ich mit Dir überein, mehr als unsere Hülle, etwas anderes habe ich nicht behauptet, auch wenn meine rein biologistische Sichtweise unter Umständen etwas anderes implizieren könnte. Ich bin Biologist und Dualist, das schließt sich nicht zwangsläufig aus. Nur, weil ich die Entstehung, die Motivation, und, übergeordnet, auch den Sinn (der Existenz), des Mensch-seins von einer biologistischen Warte aus betrachte, verneine ich nicht automatisch das Mehr, das der Mensch dem restlichen irdischen Leben voraus hat, den Geist/die Seele/den selbstreflektierenden Intellekt.
Zitat von anahitaanahita schrieb am 31.08.2007:Ein Mensch hat ein ihm bestimmtes innewohnendes Potential das sich aus seiner geistigen Wesensart ergibt. Folgt er diesem naturgegebenen Potentialgereicht er nicht nur sich sondern seiner gesamten Umgebung damit zumbesten, kann daran reifen und die ihm verliehenen Gaben erkennen um diese möglichst konstruktiv im Leben anzuwenden.
Inwiefern ist dieses, das Mensch-sein an sich, schon Quelle für ein (ihm) innewohnendes "Potential, das sich aus seiner geistigen Lebensart ergibt" und, scheinbar ultimativ, seiner "gesamten Umgebung zum Besten gereicht"?
Unzweifelhaft steckt "Potential" in jedem Menschen: Potenzial zu erschaffen, zu kreieren, zu lindern, zu helfen ... aba auch um zu vernichten, zu verschlimmern, zu schädigen, zu zerstören. Die Manifestation des dem Menschen innewohnenden Potentials ist einzig abhängig von seiner Motivation, und seiner Umwelt, seiner Erfahrung, und einer Vielzahl weiterer Faktoren. Das (menschliche) Potential an sich ist weder gut noch böse.

Auch mit den "Gaben", die der Mensch erhalten haben soll, tue ich mich etwas schwer. Nur, weil mir etwas innewohnt, sei es eine Idee, eine Be"gab"ung, oder mein selbstverständliches Potential, mußich nicht das düstere Unbekannte, ständiger Begleiter eines sich selbst bewußten Lebewesens, erhöhen, und es als "Gabe" betrachten. "Gegeben", vielleicht, wenn im Sinne zwangsläufig vorhanden gemeint ist.
Ein Mensch, dre Zeit seines Berufs-Lebens in die Arbeitslosen-versicherung eingezahlt hat und plötzlich arbeitslos wird ist kein Bittsteller!
Eine Idee, die einem scheinbar zufliegt nach ausgiebigster Beschäftigung mit einem Thema, ist kein glücklicher Zufall!
Ein bewundernder Blick, ein Lächeln, geerntet, weil man sich zuvor stundenlang vor dem Spiegel zurecht gemacht hat, sind kein unverdientes Geschenk!
Alles das sind natürliche Reaktionen auf vorausgegangene Aktionen.
Das, was mich zum Menschen macht, der Intellekt, mich selbst als mich selbst erkennenden Erkenner wahrzunehmen, ist keine Gabe (wobei eine Gabe auch immer ipso facto einen Gebenden voraussetzt), sondern eine Selbstverständlichkeit, ein normales Resultat unserer bisher durchlaufenenEvolution.
Zitat von anahitaanahita schrieb am 31.08.2007:Siehe dichdoch einmal offenen Auges in der Welt um.
Das habe ich bedauerlicherweise getan.
Wenn ich mich Reminiszenzen an zurück liegende Zeiten hingebe erkenne ich, milde! erstaunt, daß mein Leben, durchschritten mit, wie Du es vielleicht ausdrücken würdest, "geschlossenen Augen", weit mehr an Lebensqualität aufzuweisen hatte, als es das jetzt der Fall ist. Oberflächlich, auf meine Reize ausgelegt, die Kulissenschieber im Augenwinkel nicht erkennend, die dafür verantwortlich waren, mir immer wieder neue Mysterien meinem staunenden Auge zu präsentieren. Als sich meine Augen "geöffnet" haben, erkannte ich Schmutz, Angst, Elend, Einsamkeit, und die ganze grausame Gleichgültigkeit, die jeder Gesellschaft, von der Ameisenkolonie bis zum Weltreich, scheinbar unausweichlich an den Tag legt (legen muß?). Aba wer einmal hinter den Vorhang geschielt hat, kann nicht einfach wieder unbefangen auf seinen Zuschauerplatzzurückkehren.
Zitat von anahitaanahita schrieb am 31.08.2007:Jetzt erschrickst du mich aber ein wenig.
Der Begriff "sozial" und der der Lüge schließen sich doch bereits von vorn herein aus, denn etwas soziales bedingt einen gewissen Respekt vor seinen Mitmenschen und den hat ein Lügner nie.
Jetzt erschrickst Du mich aba.
Die Unwahrheit ist ein Schutzmechanismus, auch da stimme ich wieder mit Dir überein.
Aba daß sich die Begriffe Lüge und sozial ausschließen ist, bei genauerer Betrachtung, absurd.
Sozial zu sein bedeutet nicht, ehrlich zu sein.
Es bedeutet nichts anderes, als in der Lage zu sein, einigermaßen kompatibel zu sein innerhalb einer größeren Gemeinschaft. Unsozial handelt nicht wer lügt. Unsozial handelt der, der sich gegen die Gemeinschaft stellt. Ob uns diese Sichtweise gefällt oder nicht.
Das hat aba auch gar nichts mit "Respekt" zu tun.
Laß mich das erklären: Du schreibst, ein Lügner hätte keinen Respekt. Um ehrlich zu sein (auch wenn das den Anschein einerbilligen Retour-Kutsche haben mag), das hat mich ein wenig erschreckt.

Sage ich dem Penner, von dem ich mich wegsetze weil er grauenhaft stinkt, warum ich das tue? Er weiß selber um seinen, hypothetischen, Zustand, nimmt er ihn selbst noch wahr oder nicht, aba inwiefern helfe ich ihm, der, ebenfalls hypothetisch, keine Möglichkeit hat, diesen Zustand zu negieren, mit der (Konfrontation der) Wahrheit?

Ein kleines Mädchen fragt mich nach dem Weihnachtsmann.
Kaum verhohlene Tränen in den erschrocken aufgerissenen Augen, weil ihr großer Bruder kurz zuvor das Gegenteil behauptet hat.
Es tut mir in der Seele weh, es tut mir in der Seele weh, dieses kleine Mädchen bewußt anzulügen, aba ich tue es dennoch.
Aus Respekt.
Aus Respekt vor der Kindlichkeit, aus Respekt vor der Phantasie, aus Respekt vor der Unschuld ...
... auf Kosten meines eigenen Wohlbefindens.
Die Lüge, etwas schlechtes per se?
Natürlich sind ein, zwei Fallbeispiele nichtausreichend.
Aba sie entlarven doch den, sehr sympathischen, Wunsch nach Wahrheit als etwas utopisches, im wahrsten Wortsinne.

Dein Wunsch (Streben?) nach Wahrheit bezieht sich auf etwas sehr privates, und Du schließt daraus extrinsisch auf das Alles der menschlichen Gesellschaft.
"Die Wahrheit bringt Wunden auf", wie Du schreibst. Ja! Den "Blick in sich werfen". Ja! Das ist erstrebenswert.
In einer persönlichen, privaten Beziehung, unter guten Freunden, einem Liebespaar.
Nicht in einer Zusammenrottung von Individuen.
Die Psychologie des einzelnen unterscheidet sich deutlich von der der Masse.
Es ist ein Trugschluß, ein privat-persönliches Verhalten auf die gesamte Gesellschaft übertragen zu wollen.
Ein Liebespaar fügt sich "Wunden" zu, die heilen, und ultimativ dafür sorgen, daß die Liebe wächst.
Kannst Du dir auch nur im entferntesten vorstellen was passiert, wenn solcherart Wunden in der Gesamtheit der menschlichen Gemeinschaftgerissen werden?
Chaod, Zerstörung, Tod.
Die Wahrheit ist für Individuen untereinander, nicht für die gesichtslose Menge.
Zitat von anahitaanahita schrieb am 31.08.2007:Wenn ich mich als Realistin bezeichne bedeutet das, daß ich die Dinge so wahrnehmen möchte wie sie wirklich sind ohne dabei einer Scheinwelt aufzusitzen. Denn nur so ist Wachstum mit der richtigen Düngung möglich
Was Du schreibst ist sehr schön, sehnsuchtsvoll nach einer besseren Welt ... aba bist Du dir wirklich sicher, daß nicht genau dieses Verlangen die nach innen gerichtete rosa Brille ist, die aus deiner Weltsicht Schein macht.

Meine Welt mag dunkler und trostloser sein, doch wenn ich mich auf meinem von der Menschheit gemachten Prokrustes-Bett strecke sehe ich die Schatten an der Höhlen-Decke und wärme mich an dem Gedanken, sie nur als dunkle Schemen wahrnehmen zu können.

*sichlangsamzurückzieht*



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06.09.2007 um 13:15
Ich weis über meine Sünden bescheid
Hmm - mal sehen
Ich gehs , mal nach den sieben Todsünden durch

Hochmut (Übermut, Hoffart, Eitelkeit, Stolz)
Bin eigentlich nicht hochmütig - Punkt für mich

Geiz (Habgier, Habsucht)
Ich kann schon mal geizig sein - Gebe zwar auch mal Geld für andere aus , aber schau immer dabei , das es nicht zu viel wird - naja - ich glaub hier gehts grad noch

Neid (Missgunst, Eifersucht)
Ich beneide Menschen schon ab und zu . Aber dann nicht um materiele Sachen , sondern eher um Charaktereigenschaften und sowas . Ich glaub das ist ok .
Allerdings kann ich ziemlich Eifersüchtig werden , aber dann auchm mit gutem Grund . Hoffe da kann Gott noch mal ein Auge zudrücken .

Zorn (Wut, Vergeltung, Rachsucht)
Oh-ja - Jetzt haben sie mich - Wenn mir etwas auf den Sack geht , oder jemand ein richtiges Arschloch ist , dann kann ich schon mal aus der Haut fahren - Kommt nicht oft vor , aber doch . Allerdings setz ichmich dann auch für andere ein - also keine Ahnung , ob die dafür in der Hölle den Kessel gleich um eine Stufe höher drehen .

Wollust (Unkeuschheit)
Haha - ja jetzt drehen sie ihn bis zum Anschlag . Im Sex leb ich mich immer voll aus und mach auch mal Dinge , die man so nicht gerade in der Bibel findet *g* .
Zu gute halten muss man mir aber , dass ich nie mit einer schlafen würde , die mir nichts bedeutet .

Völlerei (Gefräßigkeit, Unmäßigkeit, Maßlosigkeit, Selbstsucht)
Wieder ein Schritt richtung Hölle . Ich ess für mein Leben gern und auch mal über den Hunger hinaus . Allerdings freu ich mich auch über die kleinen Dinge des Lebens und muss nicht immer das Grösste haben - hmm - Keine Ahnung

und zu guter Letzt

Trägheit des Herzens / des Geistes (Faulheit, Überdruss, Feigheit)
Ich war mal ne Zeitlang Kiffrer - Das erklärt doch wohl alles . Aber heist es nicht irgendwo - denn sie wissen nicht was sie tun - Und die Zustände in denen ichwar wusste ich nicht mal meinen namen . Naja - hoffe Gott ist ein Grüner^^


So zum Abschluss bleibt noch zu sagen , dass ich an die Todsünden sowieso nicht glaube - Erstens weil sie nie und nimmer von Gott kommen - Und zweitens weil man den meschlichen Charakter nicht mit sieben Wörtern definieren kann - Da gibts einfach zu viele wenns und abers . Im Endeffekt zählt , warum man die Sünde begeht und nicht nur , dass man sie begeht .


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Wisst Ihr selbst Bescheid über Eure Sünden?

06.09.2007 um 15:41
@gargamelo:
Und welche meiner "Sünden" hättest Du gerne gebeichtet bekommen? Ehebruch, Diebstahl, Lüge, Mord?
Ich halte dieses ganze Sünde/Schuld/Beichte/Sühne-Konstrukt, auf dem die christliche Kirche aufgebaut ist, für ein grossartiges, Jahrhunderte lang funktionierendes Bevormundungs- und Unterdrückungskonzept.


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