Kephalopyr schrieb:Wenn sie lediglich jedem Objekt eine art Leben oder Seele zuschreiben und diese dann deshalb "respektvoller" behandeln bzw. anders mit ihrer Umwelt dadurch umgehen, halte ich es noch nicht für eine richtige Religion.
So unterschiedlich kann man das sehen! Für mich ist auch das Religion, auch ohne komplizierten Überbau.
Übrigens habe ich den Artikel über die Piranhä genau durchgelesen und nirgends etwas darüber gefunden, dass sie irgendwelche Objekte als beseelt ansehen würden. Deswegen kenne ich auch keinen Beleg dafür, ob das überhaupt der Fall ist. Möglicherweise wird ihnen das auch nur unterstellt, weil Animismus bei vielen traditionellen Völkern üblich ist.
Flitzschnitzel schrieb:Wie gesagt, bieten sich Religionen regelrecht dafür an missbraucht zu werden. Aber der Grund diese zu benutzen liegt eben tiefer und sie sind nicht die Wurzel des Übels.
Sicher? Ich persönlich finde, eine absolutistische Religion, nach der jeder, der nicht ihr Anhänger ist, nach dem Tod in der Hölle gefoltert wird, fordert geradezu dazu auf, anderen Leuten diesen Glauben aufzuzwängen in der Hoffnung, diesen Leuten dann diese Hölle ersparen zu können. Oder eben "Ketzer" so zu behandeln, dass niemand anders mehr es wagen wird, eine "falsche" religiöse Meinung zu haben und die noch offen auszusprechen. Also so wie die christliche Kirche im Mittelalter zu handeln.
Inquisition und Zwangsmissionierung waren (so sehe ich das jedenfalls) nicht nur eine hanebüchene Idee von skrupellosen Machtmenschen (in der damaligen Kirche), sondern schon im Wesen einer absolutistischen monotheistischen Religion begründet. Dass in ausgerechnet dieser Religion allerdings dauernd von "Vergebung" und Nächstenliebe gesprochen wurde, ist natürlich ein 'Treppenwitz der Geschichte.
Dr.Manhattan schrieb:Es lässt sich in den heiligen Schriften (gibt ja nicht nur die bibel) eine tiefe Wahrheit heraus lesen
Und welche Wahrheit soll das sein? "Die Welt ist gut, und nur die Menschen sind böse"? Das mag die Behauptung vieler Religionen sein, ist aber (in meinen Augen) trotzdem nicht richtig, weder das eine noch das andere.