Ist Buddhismus Humbug?
26.08.2016 um 21:25@BioGenEthiker
Da hast du recht. Aber scheinbar brauchen ihn andere, da sie ihn als erstes auspacken.
Da hast du recht. Aber scheinbar brauchen ihn andere, da sie ihn als erstes auspacken.
BioGenEthiker schrieb:. sollte man sich auf das konzentrieren, was man gerade tut, ohne darüber nachzudenken, was man gerade tut, ich weiß ... ;)Auch das mit der Bedingten Existenz wird erwähnt.
BioGenEthiker schrieb:Das hatte ich angezweifelt und begründet, warum ich das anzweifle.Du hast es damit begründet, dass Schmerz und Leid ab einem gewissen Stadium das selbe sei. Obwohl es nachweislich faktisch nicht so ist.
GyatsoJigme schrieb:Auch das mit der Bedingten Existenz wird erwähnt.Das ist ja auch ein Kernbestand der buddhistischen Lehre. Da das Dhammapada eine Zusammenstellung von Zitaten aus den Suttas der ersten vier Nikayas darstellt, ist das nicht weiter verwunderlich.
BioGenEthiker schrieb:Das ist ja auch ein Kernbestand der buddhistischen Lehre. Da das Dhammapada eine Zusammenstellung von Zitaten aus den Suttas der ersten vier Nikayas darstellt, ist das nicht weiter verwunderlich.Schon klar, mir erschien es nur wichtig das noch einmal zu erwähnen.
Ur schrieb:Obwohl es nachweislich faktisch nicht so ist.Dann möchte ich Dich noch einmal darum bitten, mir zu begründen, warum starker Schmerz ab einem gewissen Stadium nicht mit Leiden zusammenfällt.
129
Da alle Schläge scheu'n und vor dem Tode beben,
Bedenk': dir selbst geht's so! Drum schone andrer Leben!
130
Da alle Schläge scheu'n und sind des Lebens froh,
Verkürz' ihr Leben nicht! Bedenk': auch dir geht's so!
BioGenEthiker schrieb:Vielleicht kann ich aushelfen. Die Verse 129 und 130 sind recht eindeutig:Ja, vielen Dank dir :) !
Ur schrieb:Weil Leid trotzdem noch individuell bleibt.Das ist immer so, aber auch individuelle Schmerzen sind nun mal Schmerzen und tun ab einer bestimmten Stärke weh.
Ur schrieb:Wo siehst du da eine Grenze?Das Ausmaß der Schmerzintensität ist fließend. Dennoch lässt sich ein Unterschied zwischen starkem Schmerz und schwachem Schmerz auf der Empfindungsebene ausmachen. Wenn Du es mir nicht glaubst, dann probiere es selber aus, indem Du Dich zuerst mit einer Nadel nur oberflächlich stichst, und dann tiefer. Der Unterschied ist spürbar.
Ur schrieb:Es gibt Menschen die sind ohne ein Laut am lebendigen Leib verbrand.Vielleicht deshalb, weil sie sich zusammengerissen haben, um den Zuschauern kein Zeichen von Schwäche zu bieten? Und was sagt das über das Leiden infolge des Schmerzes aus, der durch die Verbrennungen ausgelöst wurde? Woher willst Du wissen, ob dieses Brandopfer nicht doch stark gelitten hat?
Ur schrieb:Unterschiedlichste ReaktionenJa, nach außen hin, aber wie es innen drin ausgesehen hat, kannst Du daraus nicht ableiten.
Ur schrieb:Weil es Individuell bleibt.Natürlich kann ich für mich selbst individuell entscheiden, ob ich schreie oder nicht. Am Leidensempfinden ändert sich dadurch aber nichts, sondern lediglich an der Art und Weise, wie ich das nach außen hin signalisiere.
... was plausibel aussagt, dass Schmerz ab einer Grenze für alle immer Leid bedeutet.Unser Nervensystem ist schlicht so gestrickt, dass es Reize als Schmerz interpretiert. Daran kannst Du auch mit Gut zureden und Meditation nichts ändern. Schmerzen sind nun mal Schmerzen. Wenn Du mir nicht glaubst, kannst Du ja einen Arzt fragen, der sich mit den physiologischen Zusammenhängen genauer auskennt.
wichtelprinz schrieb:Und es ist eben auch klar zu unterscheiden ob solch Schmerzimpulse aus eine physikalischen Gegebenheit entstehen wie Nägel auf dem Boden oder aus Mentalen wie zB Verlustschmerz.Da gebe ich Dir Recht. Mein Beispiel bezog sich auf körperliche Schmerzen, wie sie z.B. bei Krebskranken auftreten. Da ist mit Kognitivität nichts zu machen. Auch Tiere leiden unter Tumorschmerzen und zeigen ein entsprechendes Verhalten.
BioGenEthiker schrieb:Natürlich kann ich für mich selbst individuell entscheiden, ob ich schreie oder nicht. Am Leidensempfinden ändert sich dadurch aber nichts,Aber das ist doch falsch. Es gibt keine Zuverlässige Methode das Leidempfinden zu bestimmen. Man kann sogar die Schmerzen aufzeigen die Phantomschmerzen sind, was da im Hirn abgeht, man kann auch sehen wie diese abnehmen bei mentaler Therapie. Man kann aber nicht das Leidempfinden dazu abbilden. Es leidet nun mal jeder anders, bestimmt in vielen Fällen ähnlich aber als Individuum eben auch unterschiedlich und vorallem auf die mentalen Vorgänge dazu bezogen. Kennst den Typen der ohne Arme und Beine Motivationskurse gibt. Wenn Du und ich Morgen so aufwachen würden, was meinst was wir leiden würden auch ohne physischen Schmerz.
BioGenEthiker schrieb:Das ist immer so, aber auch individuelle Schmerzen sind nun mal Schmerzen und tun ab einer bestimmten Stärke weh.Hat niemand bezweifelt. Hast du aus dem geschriebenen Leid, "Schmerz" gelesen?
BioGenEthiker schrieb:Das Ausmaß der Schmerzintensität ist fließend. Dennoch lässt sich ein Unterschied zwischen starkem Schmerz und schwachem Schmerz auf der Empfindungsebene ausmachen. Wenn Du es mir nicht glaubst, dann probiere es selber aus, indem Du Dich zuerst mit einer Nadel nur oberflächlich stichst, und dann tiefer. Der Unterschied ist spürbar.Und dass sagt genau weshalb aus, Schmerz sei Leid? Weil Schmerz stärker werden kann? Wird Liebe bei dir auch zu etwas anderem wenn sie stärker wird?
BioGenEthiker schrieb:Vielleicht deshalb, weil sie sich zusammengerissen haben, um den Zuschauern kein Zeichen von Schwäche zu bieten? Und was sagt das über das Leiden infolge des Schmerzes aus, der durch die Verbrennungen ausgelöst wurde? Woher willst Du wissen, ob dieses Brandopfer nicht doch stark gelitten hat?Weil es sich anderes geäussert hätte. Klar sicher kann man da nicht sein. Aber gibt auch welche die starben mit einem Grinsen im Gesicht. Leid sieht anders aus. Ungeachtet des Schmerzes, den wahrscheinlich alle spurten aber anders damit umgingen. (springender Punkt!)
BioGenEthiker schrieb:Unser Nervensystem ist schlicht so gestrickt, dass es Reize als Schmerz interpretiert. Daran kannst Du auch mit Gut zureden und Meditation nichts ändern. Schmerzen sind nun mal Schmerzen. Wenn Du mir nicht glaubst, kannst Du ja einen Arzt fragen, der sich mit den physiologischen Zusammenhängen genauer auskennt.Und das hat genau was damit zutun, dass Schmerz zu Leid unweigerlich bei allen wird?
wichtelprinz schrieb:Man kann sogar die Schmerzen aufzeigen die Phantomschmerzen sind, was da im Hirn abgeht, man kann auch sehen wie diese abnehmen bei mentaler Therapie.Phantomschmerzen lassen sich therapieren - u.a., indem man mittels Hirnchirurgie die Stelle im Gehirn lahmlegt, die den Schmerzreiz auslöst - aber das widerlegt doch nicht, dass Schmerzen als leidvoll empfunden werden - zumindest wenn sie stark genug sind.
wichtelprinz schrieb:Es leidet nun mal jeder anders, bestimmt in vielen Fällen ähnlich aber als Individuum eben auch unterschiedlich und vorallem auf die mentalen Vorgänge dazu.Das bedeutet aber nicht, dass man nicht leidet, wenn man starke Schmerzen empfindet.
wichtelprinz schrieb:Wenn Du und ich Morgen so aufwachen würden, was meinst was wir leiden würden auch ohne physischen Schmerz.Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Aber das hat mit starken körperlichen Schmerzen nichts zu tun.
Ur schrieb:Hast du aus dem geschriebenen Leid, "Schmerz" gelesen?Ich verstehe Deine Frage nicht.
Ur schrieb:Weil Schmerz stärker werden kann?Ja, irgendwann wird es so unangenehm, dass man das nicht mehr einfach ignorieren kann.
Ur schrieb:Aber gibt auch welche die starben mit einem Grinsen im Gesicht.Beim Verbrennen? Belege?
Ur schrieb:Und das hat genau was damit zutun, dass Schmerz zu Leid unweigerlich bei allen wird?Das hat damit etwas zu tun, dass die Nervensysteme der Menschen auf vergleichbare Weise vorliegen, so dass man aus dem Schmerzempfinden von einzelnen Personen auf die Schmerzempfindungsfähigkeit aller anderen Personen schließen kann. Und daraus folgt, dass bei allen Menschen ab einer bestimmten Schmerzintensität immer eine leidvolle Erfahrung die Folge ist.
BioGenEthiker schrieb:Die Verse 129 und 130 sind recht eindeutig:also haben worte jetzt wieder einen wert?
BioGenEthiker schrieb:Bedenk': dir selbst geht's so!ist das dann diese karma komponente oder?
BioGenEthiker schrieb:Du hattest danach gefragt, wie sich der Buddhismus bezüglich Mord positioniert. Darum sind Worte als Beleg durchaus wert, zitiert zu werden.Genau das gleiche wollte ich auch gerade schreiben.