@curia: Einerseits hast du sicher Recht, ich könnte mir das Leben sehr viel leichter machen als ich es defakto tue und mir solche Fragen erst gar nicht stellen. Nun bin ich aber so und es interessiert mich halt.
Ich gehe mal davon aus, dass jener Gott des AT das schon ernst meinte, als er sagte: Du sollst den Sabbath heiligen. Und mit diesem Tag war der letzte einer Woche, man kann auch sagen einer menschlichen Schaffens-Epoche gemeint. Das ist synonym zu der großen Schaffens-Epoche Gottes bei der Schöpfung.
Und dann kommt die Kirche und macht einfach den ersten Tag der menschlichen Schaffens-Epoche zum Feiertag und schließlich kommt aus dem Orient ein Buch in welchem Gott den Freitag zum Gebetstag erklärt...
Wenn der Sabbath so unwichtig wäre, warum steht er dann in den wirklich wichtigen Lebensregeln, den zehn Geboten? Wenn das alles egal wäre, dann wäre es nicht Bestandteil der mosaischen Gebote oder wäre anders formuliert.
Aber es ist mir ohnehin aufgefallen, dass im Islam so einiges anders ist und der Islam sich bewusst vom Judentum abgrenzen wollte. War die Gebetsrichtung nicht auch zunächst gen Jerusalem und später gen Mekka geändert worden? Ja warum das? Ich glaube der Grund warum im Islam statt Sabbath der Vorsabbath als Gebetstag ausgerufen wird und gen Mekka statt gen Jerusalem gebetet wird ist einfach der, um sich vom Judentum abzugrenzen. Und ebenso grenzt der Islam sich vom Christentum ab. Auch dafür gibt es entsprechende Belege.
Sehr sonderbar ist allerdings dieser Gott, wenn er es denn ist, sowohl im AT als auch im Koran schon. Er spricht immer mit zwei Zungen. Einer gestrengen und richtenden, ja verurteilenden und einer sanften, milden und barmherzigen. Mal spricht er so - mal so. Das ist das, was ich wohl hinnehmen muss und nur Gott selber fragen kann, warum er so ist. Darauf wird man mir wohl kaum eine Antwort geben können. Offensichtlich ist Gott so.
Gerade mit den Juden ist dieser Gott doch dermaßen ins Gericht gegangen und gerade die Juden hatte er sich doch einst selbst erwählt und sprach zu ihnen durch die Propheten. Große Verheißungen auf der einen Seite und große Strafandrohungen wieder auf der anderen Seite.
Und das ist ein roter Faden der sich auch im Koran wiederfinden lässt. Auf der einen Seite eine ungeheure Strenge und auf der anderen Seite aber auch eine ebensolche Milde und Barmherzigkeit. Offensichtlich ist Gott so. Und genau das ist mir das allergrößte Rätsel.