Hm, ich hatte jetzt ehrlich nicht damit gerechnet das da an meiner Sicht so ein Interesse besteht.
Aber gut ich versuch es nochmal, da Bäume für mich (und nicht nur für mich) eine besondere Bedeutung haben.
Zunächst mal aus ganz irdischer Perspektive, der Zusammenhang zwischen Bäumen und Spiritualität/Religiosität ist uralt.
Von Indien, über Griechen und Römer, Germanen, Slawen oder Kelten - in sehr vielen Kulturen gab es heilige Bäume und/oder heilige Haine. Und manche dieser alten Bräuche haben sich sogar erhalten:
In Abchasien ist der Glaube an die Waldgöttin Mezıtha, die Verehrung alter Bäume, insbesondere von Eichen, seit der Antike schriftlich belegt und trotz der im 6. Jahrhundert weitgehend abgeschlossenen Christianisierung erhalten geblieben. Unweit eines jeden Dorfes gab es eine besondere Eiche, unter der Versammlungen abgehalten wurden
Quelle:
Wikipedia: BaumkultUnd selbst in unserer annähernd säkukarisierten Gesellschaft nehmen Bäume immer noch eine besondere Stellung ein (Weihnachtsbaum, Wunschbaum, Friedwälder). Ist es nicht bezeichnend das Menschen, die sonst eher nicht gläubig sind, dem Gedanken auf einem Friedhof verscharrt zu werden nichts abgewinnen können, aber Trost darin finden am Fuss eines Baumes begraben zu werden?
Eine kurze, persönliche Geschichte dazu:
Ein guter Bekannter von mir starb in jungen Jahren, in Folge eine Sportverletzung. Eine grauenvolle Geschichte die sich über Jahre hinzog. Die Familie entschied sich dann für eine Beerdigung in einem Friedforst. Ich gehe noch heute (aber selten) dort spazieren und unterhalte mich mit dem Baum unter dem er begraben wurde. So wie viele seiner Freunde und seiner Familienangehörigen.
Jaja, paxitos morbide Faszination für den Tod, immer wieder mein Thema. Aber an dieser Stelle soll es nur der Verdeutlichung dienen, dass eine Verbindung zwischen Bäumen und Spirituellem nichts Absonderliches ist und tief in unsere (angeblich) säkulare Gesellschaft reicht.
Und nochmal aus esoterischer Sicht betrachtet:
Bäume, vor allem die alten, gesunden Bäume, dienen als Anker in vielen Ritualen (nicht nur, aber auch in meiner eigenen Praxis). Sie stellen zum Einen eine Verbindung zur Erde her, mit ihren in die Tiefe reichenden Wurzeln. Diese Idee der "Erdung" durch Bäume ist in dem was ich (etwas abfällig) New Age Esoterik nenne weit verbreitet. Baummeditationen oder einfach nur das Tree Hugging sind manchen vielleicht ein Begriff.
Aber Bäume reichen nicht nur in den Boden, sondern auch in den Himmel, ermöglichen uns so, als Brücke, mit dem in Kontakt zu treten was über uns ist.
Diese Eigenschaften, das Erdverbundene und Himmelsgerichtete, spielen für mich vor allem Frühjahr eine Rolle, bei der Verabschiedung des Winters.
So, das reicht aber, bevor ich noch anfange über den Unterschied zwischen Baum- und Waldgeistern zu schreiben.
;)