AtheistIII schrieb:Sowas braucht keiner, und wenn dein Gott auf diesem Level operiert solltest du dir nen anderen suchen.
Das ist ja gerade das Problem beim monotheistischen Glauben: dass es eben keinen anderen Gott als Alternative gibt. Und wenn dieser einzige verfügbare Gott auch noch als allmächtig gilt und angeblich selbst die geheimsten Gedanken kennt, wie das vom christlichen Gott behauptet wird, dann hat der Gläubige überhaupt keine Chance, etwas anderes zu tun, als seine Gedanken so hinzudrehen, dass dieser Gott mit ihnen zufrieden ist.
Dazu gehört auch, sich negative, ja schlimmste Ereignisse und Erlebnisse, die dieser Gott, wenn er gewollt hätte, auch zum Positiven hin hätte beeinflussen können, schönzureden. Da ist das dann eine Strafe, eine Prüfung, ein Mittel zur Bekehrung, oder Gott greift eben überhaupt nicht ein. Irgendeine Ausrede (für Gott) wird sich schon finden, wenn man sie braucht. Notfalls hat man noch immer die, dass man als kleiner Mensch den übergroßen Gott nicht verstehen könne.
Das Problem des fundamentalistischen Glaubens an einen allmächtigen, allwissenden Gott ist, dass der Gläubige zwangsläufig glauben muss, diesem Gott ausgeliefert zu sein. Denn Alternativen, etwa andere Götter, gibt es für ihn dann ja nicht. Und wenn dieser alleinige Gott schon den kleinsten von ihm unerwünschten Gedanken als schwerste Sünde ansieht, wie es die Bibel schreibt, dann kann man es auch nicht wagen, aus diesem Glauben auszubrechen. Denn es bestünde ja die Gefahr, dass man sich zwar überzeugen ließ, dass alles gar nicht so wild ist - dass es aber doch so ist, wie man früher geglaubt hat, und dass der allmächtige Gott einem das übel nimmt.
Dann scheint es doch sehr viel sicherer zu sein, sich abstruse Theorien auszudenken, um die Güte und Liebe eines allmächtigen Gottes und den nicht besonders schönen realen Zustand der Welt irgendwie in Einklang bringen zu können.