An sieben Tagen die Welt erschaffen..Wer glaubt's?
14.07.2006 um 11:53
Ich habe mal ein paar sachen zusammen gesucht, ein paar Berichte, ich glaube auch nichtwirklich daran, aber es gibt genug leute die dies mit berzeugung tun.
Derbiblische Schöpfungsbericht
Die Bibel nennt Gott den Schöpfer. Beispiele:
Denn so spricht der HERR, der den Himmel geschaffen hat – er ist Gott; der die Erdebereitet und gemacht hat – er hat sie gegründet; er hat sie nicht geschaffen, daß sieleer sein soll, sondern sie bereitet, daß man auf ihr wohnen solle: Ich bin der HERR, undsonst keiner mehr. Jesaja 45,18
siehe, er ist's, der die Berge macht und den Windschafft; er zeigt dem Menschen, was er im Sinne hat. Er macht die Morgenröte und dieFinsternis Amos 4,13
Diese Glaubensaussage ist in zwei Erzählungen zu Beginn derGenesis (griech. „Entstehung“) ausformuliert, die von verschiedenen Autoren ausverschiedenen Zeiten stammen. Den älteren Schöpfungstext schreibt diePentateuch-Forschung oft dem Jahwisten vermutlich aus der Salomozeit, den jüngeren derexilisch-nachexilischen Priesterschrift zu.
Das hebräische Wort bará´ und dasgriechische Wort ktízo, die beide »schaffen«, »erschaffen« bedeuten, werden in der Bibelausschließlich mit Bezug auf das schöpferische Handeln Gottes gebraucht.
Die zwei Schöpfungsberichte der Genesis
Im 1. Buch Mose (Genesis) der Bibel sindzwei komplementäre Versionen der Schöpfungsgeschichte überliefert. Nach derDokumenten-Hypothese der historisch-kritischen Theologie wurde der Pentateuch nicht wieüberliefert durch einen Autoren (nämlich Moses) niedergeschrieben (siehe BiblischeVerfasserschaft), sondern entstand durch das Verschmelzen verschiedener Traditionsströmewährend der mündlichen und schriftlichen Überlieferung. Konservative Theologen bezweifelndie Dokumenten-Hypothese, auch angesichts neuerer archäologischer Erkenntnisse.
Genesis 1,1 - 2,4a Hier wird in stark formalisierter Sprache das bekannteSieben-Tage-Schöpfungswerk beschrieben. Am Anfang eines jeden Tages steht das WortGottes, gefolgt von der Bestätigung »und es geschah so«. Gott betrachtet sein »Tageswerk«und »sah, dass es gut war« (außer am 2. Tag »und es rief Gott dem Gewölbe: Himmel und eswurde Abend und es wurde Morgen«). Am Ende des 2. Tages wird aus »Abend und Morgen« dernächste Tag. Hier wird hauptsächlich die Erschaffung des gesamten Universums beschrieben,der Mensch wird nur am Rande erwähnt.
Direkt auf die erste Version folgt einezweite:
Genesis 2,4b - 25 »Es war zu der Zeit, da Gott JHWH Erde und Himmelmachte ...« Genesis 2 konzentriert sich auf die Erschaffung des Menschen und seinerUmwelt, des Gartens. Die einzelnen Schöpfungstaten folgen in anderer Anordnung als beider Erschaffung der gesamten Welt. Jetzt ist die Erde zunächst trocken, eine unfruchtbareSteppe. Gott erschafft zuerst die Menschen, dann die Pflanzen des Gartens. Die zweiteSchöpfungsgeschichte mündet in die Erzählung der Begebenheiten im Garten Eden.
Beide Überlieferungen geben gemeinsame Grundgedanken wieder. Zu nennen sindinsbesondere:
die Schöpfung der gesamten Welt durch einen – und nur einen Gott.
Einsetzung des Menschen über die Welt, nicht durch eigenen Verdienst, sondern durchGott.
Ein Bericht im Buch der Spruchweisheiten
Wenig beachtet findet sichin der hebräischen Bibel (AT, Tanach) eine weitere Darstellung der Schöpfung. Diepersonifizierte Weisheit (Sophia) berichtet dort:
Sprüche 8,22-31 Der HERR hatmich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her. Ich bineingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war. Als die Meere noch nicht waren,ward ich geboren, als die Quellen noch nicht waren, die von Wasser fließen. Ehe denn dieBerge eingesenkt waren, vor den Hügeln ward ich geboren, als er die Erde noch nichtgemacht hatte noch die Fluren darauf noch die Schollen des Erdbodens. Als er die Himmelbereitete, war ich da, als er den Kreis zog über den Fluten der Tiefe, als er die Wolkendroben mächtig machte, als er stark machte die Quellen der Tiefe, als er dem Meer seineGrenze setzte und den Wassern, dass sie nicht überschreiten seinen Befehl; als er dieGrundfesten der Erde legte, da war ich als sein Liebling bei ihm; ich war seine Lusttäglich und spielte vor ihm allezeit; ich spielte auf seinem Erdkreis und hatte meineLust an den Menschenkindern.
Aussagen im Neuen Testament
Der(überwiegend) griechische Teil der Bibel, genauer das Neue Testament (NT), nennt JesusChristus den Sohn Gottes, der seinen Schöpfer als denjenigen würdigte, der die Menschenerschuf und sie männlich und weiblich machte. Der Apostel Paulus schreibt über Jesus, denMitschöpfer, im Kolosserbrief (1,15-18) folgende Worte: »Er ist das Bild des unsichtbarenGottes, der erstgeborene Sohn des Vaters; er ist der Anfang der Schöpfung. Durch ihn istalles geschaffen worden, was im Himmel und auf der Erde lebt, alles, was man sehen kann,und auch die unsichtbaren Mächte und Gewalten. Alles hat Gott durch ihn geschaffen, undin ihm findet alles sein letztes Ziel. Er war vor allem anderen da, und alle Dingebestehen durch ihn. Er ist auch das Haupt des Leibes, und dieser Leib ist die Gemeinde.Er ist der Anfang der neuen Schöpfung, denn er ist der erste von allen Toten, der zuneuem Leben geboren wurde; in allem muß er der Erste sein.«
Dermonotheistische Schöpfungsbegriff
Anders als in anderen Religionen und Kulturenbezeugt der Schöpfungsbegriff in den monotheistischen Religionen eine Bezogenheit deseinzelnen Menschen auf den oder das Andere, d.h. auf den Schöpfergott und über diesen aufjedes andere Mitgeschöpf, egal ob Mensch, Pflanze, Tier oder unbelebte Natur. Profanerausgedrückt: er verweist auf die Tatsache, dass unsere Umwelt, da wir sie erstmalserkennen, bereits da ist, und auch dann noch da sein wird, wenn wir längst vergangen seinwerden. Mit anderen Worten, der von den Theologien der monotheistischen Religionen miteiner zusätzlichen Bedeutung ausgestattete Begriff bezeugt eine der Natur und ihrenLebewesen innewohnende Dimension, die keine wirkliche Transzendenz bedeutet, die aberdoch immerhin das Sein und Dasein des einzelnen Menschen transzendiert und diesen nichtnur mit einem Schöpfergott, sondern über diesen auch mit allen übrigen Geschöpfen (allerZeiten) in Wechselbeziehung setzt.
Diese Wechselbeziehung ist grundlegend fürdie den monotheistischen Religionen innewohnende Sozialethik, aber auch für darin zufindende ökologische Gedanken, wie sie beispielsweise in dem jüdischen Schöpfungsfest Tub'Schwat, dem "Neujahrsfest der Bäume", bewusst werden.
BiblischerSchöpfungsbericht und moderne Wissenschaft
Kreationisten halten die beidenSchöpfungsberichte für verbalinspiriert und für unabhängig von den Annahmen derWissenschaft ernst zu nehmende Tatsachenberichte.
Im Spannungsfeld derAuseinandersetzung mit der Evolutionshypothese gibt es die folgenden unterschiedlichenAnschauungen:
"Die 24-Stunden-Tag-Theorie" - Gott schuf in 6*24 Stunden die Erdewie gewachsen. Adam hatte einen Nabel, die Baumringe wurden geschaffen, Fossilien in dieErde gelegt.
"Die rein religiöse Theorie" - der 1. Bericht Mose ist nur einereligiöse Sicht der Schöpfung und es bleibt der Wissenschaft überlassen zu klären wie. Dadie Genesis natürlich kein Zeitzeugenbericht ist, wird angenommen, die Genesis sei sogeschrieben, dass sie für die damaligen Menschen verständlich und nachvollziehbar ist.
"Zeitalter-Tag-Theorie" - Konkordanzhypothese - sie sagt, dass die Tage sehr langeAbschnitte waren, so lang dass sie mit den geologischen Zeitaltern übereinstimmen können.
"Theorie der bildlichen Tage" - die Schöpfung wurde dem Schreiber der Genesis durchGott in 6 Tagen offenbart. Die Schöpfung selbst dauerte Milliarden Jahre.
"Lückentheorie" - Es existiert eine zeitliche Lücke zwischen 1. Mose 1,1 und 1,2 dievon fast unbeschränkter Dauer sein könnte.