Ahmose schrieb:Ich denke das hängt einfach damit zusammen, das solche Gesellschaften sowieso sehr organisiert sind und Hierarchien entwickeln bzw. entwickeln müssen um existieren zu können.
Bleiben wir mal bei dem Thema, auch wenn ich die Frage wann Menschen aggressiv / expansiv sind spannend finde, ist das glaube ich für den Thread nicht wirklich relevant und
@Kephalopyr hat sich ja auch schon beschwert.
Klar benötigt eine Kultur die Ackerbau und Viehzucht betreibt komplexere soziale Strukturen. Nicht nur durch den Akt an sich, sondern auch weil die Bevölkerungsdichte deutlich ansteigt, durch das Sesshaft werden usw..
Ahmose schrieb:Da liegt es nahe auch die Religion zu organiseren und formalisieren.
Naheliegend - ja. Natürlich macht es irgendwo Sinn, wenn man schon eine Religion hat, irgendwelche Gebete spricht, Hilfe erbittet, Opfer bringt, Tote bestattet usw., das einem "Fachmann" zu überlassen. Aber da scheint es tatsächlich eine Notwendigkeit zu geben, nicht einfach nur eine naheliegend.
Ich kenne wie gesagt überhaupt keine Kultur, bei der das nicht der Fall war, bei der es keine organisierte Religion in irgendeiner Form gegeben hätte (sobald sie die Schwelle zum Ackerbau / Viehzucht überschreiten). Das allein mit der Ausbildung von Hierarchien zu erklären, das reicht mir so nicht. Schließlich ist das zumindest prinzipiell auch völlig ohne Religion denkbar.
Ahmose schrieb:siehe die diversen Nomaden Asiens
Das sind ja Viehzüchter. Und auch die konnten durch diese Technik die Beschränkungen der Bevölkerungsdichte durch das Nahrungsangebot deutlich erhöhen, im Grunde ändert sich da nicht viel. Außer dass die Religionen anders aussehen, andere Inhalte haben.
Ahmose schrieb:oder auch die Aborigines Australiens
Würde ich nicht als "organisierte Religion" bezeichnen.
Ahmose schrieb:oder die Polynesier im Pazifik
Da weiß ich zu wenig drüber.
Ahmose schrieb:Und deren Lebensweise und Lebensraum unterschied sich ziemlich stark von dem der Ägypter oder Mesopotamier.
Klar, aber es kam eben überall zu der Herausbildung einer organisierten Religion und das finde ich dann schon spannend. Ich erinnere mich dunkel mal den Ansatz gelesen zu haben, dass es die Religion war, du zu Ackerbau/Viehzucht/Sesshaftigkeit führte und nicht umgekehrt, ich glaube im Zusammenhang mit Göbekli Tepe.
Religion scheint mir ein tatsächlich notwendiger Schritt für eine "technische" Kultur zu sein, für das was du Fortschritt nennst. Was zumindest aus der heutigen Perspektive, wo Religion oft eher Hemmschuh ist, doch zumindest befremdlich wirkt. Eine Atheistische Kultur - die gibt es selbst bis heute nicht. Vielleicht ist das - aus welchen Gründen auch immer - grundsätzlich nicht möglich.