Clainem schrieb am 07.04.2019:Kennst das Gefühl aber nicht und kannst dich auch nicht erinnern, dieses Gefühl jemals gefühlt zu haben. Tatsächlich fühlst du dich in dem Moment ziemlich unwissend, aber dieses Gefühl - dieser Durst beweist dir nun tatsächlich die Existens von Wasser. Dieses Gefühl sagt dir, dass es da draußen etwas gibt, dass deinen Durst stillt.
So ist es auch mit Gott. Wenn du nie Durst nach Gott hattest, dann gibt es ihn für dich vielleicht auch nicht. Aber wenn du irgendwann mal diesen Durst nach Gott spürst, dann weißt du auch das es ihn für dich gibt. Dann musst du ihn "nur" noch finden.
das was du ansprichst hat soweit ich weiss mal ein philosoph (ich glaube es war thomas von aquin) behandelt.
er nannte es glaube ich ein argument für gott aus dem "bedürfnis" heraus.
kurz:es macht keinen sinn dass ein wesen ein verlangen nach etwas verspürt was es nicht gibt und was nicht gestillt werden kann.
es ging dabei um natürliche bedürfnisse, keine künstlichen bzw. geweckten bedürfnisse.
also dinge wie hunger-essen,durst-trinken,etc. und eben auch das bedürfnis nach etwas wie gott, eine komplette innere ewige erfüllung, ein "geistiger hunger", das verlangen nach etwas ewigem, vollständigem,nie aufhörenden,etc.
damit waren nicht bedürfnisse gemeint wie wenn z.b. werbung für ein auto läuft und man auf einmal ein auto haben will.sondern im prinzip etwas was in jedem menschen von anfang an vorhanden ist.
insofern ist was du sagst begründet.
Clainem schrieb:Der Mensch erlangt die Erkenntnis durch seinen Willen, verliert aber sein Paradies.
eine wie ich finde sehr wichtige aussage.wenn der mensch gott nicht vertraut und sich selber zu gott machen will kommt nichts gutes dabei raus.
Heide_witzka schrieb:Laut Bibel wärest du dann der Nachfahre sich inzestuös vermehrt habender zum Leben erweckter Lehmklumpen (oder so ähnlich).
zum einen fehlt hier etwas sehr bedeutendes:
" Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn."
"Da formte Gott, der HERR, den Menschen, Staub vom Erdboden, und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen."
"Gott, der HERR, formte aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels "
gott schafft den menschen nach seinem abbild, er bläst seinen eigenen atem in einen körper,der aus materialien gemacht ist,wie sie auf der welt vorkommen.
bei den tieren ist keine rede davon.hier heisst es nur erdboden.
gott liebt die menschen.stirbt körperlich für sie,erwähnt in einem atemzug nächstenliebe mit dem gebot der gottesliebe.wir sind gewollte, geliebte wesen,dazu aufgefordert gut miteinander umzugehen.
Zum anderen:inwiefern ist das ein negativeres bild des menschen als ein atheistisches?ich finde das genaue gegenteil ist der fall.
diesem bild nach sind wir keine besseren,zufällig entstanden affen mit zufällig entstanden gehirnen,deren leben genauso zufällig und letztenendes bedeutungslos ist wie die frage nach gut oder böse.es gibt nur ein "sein",nichts was sich wirklich objektiv in gut oder böse aufteilen lässt.
denn genauso zufällig kann jemand entstehen der sich für seine mitmenschen einsetzt, wie jemand der gerne menschen tötet.inwiefern will man das eine schelchter oder besser bewerten wie das andere?es ist einfach zufall.
deshalb finde ich ein atheistisches weltbild gefährlich.und ich würde meinen kindern lieber eine botschaft übermitteln, dass sie was besonderes sind,kein zufall.und dass ihre taten einen sinn und eine konsequenz haben.anstatt darauf zu hoffen sie werden sich mit ein bisschen gut zureden schon zufällig in anständige menschen entwickeln denen ihr nächster nicht egal ist.
insofern kann ich auch nicht mitgehen,dass man religion nicht auch kindern nahebringen sollte,hier finde ich atheismus wesentlich gefährlicher. ausserdem verfügen lt. einer studie gläubige Menschen über mehr Mitgefühl und moralische Prinzipien.anbei der link,falls das wenn interessiert:
https://www.focus.de/gesundheit/videos/glaube-ist-im-gehirn-verankert-was-atheisten-mit-psychopathen-gemeinsam-haben_id_5386211.htmlHeide_witzka schrieb am 12.04.2019:Das Problem fängt da an wo die Einhorngläubigen (Gottgläubigen) anfangen anderen Menschen zu erzählen wie man sich verhalten muss um die Einhörner (Gott) nicht zu verärgern bzw. was die Einhörner (Gott) so vorgeschrieben haben um keine Hühneraugen zu bekommen (ins Paradies einzuziehen) oder ähnlich Sinnvolles.
die frage nach den einhörnern und der scheinbaren x-beliebigkeit von gottesglauben ist auch so ne sache.
es geht um die frage, ob diese welt zufall ist oder ob sie geschaffen wurde.es gibt gründe dafür und dagegen-bei beiden sichtweisen.
wenn man rein der logik folgt müsste man agnostiker sein, kein atheist.denn ein agnostiker weiss es nicht, es könnte einen gott geben, es könnte keinen geben, bis jetzt habe ich vielleicht noch keinen gesehen.ich weiss auch nicht ob die technik irgendwann in der lage ist gott zu beweisen,ich lasse alles offen.
hingegen zu sagen es gibt keinen gott..definitiv keinen..hier finden wir uns auf der stufe des "glaubens" wieder.einen atheisten und einen gotthläubigen unterscheidet hier erst mal nichts, beide mutmaßen etwas.
und hier kommt oftmals der spruch die gläubigen sind in der beweispflicht,denn es hat ja noch niemand ein rosa einhorn gesehen.
diese aussage ist wenig sinnvoll wie ich finde.
denn zum einen hat bislang kein rosa einhorn den anspruch gestellt die welt erschaffen zu haben zum anderen geht es um die beantwortung einer frage, ist die welt geschaffen oder nicht.und so x-beliebig wie das gerne dargestellt wird (glaubt man an einen schöpfer kann man auch an he-man glauben,etc.) ist es meiner meinung nach nicht. denn es geht nicht um einen kleinen grünen mann der auf einem goldtopf unter einem regenbogen tanzt, sondern um den grund für existenz,unsere und der der welt in der wir alle leben und die wir alle wahrnehmen.
wenn ein atheist fordert beleg doch mal..ich kann viele gläubige beibringen die sagen sie spüren gott als präsenz, haben unerklärliche dinge erlebt, z.b. die wunderheilungen in lourdes, die in unserer zeit noch passieren und für die es keine medizinische erklärung gibt.die tilma von guadelupe,prophezeiungen aus der bibel die sich über jahrhunderte oder jahrtausende detailliert erfüllt habenetc.etc.
das wären belege für gott.und nun wäre der atheist am drücker, der gerne sagen kann er glaubt das alles nicht und erklärt sich das alles anders-natürlich,wie könnte es anders sein.aber dann wäre auch der atheist in der beweispflicht bei all dem zu belegen, dass es eben nicht gott war.und es ist viel schwieriger bis unmöglich zu beweisen,dass es etwas nicht gibt, als zu belgen,dass es etwas gibt.
Heide_witzka schrieb am 12.04.2019:Spricht dafür, dass es mit der göttlichen Inspiration nicht weit her war, oder dieser ominöse Gott halt ein Soziopath ohne jegliche Besserungsperspektive ist, denn sonst hätte er sein "Heiliges Buch" ja mal upgedatet.
es gibt eigentlich nur 2 möglichkeiten:
a)der gott der bibel existiert.also stimmen nicht nur dinge wie die sintflut, sondern wenn man das glaubt muss man auch glauben, dass gott der inbegriff von liebe,gerechtigkeit, allwissenheit,allmacht,etc. ist.
b)man glaubt es nicht, dann kann man gott auch keine vorwürfe machen, dass er z.b. eine sintflut kommen liess,denn man glaubt ja nicht dass er existiert.
was oft gemacht wird ist die mischung von etwas was sich nicht mischen lässt:
c)wie ich es nenne:man baut sich einen bonsai-gott.
das heisst man stutz den biblischen gott soweit zurecht wie man es möchte.
wie sieht das praktisch aus?
gott ist allwissend und allmächtig, also muss ihm eine andere lösung einfallen als mit einer sintflut mit der schöpfung und der menschheit nochmal mehr oder weniger auf "reset" zu drücken.
man traut ihm also genausoviel zu ,dass man ihn kritisieren kann.nicht mehr und nicht weniger.
glaubt man jedoch konsequent an den biblischen gott muss man auch zugestehen, dass gott und seine wege immer über denen des menschen sind.der mensch wird nie gott verstehen oder ganz erfassen.er wird nie alle hintergründe wissen.
folglich gab es zwangsläufig auch gründe dafür,warum es keine andere möglichkeit geben kann, als dass gott es genauso hat kommen lassen wie es sein musste.und das in einklang mit seinen restlichen eigenschaften wie liebe,gerechtigkeit,etc.
und ihn aus der menschlichen sehr eingeschränkten sicht moralisch oder anderswie beurteilen zu können ist folglich nicht möglich.
also entweder a oder b und wenn man c wählt kann man sowieso machen was man will,denn man betrachtet dann nicht den biblischen gott sondern bestenfalls ein falsches aus menschlicher sicht und nicht zutreffendes eigenes gebautes bild von ihm.
gott war nicht bei uns,damit er jeden hintergrund,jedes detail erklärt,was wir sowieso in summe nicht verstehen könnten oder um fragen der rechtfertigung zu beantworten die aus einem blickwinkel gestellt werden der nicht mal am lack aller umstände kratzt.
er hat nicht konkret erklärt warum es tod oder leid gibt.es gibt hinweise oder ansätze dafür,letzten endes bleibt es aber unbeantwortet.
aber gott wurde mensch und hat sich nicht vor all dem gedrückt.weder vor leid, noch tod noch hat er für sich irgendwas ausgehebelt,er hat es alles als mensch erlebt.
für mich eigentlich der größte beweis dafür, dass leid und tod sein müssen aus welchen gründen genau auch immer.und das gott uns liebt,weil er für sich selber keine extrawurst macht.ein größerer liebesbeweis und beweis dass es wirklich sein muss fällt mir nicht ein.
zu dem bild mit den sklaven und dem gleichgeschlechtlichen pärchen..
an der abschaffung der skalverei waren christen beteiligt.
Wikipedia: Abolitionismusich glaube nicht,dass die eine andere bibel hatten.
gelichgeschlechtliche paare können meines wissens nach in evangelischen gemeinden gesegnet werden. und homosexuelle werden nicht aus der kirche ausgestossen oder als menschen diskriminiert,dafür gibts keine ansage,weder vom pabst, vom ekd oder von dem was die orthodoxen haben soweit ich informiert bin. und auch die haben im großen und ganzen die selbe bibel.
insofern..vielleicht braucht der mensch hin und wieder ein update und nicht ein unveränderlicher perfekter gott.