Muslimische Hetze gegen Bauarbeiten
10.02.2007 um 01:54TEMPELBERG Von Pierre Heumann , Tel Aviv
Muslimische Hetze gegen Bauarbeiten
Unruhen und Verletzte am Tempelberg
Von Indonesien über Jordanien bis nachÄgypten und Marokko werden Proteste gegen die Bauarbeiten am Tempelberg laut. Dabei istdie heilige al-Aksa-Moschee gar nicht berührt. Doch das kümmert die religiösen Fanatikernicht: Sie wollen den muslimischen Alleinanspruch auf Jerusalem.
Tel Aviv - DerDschihad ist nicht nur das Recht eines jeden Muslimen, sondern sogar seine Pflicht, wenner seine Heiligtümer, seinen Besitz oder sein Land verteidigt", hetzt das Oberhaupt deseinflussreichen Al-Azhar Islam-Instituts in Kairo, Scheich Mohammed Sajjid Tantawi -obwohl es zwischen den Arbeiten ausserhalb der Mauer und der Moschee keineBerührungspunkte gibt.
Jeder Muslim müsse das tun, was in seiner Macht stehe, umdiesen Angriff auf die al-Aksa-Moschee abzuwehren, behauptet er in der halbamtlichenägyptischen Tageszeitung "Al-Ahram". Die Palästinenser lassen sich nicht zwei Mal bitten.Viele wähnen sich als Vorposten gegen den vermeintlichen Angriff auf den Islam. SogarJordaniens König Abdallah, sonst ein Mann des Ausgleichs, unterstützt sie dabei.
Die Aufregung überrascht auf den ersten Blick. Denn es geht lediglich darum, dieErdrampe zu reparieren, welche den Platz vor der Klagemauer mit dem Tempelberg verbindet.Statt der Rampe soll eine stabile Brücke errichtet werden. Dazu sind Pfeiler nötig, diein der Erde verankert werden. Und dies wiederum ruft Archäologen auf den Plan, so will esdas israelische Gesetz. Die Forscher sollen mit einer Notgrabung sicherstellen, dasskeine archäologischen Kostbarkeiten durch das Setzen der Pfeiler zerstört werden.
Aber kein anderer Ort auf der Erde ist religiös so sensibel wie der Tempelberg, keinanderer Ort spornt die Fantasien von religiösen Fanatikern in gleichem Maße an. Auf demBerg stehen der Felsendom und die al-Aksa-Moschee, wo der Prophet laut islamischemGlauben betete und dann zum Himmel aufstieg. Gleichzeitig ist der Hügel für Juden undChristen der Standort der ersten beiden Tempel sowie der Platz, wo Abraham seinen SohnGott opfern wollte.
Die historische Belastung hat Folgen. Moslems befürchten,dass radikale Israelis anstelle der Moscheen den Dritten Tempel bauen wollen.
Der Tempelberg ist deshalb immer wieder ein Katalysator für Unruhen. Als dieisraelische Regierung 1996 einen Tunnel bei der westlichen Umfassungamauer eröffnete, kames zu Kämpfen, bei denen 61 Palästinenser und 15 israelische Soldaten getötet wurden. Undvier Jahre später gab ein Besuch von Ariel Scharon auf dem Tempelberg das Zeichen zumBeginn der zweiten Intifada.
Doch letztlich geht es nicht nur um religiöseGefühle, sondern um Politik. Die Palästinenser wollen in Jerusalem archäologischeAusgrabungen verhindern, weil diese den islamischen Alleinanspruch auf Jerusalems inFrage stellen könnten. "Wir sind dagegen, dass die Juden durch Ausgrabungen ihrehistorische Verbindung zu Jerusalem beweisen," sagt etwa ein palästinensischer Politiker.
Dabei ist auch Geschichtsfälschung kein Tabu. Um den islamischen Alleinanspruchzu untermauern, behauptete etwa der Jerusalemer Mufti, die jüdischen Tempel habe es niegegeben.
Man möchte sich anscheinend vor der historischen Wahrheitverschließen, daß die Juden vor den Moslems im heiligen Land waren.
Sieht jemandeine realistische Chance, daß es im Nahen Osten zu einem wirklichen, dauerhaften Friedenkommt, wenn einfache israelische Bauarbeiten "von Indonesien über Jordanien bis nachÄgypten und Marokko" die moslemische Welt aufbringen?
Muslimische Hetze gegen Bauarbeiten
Unruhen und Verletzte am Tempelberg
Von Indonesien über Jordanien bis nachÄgypten und Marokko werden Proteste gegen die Bauarbeiten am Tempelberg laut. Dabei istdie heilige al-Aksa-Moschee gar nicht berührt. Doch das kümmert die religiösen Fanatikernicht: Sie wollen den muslimischen Alleinanspruch auf Jerusalem.
Tel Aviv - DerDschihad ist nicht nur das Recht eines jeden Muslimen, sondern sogar seine Pflicht, wenner seine Heiligtümer, seinen Besitz oder sein Land verteidigt", hetzt das Oberhaupt deseinflussreichen Al-Azhar Islam-Instituts in Kairo, Scheich Mohammed Sajjid Tantawi -obwohl es zwischen den Arbeiten ausserhalb der Mauer und der Moschee keineBerührungspunkte gibt.
Jeder Muslim müsse das tun, was in seiner Macht stehe, umdiesen Angriff auf die al-Aksa-Moschee abzuwehren, behauptet er in der halbamtlichenägyptischen Tageszeitung "Al-Ahram". Die Palästinenser lassen sich nicht zwei Mal bitten.Viele wähnen sich als Vorposten gegen den vermeintlichen Angriff auf den Islam. SogarJordaniens König Abdallah, sonst ein Mann des Ausgleichs, unterstützt sie dabei.
Die Aufregung überrascht auf den ersten Blick. Denn es geht lediglich darum, dieErdrampe zu reparieren, welche den Platz vor der Klagemauer mit dem Tempelberg verbindet.Statt der Rampe soll eine stabile Brücke errichtet werden. Dazu sind Pfeiler nötig, diein der Erde verankert werden. Und dies wiederum ruft Archäologen auf den Plan, so will esdas israelische Gesetz. Die Forscher sollen mit einer Notgrabung sicherstellen, dasskeine archäologischen Kostbarkeiten durch das Setzen der Pfeiler zerstört werden.
Aber kein anderer Ort auf der Erde ist religiös so sensibel wie der Tempelberg, keinanderer Ort spornt die Fantasien von religiösen Fanatikern in gleichem Maße an. Auf demBerg stehen der Felsendom und die al-Aksa-Moschee, wo der Prophet laut islamischemGlauben betete und dann zum Himmel aufstieg. Gleichzeitig ist der Hügel für Juden undChristen der Standort der ersten beiden Tempel sowie der Platz, wo Abraham seinen SohnGott opfern wollte.
Die historische Belastung hat Folgen. Moslems befürchten,dass radikale Israelis anstelle der Moscheen den Dritten Tempel bauen wollen.
Der Tempelberg ist deshalb immer wieder ein Katalysator für Unruhen. Als dieisraelische Regierung 1996 einen Tunnel bei der westlichen Umfassungamauer eröffnete, kames zu Kämpfen, bei denen 61 Palästinenser und 15 israelische Soldaten getötet wurden. Undvier Jahre später gab ein Besuch von Ariel Scharon auf dem Tempelberg das Zeichen zumBeginn der zweiten Intifada.
Doch letztlich geht es nicht nur um religiöseGefühle, sondern um Politik. Die Palästinenser wollen in Jerusalem archäologischeAusgrabungen verhindern, weil diese den islamischen Alleinanspruch auf Jerusalems inFrage stellen könnten. "Wir sind dagegen, dass die Juden durch Ausgrabungen ihrehistorische Verbindung zu Jerusalem beweisen," sagt etwa ein palästinensischer Politiker.
Dabei ist auch Geschichtsfälschung kein Tabu. Um den islamischen Alleinanspruchzu untermauern, behauptete etwa der Jerusalemer Mufti, die jüdischen Tempel habe es niegegeben.
Man möchte sich anscheinend vor der historischen Wahrheitverschließen, daß die Juden vor den Moslems im heiligen Land waren.
Sieht jemandeine realistische Chance, daß es im Nahen Osten zu einem wirklichen, dauerhaften Friedenkommt, wenn einfache israelische Bauarbeiten "von Indonesien über Jordanien bis nachÄgypten und Marokko" die moslemische Welt aufbringen?