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Goethe war Moslem

351 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Goethe, West-oestliche Divan ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Goethe war Moslem

23.12.2010 um 19:52
Die Motive Freigläubige durch Religion zu instrumentalisieren zum Zweck der Aufwertung sind durchsichtig, ob Goethe nun eine Moslem ist oder die Johanna von Orleans heilig, beides liegt in Gottes Hand. Scheinheilig sind Menschen, die sich auf Werke berufen, die nicht ihre eigenen sind.


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Goethe war Moslem

23.12.2010 um 20:08
Bei Omar dem Zeltmacher gabs schon Verse wo mit Wein auch Wein gemeint war! :D
XLVI.
In einem Arm den Krug, im andern den Koran,
Bald auf dem graden Weg, bald auf verbotner Bahn,
So bin ich unter dem türkisgewölbten Dom
Kein ganzer Heide und kein rechter Muselman.
XIX.
Was predigst du vom Fasten und vom Beten?
Statt zur Moschee laß uns ins Weinhaus treten,
Füll Krug und Becher, eh´ sie deinen Staub,
Khajjam, zu Krügen und zu Bechern kneten.
XX.
O komm, Geliebte, komm, es sinkt die Nacht,
Verscheuche mir durch deiner Schönheit Pracht
Des Zweifels Dunkel! Nimm den Krug und trink,
Eh´ man aus unserm Staube Krüge macht.
Im Frühislam war Dattelwein etc noch nicht verpönt, wenn im Mass genossen.


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Goethe war Moslem

24.12.2010 um 01:11
@lilit

Die Mehrheit der Muslime schaut eben nur auf den äußeren Sinn des Gebotes, das Berauschende zu meiden.

Es ist zwar gut, sich dem Alkohol zu enthalten, da viele auch damit nicht umgehen können, sich so betrinken, dass sie ausschweifend handeln und/oder eventuell durch ihren Massenkonsum verblöden und süchtig nach dem Alkohol werden und ihm damit komplett verfallen - denn sowas ist sicherlich verderblich für Körper und Seele. Viele denken ja auch, sie könnten mit dem Alkohol ihre Problem ertränken, ertränken sich aber höchstens selbst damit.

Doch ist mit dem Gebot, das Berauschende zu meiden, noch viel mehr gemeint:

Man soll die Seele von allem fernhalten, was sie im negativem Sinne berauscht und abhängig macht, damit sie nicht ein willenloser Sklave dieser Dinge wird.
Selig ist die Seele, welche Herr über sich selbst ist.


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Goethe war Moslem

24.12.2010 um 10:24
@Fidaii
Zitat von FidaiiFidaii schrieb:Man soll die Seele von allem fernhalten, was sie im negativem Sinne berauscht und abhängig macht, damit sie nicht ein willenloser Sklave dieser Dinge wird.
Selig ist die Seele, welche Herr über sich selbst ist.
Das seh ich schon auch so,
nur, du weisst was Verbote anstellen, das Ding der Begierde wird noch begehrlicher....

Sich freiwillig zu enthalten ist wunderbar
und kenne viele die das tun weil sie einfach kein Alkohol mögen, die können trotzdem Feste feiern und lustig sein,
wie die Leute teils darauf reagieren ist auch krass: waaaas, du trinkst gar kein Alkohol? Is ja schrecklich......bist du Muslim oder bei den AA ?......!!!!

habe einfach Mühe mit dem engen "Bonsaibäumchendenken",
aber das weisst du ja schon!!!

Denke Goethe hat sich stark mit dem Islam auseinandergesetzt und es hat ihm gefallen was er sah!


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Goethe war Moslem

24.12.2010 um 20:50
Da man hier ja gerne Stellen aus "West-östlichen Divan" als Beleg dafür nimmt dass Goethe Moslem gewesen wäre und er grandios begeistert vom Koran gewesen wäre, will ich mal darauf hinweisen dass Goethe auch weiter schrieb "Noten und Abhandlungen zum besseren Verständnis des west-östlichen Divans", weil der gute Mann sich schon dachte dass seine Worte auch missinterpretiert werden könnten. Kleiner Textauszug daraus vielleicht?
Wollen wir nun den Unterschied zwischen Poeten und Propheten näher andeuten, so sagen wir: beide sind von einem Gott ergriffen und befeuert, der Poet aber vergeudet die ihm verliehene Gabe im Genuß, um Genuß hervorzubringen, Ehre durch das Hervorgebrachte zu erlangen, allenfalls ein bequemes Leben. Alle übrigen Zwecke versäumt er, sucht mannigfaltig zu sein, sich in Gesinnung und Darstellung grenzenlos zu zeigen. Der Prophet hingegen sieht nur auf einen einzigen bestimmten Zweck; solchen zu erlangen, bedient er sich der einfachsten Mittel. Irgendeine Lehre will er verkünden und, wie um eine Standarte, durch sie und um sie die Völker versammeln. Hiezu bedarf es nur, daß die Welt glaube; er muß also eintönig werden und bleiben, denn das Mannigfaltige glaubt man nicht, man erkennt es.

Der ganze Inhalt des Korans, um mit wenigem viel zu sagen, findet sich zu Anfang der zweiten Sura und lautet folgendermaßen: »Es ist kein Zweifel in diesem Buch. Es ist eine Unterrichtung der Frommen, welche die Geheimnisse des Glaubens für wahr halten, die bestimmten Zeiten des Gebets beobachten und von demjenigen, was wir ihnen verliehen haben, Almosen austeilen und welche der Offenbarung glauben, die den Propheten vor dir herabgesandt worden, und gewisse Versicherung des zukünftigen Lebens haben: diese werden von ihrem Herrn geleitet und sollen glücklich und selig sein. Die Ungläubigen betreffend, wird es ihnen gleichviel sein, ob du sie vermahnest oder nicht vermahnest; sie werden doch nicht glauben. Gott hat ihre Herzen und Ohren versiegelt. Eine Dunkelheit bedecket ihr Gesicht, und sie werden eine schwere Strafe leiden.«

Und so wiederholt sich der Koran Sure für Sure. Glauben und Unglauben teilen sich in Oberes und Unteres; Himmel und Hölle sind den Bekennern und Leugnern zugedacht. Nähere Bestimmung des Gebotenen und Verbotenen, fabelhafte Geschichten jüdischer und christlicher Religion, Amplifikationen aller Art, grenzenlose Tautologien und Wiederholungen bilden den Körper dieses heiligen Buches, das uns, sooft wir auch darangehen, immer von neuem anwidert, dann aber anzieht, in Erstaunen setzt und am Ende Verehrung abnötigt.
...
...durch dessen [185] Allmacht alle Dinge geschaffen sind und die, so es nicht sind, geschaffen werden können, des allerhöchsten Herrschers, Richters und Herrn aller Herren, unter der Bestätigung gewisser Gesetze und den äußerlichen Zeichen gewisser Zeremonien, teils von alter und teils von neuer Einsetzung, und die durch Vorstellung sowohl zeitlicher als ewiger Belohnungen und Strafen eingeschärft wurden, zu vereinigen und sie alle zu dem Gehorsam des Mahomet, als des Propheten und Gesandten Gottes, zu bringen, der nach den wiederholten Erinnerungen, Verheißungen und Drohungen der vorigen Zeiten endlich Gottes wahre Religion auf Erden durch Gewalt der Waffen fortpflanzen und bestätigen sollte, um so wohl für den Hohenpriester, Bischof oder Papst in geistlichen als auch höchsten Prinzen in weltlichen Dingen erkannt zu werden.«

Behält man diese Ansicht fest im Auge, so kann man es dem Muselmann nicht verargen, wenn er die Zeit vor Mahomet die Zeit der Unwissenheit benennt und völlig überzeugt ist, daß mit dem Islam Erleuchtung und Weisheit erst beginne. Der Stil des Korans ist, seinem Inhalt und Zweck gemäß, streng, groß, furchtbar, stellenweis wahrhaft erhaben; so treibt ein Keil den andern, und darf sich über die große Wirksamkeit des Buches niemand verwundern. Weshalb es denn auch von den echten Verehrern für unerschaffen und mit Gott gleich ewig erklärt wurde....
http://www.zeno.org/Literatur/M/Goethe,+Johann+Wolfgang/Gedichte/West-%C3%B6stlicher+Divan/Noten+und+Abhandlungen+.../Mahomet

Ich denke dies hilft zu verstehen dass er sich nicht unbedingt aus religiöser Überzeugung, sondern eher aus wissenschaftlichem Interesse mit dem Koran beschäftigt hat. Und Ja, den mystischen Teil fand er ganz interessant und ansprechend aber ihn deswegen zum Moslem zu erklären....ich weiß nicht


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Goethe war Moslem

24.12.2010 um 21:38
Zitat von FidaiiFidaii schrieb:Man soll die Seele von allem fernhalten, was sie im negativem Sinne berauscht und abhängig macht, damit sie nicht ein willenloser Sklave dieser Dinge wird.
Wer stark ist im Geiste stellt sich immer aufs neue der Versuchung und genießt den Moment.
Nur die schwach Seele fürchtet sie oder erliegt ihr.


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Goethe war Moslem

25.12.2010 um 01:16
@Raizen

Die schwache Seele leidet auch oft an Selbstüberschätzung ;)


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Goethe war Moslem

25.12.2010 um 02:15
@Fidaii

Diese Moral halte ich für gefährlich.
Man verbietet denen die mit dingen umgehen können, denen dinge sogar zuträglich sein können, nur weil es andere gibt die dem nicht gewachsen sind.

BEsonders schlimm ist es, wenn eine solche Moral dazu führt, dass Bücher zensiert werden.


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Goethe war Moslem

25.12.2010 um 04:27
@Fidaii
Ja, vorallem verliert sie sich aber oft in der Größe, Unermesslichkeit&Wundern des Universums, in ihrer vergleichsweisen Unbedeutsamkeit und erdenkt sich fiktive Gestalten wie Gott, die ihre Arroganz und Selbstüberheblichkeit befriedigt in dem sie sich als Kinder/Erzeugnisse eines allmächtiger Wesens verstehen und sich glücklich vor ihren eigenen Hirngespinnsten im Staub suhlen, anstatt sich selbst Bedeutsamkeit zuzumessen.


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Goethe war Moslem

25.12.2010 um 04:32
Goethe war Freimaurer und Weiberheld ,möglicherweise hat er sogar gesoffen oder LSD genommen. Nur so fallen einem die richtigen Worte, zur rechten Zeit, am rechten Orte ein.


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Goethe war Moslem

25.12.2010 um 04:34
Christian Morgenstern: „Schön ist eigentliches alles, was man mit Liebe betrachtet.“


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Goethe war Moslem

25.12.2010 um 04:41
Wer weiss wer Ahnung hat,
weniger ist mehr!

Goethe war ein Freigeist, weder Freimaurer noch Christ noch Muslim,

er war in erster Linie Dichter und freier Mensch,
und intelligent dazu.

Einfach ein intelligenter musischer Mensch,
kritisch und ethisch,
also muslimisch! christlich und sufisch zugleich,
wunderschöne Poesie bleibt uns von ihm.


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Goethe war Moslem

25.12.2010 um 04:45
@martialis

wir sollten von dem dichterischen Reichtum trinken wie Nektar!



Liebe die crazy Dichter!


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Goethe war Moslem

25.12.2010 um 04:52
@lilit

Unbestritten war Goethe einer der Größten seiner Zeit, zumindest auf poetischem Gebiet.
Trotzdem war er im Grunde ein ganz normaler Mensch wie jeder andere. Natürlich priveligiert, in etwa vergleichbar mit heutigen Popstars. Nur hatte das auf die Entwicklung der Menschheit keinen wirklichen Einfluss. Die Welt wäre genauso beschissen/schön wie sie jetzt ist, ohne die Schriften von Goethe. ;)


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Goethe war Moslem

25.12.2010 um 05:10
Wir sollten weniger sprechen und mehr zeichnen.
Ich meinerseits möchte mir das Reden ganz abgewöhnen und wie die bildenden Natur in lauter Zeichnungen fortsprechen.
Jener Feigenbaum, diese kleine Schlange, der Kokkon, der dort vor dem Fenster liegt und seine Zukunft ruhig erwartet,
alles das sind inhaltsschwere Signaturen;
ja, wer nur ihre Bedeutung recht zu entziffern vermöchte,
der würde alles Geschriebenen und alles Gesprochenen bald zu entbehren imstande sein!
Je mehr ich darüber nachdenke, es ist etwas so Unnützes, so Müssiges, ich möchte fast sagen Geckenhaftes im Reden,
dass man vor dem stillen Ernste der Natur und ihrem Schweigen erschrickt,
sobald man sich ihr vor einer einsamen Felsenwand oder in der Einöde eines alten Berges gesammelt entgegenstellt.

Nichts ist gross als das Natürliche.

Goethe


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Goethe war Moslem

25.12.2010 um 05:10
Ich liebe Goethe


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Goethe war Moslem

25.12.2010 um 05:19
@lilit
Zitat von lilitlilit schrieb:Jener Feigenbaum, diese kleine Schlange, der Kokkon, der dort vor dem Fenster liegt und seine Zukunft ruhig erwartet,
Wenn man in Weimar wohnt, muss man auf sowas erstmal kommen. ;)


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Goethe war Moslem

25.12.2010 um 05:23
Wieso wohnst du dort?

Also ich habe die Alpen vor mir
und kann mich voll mit Goethe identifizieren,
was er so als Dichter meinte....


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Goethe war Moslem

25.12.2010 um 05:33
@lilit
Zitat von lilitlilit schrieb:Wieso wohnst du dort?
Ich nicht, aber Goethe.


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Goethe war Moslem

25.12.2010 um 06:03
@martialis
aha


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