@Puschelhasi: "Es gibt nach dem ende aller Tage keine "Verbesserung" der Situation, Das finale Stadium ist erreicht. Das jetzige Leben ist die Chance jeden Menschens das richtige oder das Falsche zu tun." - sagtest du.
Oder:"Das Leben ist wie ein Test, ein Test der nicht wiederholbar ist, die Regeln um den Test zu bestehen sind veröffentlicht.
Solange der Test läuft ist immer Gelegenheit ihn noch zu bestehen und sein bestes zu versuchen.
Aber wenn die Zeit um ist, ist es vorbei es sind keine Nachträglichen Korrekturen mehr möglich.
Am Ende wird der Test ausgewertet und beurteilt. Das Ergebnis steht dann fest."
Also das sehe ich etwas anders. Zum einen ist das Leben kein Test, sondern viel zu Ernst und Wirklich alsdass man es als eine Art Probelauf oder Testphase bezeichnen könnte.
Zum anderen hieße dies, dass es nach dem Tode keine Weiterentwicklung der menschlichen Seele mehr gäbe, also dass jeder da stehen bliebe wo er auf Erden umgefallen ist. Und das bis in alle Ewigkeit. Das glaube ich so nicht. Die zu unserem Wesen gehöhrende Freiheit des Willens bleibt auch nach dem Tod. Also bleibt auch die Möglichkeit Entscheidungen zu treffen. Dadurch bedingt muss auch Änderung des Zustandes möglich sein, also sowohl zum guten wie zum schlechten.
Überhaupt, was hätte dieser ewige Stillstand in der Ewigkeit nach einer Testphase für einen Sinn? Gott ist unendlich und wenn wir uns auch mehr und mehr vervollkommnen würden, uns ihm immer mehr nähern und annähern könnten - wir würden Gott dennoch nie ganz erreichen, da die Unendlichkeit in ihm für uns selbst bis in Ewigkei nie erreichbar sein wird. Es gibt aber wohl eine stetige Näherung, aber sie hat eigentlich kein Ende, wegen der Unendlichkeit Gottes. Ein ewiges immer weiter zu Gott hin - oder im Gegenzug, immer weiter von ihm weg - ist aber eher vorstellbar als eine ewige Starre wo jeder ohne jegliche weitere Entwicklungsmöglichkeit da stehen bliebe wo er fiel.
Auch im Christentum (ausser bei den Katholiken und den Orthodoxen) gibt es diese Vorstellung, dass die Würfel nach dem Tode endgültig gefallen sind. Dass es danach keine Möglichkeit einer Änderung seines Zustandes mehr gibt und alles bis in alle Ewigkeit dann so bliebe. Wäre dem so, dann würden all die Bittgebete um Erlösung aus dem Fegefeuer ja auch nichts bringen. Denn das hieße: Einmal hier oder da - für immer und ewig an der gleichen Stelle. Wozu sollte das gut sein?
Was, wenn eine Seele in noch so großer Qual plötzlich nach unendlichen Zeiten so etwas wie bittere Reue empfindet, über sich selbst, übe ihr Leben? Darüber könnte sich der Schöpfer dann doch eigentlich nur freuen? Stattdessen soll so eine Seele dann ewiglich quasi in der Hölle schmoren?
Strafe ist immer nur ein Mittel zur Besserung - ansonsten hat sie keinen Sinn. Was hätte Gott, der doch eigentlich alle zu sich ziehen möchte davon, die wirklich reuigen Seelen trotzdem ewig verloren gehen zu lassen und ewig zu strafen?
Rache ist zeitlich begrenzt, eine ewige Rache Gottes ist nicht mehr Verhältnismäßig zu irgendwelchen menschlichen Sünden. Das Gott einerseits sagt: Ihr sollt so und so leben - und andererseits dann aber sagt: Wenn ihrs nicht tut, dann gibts ewige Rache - macht die Willensfreiheit an sich überflüssig. Denn eigentlich bleibt dem Menschen dann ja sowieso nichts anderes übrig als das zu tun was Gott will.
Diese Entscheidungsfreiheit hat der Mensch aber auch nach dem Tode - und dann soll das plötzlich aber keine Auswirkungen mehr haben? Irgendwo ist da doch ein Denkfehler?