Das Weibliche und das Männliche vereinen

Mir geht es Heute um das Weibliche und das Männliche, das jeder Mensch in sich trägt. 
Ich habe bereits mehrmals gelesen, dass es vor allem ab der Lebensmitte zur Aufgabe wird das jeweils andere (also bei Frauen den männlichen Anteil und umgekehrt) zu erkennen und zu integrieren. 
Könnt Ihr mir diesbezüglich weiterhelfen? 
Was bedeutet das in der Praxis? Wie ist die Sichtweise verschiedener Religionen/Weltanschauungen dazu? 
Was kann/sollte man als Frau/Mann tun, um das Männliche/Weibliche nicht zu unterdrücken und 'ganz' zu werden? 
Wie sehen diese gegengeschlechtlichen Anteile aus, die 'gelebt und ausgedrückt werden wollen'?
Ich stelle meine Frage bewusst in die Rubrik 'Spiritualität', da mich auch dieser Aspekt interessiert und ich hoffe hier Antworten aus dem menschlichen und dem spirituellen Blickwinkel zu erhalten.
Lieben Dank für eure Antworten!

Sei einfach, so wie du bist @MissMuffin der Rest ergibt sich von selbst.

Übrigens:
Im religiösen Sinn, das Weibliche und das Männliche zu vereinen,
verstehe ich darin, eine Familie zu gründen ( aus zwei wird eins ;) ).

Man kann aber auch über Binar zu dem Schluss kommen, den Geist (Binar) mit dem Körper zu vereinen - A B E R das halte ich für eine falsch angenommene Ansicht, weil ja der Geist wegen des Gehirns ohnehin mit dem Körper verbunden ist. Verstehst du das?

Im alchemistischen Sinne, bedeutet es das Seelische mit dem Geistigen zu verbinden.

Um das Licht der Erkenntnis zu erfahren. ;)


Das Weibliche bedeutet die See-le, das Erdige, Irdische Materielle, das unsere sichtbare Welt darstellt. das leben selbst, die Eva (= Leben) vom Adam (= Mensch).

Die Mater, "Mutter" = Mater-ie.

Das Männliche bedeutet der Geist, der höchste Spirit, der zeitlos raumlos formlos währt.

Der unsterbliche Geist in uns, das heilige Licht, der Erkenntnis.



In alchemistischen Bildern ist dies als Symbole von Sonne und Mond dargestellt. Und die alchemische Hochzeit bedeutet die "Vermählung von Sonne und Mond," also von dem Männlichen und dem Weiblichen, von Seele und Geist.


Die Seele "ruft nach dem Geist, und sie wird erhört, sie muss sich vieler materieller Dinge entledigen, und auch entblößen, bevor sie von dem Geist aufgenommen wird". So in der Art sind viele Mythen und Märchen aufgebaut.
Auch in der Jesusgeschichte gab Jesus seinen Körper und seine Welt, sein Leben (seine Materie) auf, um zum Geist zu gelangen und Unsterblichkeit zu erkennen.

ich denke, das ist es worum es geht im Leben, zu erkennen, dass das Untere gleich ist mit dem Oberen, die Welt (Matrix / MATER-ie) ist die Seele und sie ist die Reflektion ( der Lebens-t-raum) unseres Geistes. Wie oben so unten, wie unten so oben.

Ich denke, das hat weniger mit dem Alter oder Lebensmitte zu tun, sondern eher mit geistiger Reife. @MissMuffin

MissMuffin schrieb:Was bedeutet das in der Praxis? Wie ist die Sichtweise verschiedener Religionen/Weltanschauungen dazu?
Was kann/sollte man als Frau/Mann tun, um das Männliche/Weibliche nicht zu unterdrücken und 'ganz' zu werden?

Weiblich, Klischée; Weich, snaft, schwach, also positiver ausgedrückt, geschmeidiger.
Männlich; Hart, ruppig, stark, konkreter, abstrakter.

Jedes Geschlecht hat beide Seiten und die Frage kann lauten, wie gut kennt man sich selbst.... ?

Alles entstand aus einem prinzip das gleichzeitig auch sein gegenteil ist.
Hermetisch = So oben wie unten, innen wie aussen etc.

Praxis heisst das wie snafu schrieb, gleichgewichtig sein zwischen beide Seiten.
Das heisst zu wissen das 1 auch 2 ist aber 1 1 ist und 2 die 2 ist, ansonsten würde man die Logik/Realität umgehen;leugnen und vermischen.

Wie Niselprim schrieb so sein wie man ist.

Hi liebe @MissMuffin

Was bedeutet das in der Praxis? Wie ist die Sichtweise verschiedener Religionen/Weltanschauungen dazu? 
Was kann/sollte man als Frau/Mann tun, um das Männliche/Weibliche nicht zu unterdrücken und 'ganz' zu werden? 
Wie sehen diese gegengeschlechtlichen Anteile aus, die 'gelebt und ausgedrückt werden wollen'?

Um ganz zu werden im "Geiste" musst du das geteilte wieder zusammenfügen.
Es gibt Mann und Frau und jetzt denke mal nach, woran du dieses fest machst.
An den Geschlechtsteilen.

Wenn man also den Mensch entzweien will, dann richtet man ihm nach seinen Geschlechtsteilen.
Du bist ein Mann und du eine Frau.
Männer haben einen Penis und Frauen eine Vagina...

Aber der geistige Mensch ist ungeteilt.
Er ist weder Mann noch Frau, sondern "Ganzer Mensch"

Das geteilte ist nur zum Teil wahr!
Wieso?

Es gibt zb. Frauen, die wirken so gar nicht "fraulich", oder verhalten sich auch nicht so.
SO wie es Männer gibt, die gar nicht "männlich" wirken, oder verhalten sich auch nicht so.

Ich hoffe du kannst dieses begreifen!
Es geht hier viel mehr, wie sich jemand "INNEN" fühlt und ausdrückt.

Ein wahrer Mensch pfeift auf irgendwelche "Traumbilder" von "So muss ein Mann sein" oder "so Muss eine Frau sein"
Oh nein...
... so sind Menschen.
Manche männlicher, manche weiblicher.
Ein Mensch hat sowohl männliche als auch weibliche Hormone in sich.
Und wir wollen ihn dann nach dem richten, wie er Außen aussieht?
So etwas machen einäugige materiell verhaftete.

Ein wahrer Mensch nimmt jeden so an, wie er ist.
Da ist nicht "eine Mutter" jene, die das Kind austrägt, sondern jene, die sich "wie eine Mutter verhält".

Man ist kein netter Mensch, weil man nett aussieht, sondern weil man nett IST.

"Wenn ihr die Zwei zu Einem macht, das Äußere wie das Innere und das Obere wie das Untere, wenn ihr das Männliche und das Weibliche in euch zu einem Einzigen macht, damit das Männliche nicht männlich und das Weibliche nicht weiblich ist - wenn ihr Augen schafft anstelle eines Auges, Hände anstelle einer Hand, Füße anstelle eines Fußes, Wirklichkeit anstelle eines Bildes, dann werdet ihr ins Reich eingehen."

Aus dem Thomasevangelium

Das Weibliche ist das Empfangende, und das Männliche das Gebende.

Es geht nicht darum, ob man geschlechtlich ein Mann oder eine Frau ist, sondern wie viel und wo man geben und empfangen kann.
Dies kann jeder nur für sich selbst analysieren und sich beobachten, ob man tendenziell mehr gibt oder nimmt.
Es können genauso Blockaden beim Geben, wie beim Annehmen vorhanden sein, diese kann man nicht einfach abstellen, sondern man muss tiefer nach der Ursache forschen, warum dies so ist, um die Blockierungen zu lösen und ganz zu werden, also im Gleichgewicht zu sein, im fliessenden Austausch mit dem Aussen, Geben und Nehmen im Einklang. :)

@MissMuffin

@MissMuffin
Snafu sagte es bereits, es ist ein Werdegang beide Seiten auszubalancieren..
Auch in einer Beziehung spiegelt einem der andere Partner die Seiten vor, die einem an sich selbst nicht auffallen oder diejenigen, welche man in balance bringen könnte :)

@snafu

"Eva" ist der Name für das weibliche, nachdem Jahweh Elohim es verflucht. Dort findet sich die Geburt des Ego, welches das dem Geiste Umliegende weibliche zu 'mein' Leben erklärt.

@Niselprim

Das was den Geist mit dem Körper verbindet nennt man Psyche.

Die Psyche entwickelt sich in unserer Kultur der vielen bösen Ablenkungen oft nicht mit dem Körper und dem Geist. Stattdessen entwickelt sich in der Psyche das Ego als deren virtuelles Zentrum, das die Sensibilität des Psychischen auf Farben, Formen und Geschichten ausblendet, zu Gunsten des Überlebens - mag es auch noch so vergeistigt sein - in dieser "Flut" der Informationen und gefährlichen "Ideen". Oder das Ego spricht der Psyche sogar komplett ihre Existenz und immer beeinflusste Natur ab, eine Natur die aus Selbstähnlichkeit und Paradoxie besteht.

Die Psyche möchte ihre Entwicklung zum höchsten Geistigen fortsetzen und komplettieren. Die Bibel stellt das als die sich im Anfang erhebende Schlange (Wirbelsäule, Stammhirn, ...) und die Heirat im Ende dar.

Das dieser Weg durchs Herz führt und nur dadurch, dürfte nicht nur anatomisch auffallen. Im Ende hat man von jeder Vorstellung wie es geregelt sein sollte losgelassen. Die Psyche versteht dann "alle Sprachen". Ein voll entwickelter und offener Mensch tut von sich aus das richtige ("ich will mein Gesetzt in Ihre Herzen schreiben").

Der Kampf um Recht auf diesem Weg ist etwas prinzipiell egoistisches (Widersachergefühle). Lebt man "zivilisiert" oder gar religiös, ist nicht mehr der Körper das einzig zu verteidigende Gut, sondern auch "die Idee". Der Streit dreht sich um die richtige "Eva", wessen Lebensweise das richtige ist (siehe Zeilen an snafu oben).

Darum liebet (und versteht) eure Feinde bedingungslos. Aber das ist nicht so einfach. Der Körper braucht Zuwendung, Berührung, der Geist braucht wahre Worte. Die Psyche braucht Schulung mittels einer Symbolik, die ihrem Entwicklungsstand entspricht.

ps: Für die Psyche ist alles symbolisch, sogar die Inhalte der eigenen Gedanken.

Deine Erklärung über die Psyche des Menschen @AnGSt lässt vermuten, dass diese Psyche nur etwas Schlechtes bedeuten kann. Dem ist aber nicht so. Also kann deine Erklärung diesbezüglich meiner Auffassung nach nicht korrekt sein.

Geistige Fähigkeiten und Kognition sind vom Körper (Gehirn) abhängig. Hast kein menschliches Gehirn, dann hast auch keine menschliche Kognition.

Laut Aussage in der Genesis @snafu wurde der Mensch zu einer lebenden Seele, als ihm der Odem eingehaucht wurde. Also hat die Seele nicht die Bedeutung des Weiblichen sondern die Bedeutung des Körpers (der Intelligenz). 

@Niselprim

Das weibliche und das männliche eint den Menschen im Äußeren wie im Bezug zu sich selbst Mitgefühl wie ein sich freuendes Verstehen, deren ungeteilte Seele vom Grad der Intelligenz von Körper, Psyche und Geist erlöst wird.

Psyche ist so schlecht oder so gut wie man sie entwickelt. Seele ist das Reinste. Seele ist Aufmerksamkeit. Hörende, Sehe und Fühlende. Diese sind leere und ruhende Werkzeuge des Geistes, vorhanden um Umwelt und Kognition achten zu können. Aufmerksamkeit und Wahrnehmung unterscheiden sich, denn Wahrnehmung kommt durch Aufmerksamkeit und durch Körper und Psyche in den Geist, wobei das Training dieser drei die Höhe und den Verlust oder Gewinn der Aufmerksamkeit, sozusagen ihren Eintritt und Wiedereintritt ins Leben. Den Austritt kann man nicht wahrnehmen, ähnlich wie man Einschlafen nicht wahrnimmt. Die Psyche „sieht“ diesen Zyklus in der Art, wie sich dem Geist die eigene Geburt und der Tod darstellt, „sieht“ ihn auch in Morgen und Abend und allen anderen Zyklen. Das ist das Wesen der Psyche die vereint und darum werden Jahreszeiten und Feste gefeiert. Den Eintritt der Aufmerksamkeit nennt die Bibel schlicht „Anfang“ und den Austritt „Ende“, womit auf die Tür zum „Christos“-Bewusstsein, einem Geisteszustand der reinen und ruhefähigen Präsenz jenseits der Identifikation von Ich und Du.

@snafu bezieht sich auf die fühlende Aufmerksamkeit, da in der Bibel „Nefesch“. Der Lebensodem ist dort Neschamoth Chayim, so wie die lebende Seele dort Nefesch Chaya ist. Der Lebensodem ist da aus der Grammatik heraus als Assoziation des männlichen Plurals von Neschamah, der himmlischen Seele, der sehenden Aufmerksamkeit (Augen und in der Kognition), und des weiblichen Plurals von Leben (Chayim). Nefesch Chaya dann, die lebendige „Bauch“ oder Tierseele (tritt schon so in Genesis 1 bei der Erschaffung der Vögel und Fische auf) ist ebenso männlich und weiblich, aber Einzahl. Darüber möchte ich morgen noch weiter meditieren. Ruach (wörtlich der Atem in dem Lungen), die Herz-Seele oder hörende Aufmerksamkeit kann noch ausgesprochen werden, sie hat die direkteste Beziehung zu Christos. Darüber hinaus Chaya, die Lebensseele, ist auch der Name für den göttlichen Willen. Er hat einen ähnlichen Bezug zur Seele wie die Iris zur Pupille. Mir fallen die Augen zu. :D

AnGSt schrieb:Das was den Geist mit dem Körper verbindet nennt man Psyche.

Die Psyche entwickelt sich in unserer Kultur der vielen bösen Ablenkungen oft nicht mit dem Körper und dem Geist. Stattdessen entwickelt sich in der Psyche das Ego als deren virtuelles Zentrum, das die Sensibilität des Psychischen auf Farben, Formen und Geschichten ausblendet, zu Gunsten des Überlebens - mag es auch noch so vergeistigt sein - in dieser "Flut" der Informationen und gefährlichen "Ideen". Oder das Ego spricht der Psyche sogar komplett ihre Existenz und immer beeinflusste Natur ab, eine Natur die aus Selbstähnlichkeit und Paradoxie besteht.

Die Psyche möchte ihre Entwicklung zum höchsten Geistigen fortsetzen und komplettieren. Die Bibel stellt das als die sich im Anfang erhebende Schlange (Wirbelsäule, Stammhirn, ...) und die Heirat im Ende dar.

Das dieser Weg durchs Herz führt und nur dadurch, dürfte nicht nur anatomisch auffallen. Im Ende hat man von jeder Vorstellung wie es geregelt sein sollte losgelassen. Die Psyche versteht dann "alle Sprachen". Ein voll entwickelter und offener Mensch tut von sich aus das richtige ("ich will mein Gesetzt in Ihre Herzen schreiben").

Der Kampf um Recht auf diesem Weg ist etwas prinzipiell egoistisches (Widersachergefühle). Lebt man "zivilisiert" oder gar religiös, ist nicht mehr der Körper das einzig zu verteidigende Gut, sondern auch "die Idee". Der Streit dreht sich um die richtige "Eva", wessen Lebensweise das richtige ist (siehe Zeilen an snafu oben).

Darum liebet (und versteht) eure Feinde bedingungslos. Aber das ist nicht so einfach. Der Körper braucht Zuwendung, Berührung, der Geist braucht wahre Worte. Die Psyche braucht Schulung mittels einer Symbolik, die ihrem Entwicklungsstand entspricht.

Ganz tolle Beschreibung, danke dafür @AnGSt :)

Um ehrlich zu sein, glaube ich nicht einmal, dass es Anteile gibt, die objektiv gesehen männlich oder weiblich sind.

Das sieht man vor allem daran, dass es in verschiedenen Kulturen verschiedene Geschlechterrollen gibt: In manchen sind oder waren Frauen zum Beispiel heilig, da sie mit der Fähigkeit Kinder zu gebähren in Verbindung gebracht werden. Dann gibt es Kulturen, in denen die Frau weitestgehend autonom ist und solche, in denen sie als absolut abhängig von Männern gesehen wird.

Die Fähigkeit zu gebähren wird auch heute noch von vielen als das weibliche Merkmal schlechthin gesehen, obwohl es auch Frauen, die keine Kinder bekommen können, und gebährfähige Männer und nichtbinäre Menschen (deren Existenz ich hier nicht diskutieren werde!) gibt.

Auch, was männlich und was weiblich ist, ändert sich über die Zeit: So haben früher kleine Jungs Kleider getragen und Rosa galt als Jungsfarbe und Blau als Mädchenfarbe.