@SamaelCrowleyGanz ruhig -
die Ur-Texte, wie sie genannt werden SIND eben die Texte, die Ende des 1. und anfangs des 2. Jahrhundert entstanden sind. Frühere Abschriften gibt es nicht.
"Die Fälschungen beginnen in neutestamentlicher Zeit und haben nie aufgehört"
(Der Theologe Carl Schneider)
Der Betrug zur Ehre Gottes ist im Christentum erlaubt.
Paulus schreibt:
"Wenn aber Gottes Wahrhaftigkeit infolge meines Lügens (!) umso stärker zu seiner Verherrlichung hervorgetreten ist, warum werde ich dann noch als Sünder gerichtet?" (Röm. 3, 7)
Noch energischer trat Kirchenlehrer Johannes Chrysostomos, der Patron der Prediger für die Notwendigkeit der Lüge zum Zwecke des Seelenheil ein., wobei er sogar auf Beispiele des Alten und Neuen Testaments hinwies.
Origenes, einer der größten und edelsten Christen behauptete mit aller Entschiedenheit, daß man Betrug und Lüge als "Heilmittel" anwenden dürfe.
Frommer Betrug war also, wie inm der gesamten Antike, im Christentum von Anfang an gestattet.
Nicht nur den Aposteln Matthäus und Johannes erkannte man zu Unrecht Evangelien zu, sondern man fälschte, um ja durch die Autorität aller Apostel gedeckt zu sein auch ein Evangelium "nach den 12 _Aposteln". Allein von Petrus wollen ein Evangelium, eine Apokalypse, das Kergyma und zwei Briefe im Neuen Testament herrühren, die inzwischen sogar katholische Theologen dem Petrus absprechen, denn er sei ja gar nicht fähig gewesen, ein so gutes Griechisch zu schreiben. Auch die Briefe des Jakobus und Johannes stammen nicht von den Aposteln.
Der Schreiber der "Apostelgeschichte" erfand Reden der Apostel. Betonen muß man, daß diese fingierten Reden etwa ein Drittel der Apostelgeschichte ausnachen. Von ihrem Verfasser, der, wie man annimmt, identisch ist mit dem Schreiber des Lukasevangeliums, stammt mehr als ein Viertel des Neuen Testaments.
Alle Evangelien wurden sämtlich anonym überliefert. Erst später gab ihnen die Kirche Verfassernamen. Das das Markusevangelium vom Apostel Markus stamme, behauptet zum erstenmal Papias um 140 NACH Chr.
Ursprünglich existierten nur Sprüchesammlungen Jesu. Von der Forschung als "Qu" (Quelle) bezeichnet. Sie existiert nicht mehr.
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Also - nicht nur die evangelischen und katholischen Kirchgänger scheinen von den Ergebnissen der Bibelforschung nichts zu wissen, sondern auch die den Kirchen fernstehen Christen.
Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken.
© Ernst Ferstl (*1955), österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker