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Matriarchate

32 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Religionen, Geschlecht, Matriarchat ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Matriarchate

15.05.2017 um 10:01
Welche Religionen dominieren in Matriarchaten?

Vor dem Christentum und dem Judentum hatten die meisten Religionen Götter beider Geschlechter.

Geschlechtslose Götter kenne ich aus keiner Religion, bin froh um diesbezügliche Neuigkeiten.


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Matriarchate

15.05.2017 um 10:31
Zitat von VantastVantast schrieb:Geschlechtslose Götter kenne ich aus keiner Religion
Geht aus der Bibel hervor, dass Gott irgend ein spezifisches Geschlecht hat?

Er wird zwar als Mann dar gestellt, aber das ist eine Folge der künstlerischen Darstellung, die von bestimmten Vorstellungen geprägt ist.
Aber grundsätzlich ist Gott geschlechtslos und das "er" ist nur eine Folge der sprachlichen Gegebenheiten, z.B. gibt es im Hebräischen kein "es" (oder etwas anderes als männlich oder weiblich).


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Matriarchate

15.05.2017 um 11:26
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Geht aus der Bibel hervor, dass Gott irgend ein spezifisches Geschlecht hat?
Irgendwie schon, oder? Es ist immer die Rede von Gottvater, Vater Jesu Christi, etc. Ob das jetzt die Folge einer künstlerischen "Entfremdung" ist, kann ich nicht mit Sicherheit beurteilen, würde aber dazu tendieren, es zu verneinen (einfach so, vong Gefühl her^^).
Zitat von VantastVantast schrieb:Geschlechtslose Götter kenne ich aus keiner Religion, bin froh um diesbezügliche Neuigkeiten.
Da fallen mir spontan auch keine ein - nur eben jene Religionen, die einen Glauben, keinen Gott zum Gegenstand haben (zBsp. Daoismus, Animismus).


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Matriarchate

15.05.2017 um 11:47
Zitat von SturmkräheSturmkrähe schrieb:Es ist immer die Rede von Gottvater
Na ja, es ist halt eine sprachliche Einschränkung. Das "Vaterland" ist ja auch nicht männlich (grammatikalisch ja, aber nicht von der Bedeutung). "Vater" hat halt eine sprachlich beschützende Komponente.
Es fällt uns halt schwer, uns etwas geschlechtsneutrales als Person im weitesten Sinne vorzustellen. Deswegen belegen wir es in unserer Interpretation mit einer solchen Zuordnung.
Bei einem allmächtigen, ewigen und unbegreiflichen Wesen (das Gott in vielen monotheistischen Religionen ist), stoßen wir eben sehr schnell an unsere Grenzen, das zu benennen und zu beschreiben.


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Matriarchate

15.05.2017 um 11:51
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Na ja, es ist halt eine sprachliche Einschränkung. Das "Vaterland" ist ja auch nicht männlich (grammatikalisch ja, aber nicht von der Bedeutung). "Vater" hat halt eine sprachlich beschützende Komponente.
Das "Vater" in "Vaterland" oder auch das "Mutter" in "Muttersprache" wirkt aber nicht, wie soll ich sagen... personalisierend bzw geschlechtsbestimmend - die Worte bleiben immer noch neutral, wennngleich versucht wird, ihnen eine "Herkunft" - des Vaters, der Mutter - zu geben. 

Bei "Vater Jesu Christi" sehe ich das anders: Jesu Christi ist/war (gehen wir jetzt mal davon aus) eine tatsächlich existierende männliche Person. Dessen Vater ist Gott - und Vater bezieht sich hier konkret auf eine Person, nämlich Gott; und der kann dann ja als Vater nur männlich sein. 

Während der heilige Geist wiederum geschlechtslos ist - oder? 


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15.05.2017 um 11:57
Zitat von SturmkräheSturmkrähe schrieb:Jesu Christi ist/war (gehen wir jetzt mal davon aus) eine tatsächlich existierende männliche Person.
Zumindest laut Bibel war er definitiv ein Mann.
Zitat von SturmkräheSturmkrähe schrieb:Dessen Vater ist Gott - und Vater bezieht sich hier konkret auf eine Person, nämlich Gott; und der kann dann ja als Vater nur männlich sein. 
Na ja, "Vater" ist auch eine Herkunftsbenennung. Die "Väter" des Grundgesetzes waren auch Frauen. Oder "wie der Vater, so der Sohn" - warum nicht, "wie die Mutter, so die Tochter"?

Das Wort "Vater" wird sowohl als Bezeichnung einer bestimmten Person (männlicher Erzeuger) als auch als geschlechtslose Herkunft benutzt. Es hat eine doppelte Bedeutung.


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15.05.2017 um 12:14
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Zumindest laut Bibel war er definitiv ein Mann.
Richtig. Ob man die Bibel als Tatsachenbeweis allerdings gelten lassen möchte, ist ja auch wieder so eine Sache^^ Aber nehmen wir es der Einfachheit halber mal an.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Die "Väter" des Grundgesetzes waren auch Frauen
Das bezieht sich aber wieder auf eine Sache. Ebenso "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste". Oder "Mutter Natur". Für beide Elternbegriffe gibt es Beispiele, die eine Zuordnung des Geschlechts nicht zulassen. 
Wenn aber doch von einer Person gesprochen wird, ist dann das Geschlecht des "Vaters" nicht eindeutig, obwohl der Begriff an sich in mancher Weise doppeldeutig sein kann?


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Matriarchate

15.05.2017 um 12:18
Zitat von SturmkräheSturmkrähe schrieb:Aber nehmen wir es der Einfachheit halber mal an.
Wenn man über Religionen diskutiert, bleibt einem gar nichts anderes übrig.
Zitat von SturmkräheSturmkrähe schrieb:Wenn aber doch von einer Person gesprochen wird
Gott ist aber keine Person, sondern etwas, das sich der Beschreibung entzieht. Dieses "Du sollst dir kein Bildnis ..." soll ja im Grunde bewirken, dass Gott etwas anderes ist (dass das keiner beachtet hat und Gott nun mal ein Opa mit Rauschebart ist, ist eher "blöd gelaufen").


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Matriarchate

15.05.2017 um 12:19
Allerdings sagt der Duden folgendes zu "Vater", was Dir @kleinundgrün entgegenkommen dürfte:

Begründer, Gründer, Motor, Schöpfer, treibende Kraft, Urheber; (gehoben) Erschaffer; (bildungssprachlich) Initiant, Initiator

http://www.duden.de/rechtschreibung/Vater


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Matriarchate

15.05.2017 um 12:21
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Gott ist aber keine Person, sondern etwas, das sich der Beschreibung entzieht.
Was ja im Hinblick auf die Bedeutung Gottes auch so gewollt ist (nehme ich an). Dass wir Menschen "ihn" als "uns ähnlich" betrachten, mag nicht zuletzt daran liegen, dass er die Menschen nach seinem Ebenbild und seinem Bildnis geschaffen hat - laut Bibel.


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Matriarchate

15.05.2017 um 12:27
Zitat von SturmkräheSturmkrähe schrieb:mag nicht zuletzt daran liegen, dass er die Menschen nach seinem Ebenbild und seinem Bildnis geschaffen hat - laut Bibel
Da wäre dann noch zu klären, wie "Ebenbild" in dem Kontext zu verstehen ist.
Sind die Menschen laut der Bibel physisch ähnlich oder betrifft das eher die spirituelle Ebene. Ich würde da auf letzteres tippen, weil sonst das mit dem Bildnis nicht so recht passt.

Aber realistisch betrachtet sind Religionen eben Konstrukte von Menschen für Menschen. Deswegen sind sie in weiten Strecken ein Abbild realer Gegebenheiten. Der Beschützer und Erschaffer war eben in quasi allen Kulturen der Mann. Das mag aus feministischer Sicht ungerecht wirken, aber das waren eben die kulturellen und sozialen Gegebenheiten, zu der Zeit, aus der diese Ideen und deren allermeisten Interpretationen (Auslegungen) stammten.


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Matriarchate

15.05.2017 um 12:40
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Da wäre dann noch zu klären, wie "Ebenbild" in dem Kontext zu verstehen ist.
Sind die Menschen laut der Bibel physisch ähnlich oder betrifft das eher die spirituelle Ebene. Ich würde da auf letzteres tippen, weil sonst das mit dem Bildnis nicht so recht passt.
Wäre es denn nicht vermessen anzunehmen, Gott hätte uns nach seinem spirituellen Ebenbild erschaffen? Würde sich der Mensch dann nicht anmaßen, spirituell auf einer Stufe zu stehen mit Gott? Ich bin nicht besonders bibelfest und auch nicht gläubig, aber das kommt mir doch seltsam vor. Oder verstehe ich Dich vielleicht falsch?
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aber realistisch betrachtet sind Religionen eben Konstrukte von Menschen für Menschen. Deswegen sind sie in weiten Strecken ein Abbild realer Gegebenheiten.
Ja, es muss eine bestimmte Schnittmenge geben, wenn auch nur eine kleine - am Ende orientieren sich die Religionen am Bekannten, an Erfahrungen oder Wünschen, die immer auf Menschen zurückzuführen sind.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Der Beschützer und Erschaffer war eben in quasi allen Kulturen der Mann. Das mag aus feministischer Sicht ungerecht wirken, aber das waren eben die kulturellen und sozialen Gegebenheiten, zu der Zeit, aus der diese Ideen und deren allermeisten Interpretationen (Auslegungen) stammten.
Da gibts nichts dran zu rütteln :-) 


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Matriarchate

15.05.2017 um 12:45
Spontan fallen mir nur die ganz alten Religionen ein, also die Götterverehrung der Griechen, Römer, aber auch des Hinudismus. Dort gibt es sowohl männliche als auch weibliche Götter.
Zitat von SturmkräheSturmkrähe schrieb:Würde sich der Mensch dann nicht anmaßen, spirituell auf einer Stufe zu stehen mit Gott?
Ich bin ebenfalls nicht gerade bibelfest, aber war es nicht so, dass der Mensch tatsächlich gottähnlich war ehe er aus dem Paradies vertrieben wurde? Erst danach wurde er doch sterblich und unwissend, oder?


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Matriarchate

15.05.2017 um 12:47
Zitat von kilroy90kilroy90 schrieb:Ich bin ebenfalls nicht gerade bibelfest, aber war es nicht so, dass der Mensch tatsächlich gottähnlich war ehe er aus dem Paradies vertrieben wurde? Erst danach wurde er doch sterblich und unwissend, oder?
Öhm... also da bin ich jetzt wirklich überfragt. Ich ging davon aus, dass es sich auf die paradiesischen Umstände beschränkt hat, also darauf, dass es dem Menschen gut ging und er keine Sorgen kannte.
Wie es mit den Eigenschaften des Menschen im Paradies war, weiß ich leider nicht. @kleinundgrün , weißt Du es vielleicht?


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15.05.2017 um 12:51
Zitat von SturmkräheSturmkrähe schrieb:Wäre es denn nicht vermessen anzunehmen, Gott hätte uns nach seinem spirituellen Ebenbild erschaffen?
Na ja, nicht mit göttlichen Fähigkeiten - aber nach göttlicher Moral.
Zitat von SturmkräheSturmkrähe schrieb:Wie es mit den Eigenschaften des Menschen im Paradies war, weiß ich leider nicht. @kleinundgrün  , weißt Du es vielleicht?
Ich bin auch nicht allzu bibelfest. Aber ich denke, im Paradies waren die beiden Protagonisten einfach nur "wohl umsorgt" - sonst aber grundsätzlich menschlich.
Aber das geht dann wirklich über mein Wissen hinaus und ist mehr auf Basis verschwommener Erinnerungen an theologische Erziehungsversuche geraten.


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15.05.2017 um 13:12
Und zu Religionen in Matriarchaten weiss niemand etwas?
Das Gottr im Chistentum männlich ist steht als Voraussetzung da, soll gar nicht diskutiert werden.


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15.05.2017 um 13:22
Der "Heilige Geist" wird im Hebräischen als "Ruach" bezeichnet, und zwar in einer weiblichen Form, dargestellt oft in Form einer Taube, ein letzter verbleibender Überrest einer vorbiblischen Göttin, die über die Jahrtausende als Ishtar, Astarte, Aphrodite-Venus bekannt war (mit dem Morgenstern als weiteres Symbol, dieser heute eines von vielen Attributen der Jungfrau Maria).

Matriarchate gibt es bis heute in einigen abgelegenen Regionen der Welt, in Indien, China und dem Pazifikraum. Googel mal zu Mosuo, ein Volk in China mit stark matriarchalen Tendenzen, die haben (laut Wiki) als Religion eine Mischung aus Buddhismus und der originalen "Daba-Religion", die sich hauptsächlich um die Weitergabe von kultureigenem Wissen, sowas wie lebendige Geschichtsbücher, die die alten Traditionen hochhalten sollen, dreht.

Mit typischen männerzentrierten Religionen um männliche Alleinherrschafts-Gottheiten können Matriarchate rein vom Grundkonzept her nichts anfangen. Je nachdem in welchem Land sie sich befinden und welche Religionen dort vorherrschen, tendieren sie zu Buddhismus, Hinduismus und Ahnenkult, insbesondere letzteres ist nicht schwierig in Matriarchaten, weil alle wichtigen Erblinien im Matriarchat über die Frauen laufen und eine Frau üblicherweise weiß, welche und wie viele Kinder sie geboren hat.
Nützlich zu lesen dieses: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/matriarchat-maenner-leben-besser-wo-frauen-das-sagen-haben-a-627103.html
Verblüffend, nicht? 


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Rao ehemaliges Mitglied

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Matriarchate

15.05.2017 um 13:29
Zitat von kilroy90kilroy90 schrieb:Ich bin ebenfalls nicht gerade bibelfest, aber war es nicht so, dass der Mensch tatsächlich gottähnlich war ehe er aus dem Paradies vertrieben wurde? Erst danach wurde er doch sterblich und unwissend, oder?
Im Gegenteil, er war unwissend wie ein kleines Kind, denn die Story vom Sündenfall ist eine schlecht kaschierte Geschichte über die Entdeckung der Sexualität, also das Erwachsenwerden. Der Apfel wurde nur erwähnt, weil die Erfinder der Story noch keine Bananen kannten. Oder Gurken. ;)


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Matriarchate

15.05.2017 um 13:33
Zitat von VantastVantast schrieb:Das Gottr im Chistentum männlich ist steht als Voraussetzung da, soll gar nicht diskutiert werden
Soll nicht diskutiert werden ? Das tut mir jetzt aber Leid^^
Zitat von RaoRao schrieb:Im Gegenteil, er war unwissend wie ein kleines Kind, denn die Story vom Sündenfall ist eine schlecht kaschierte Geschichte über die Entdeckung der Sexualität, also das Erwachsenwerden. Der Apfel wurde nur erwähnt, weil die Erfinder der Story noch keine Bananen kannten. Oder Gurken
Jawoll 😂😂😂


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Matriarchate

15.05.2017 um 13:57
@Sturmkrähe:
"Welches Geschlecht hat Gott" wäre doch ein hübscher Thrreadtitel, warum eröffnest Du ihn nicht?


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