@staplesIch verstehe dich sehr gut. In meinem Umfeld ist es zum Glück nicht ganz so schlimm, aber trotzdem beobachte ich seit ein paar Jahren, dass langsam fast jeder bspw. an Homöopathie glaubt (krass auch wie viele "normale" Ärzte mittlerweile Globuli verschreiben statt evidenzbasierte Medizin anzuwenden) und "Heilsteine", an Karma, irgendwelche nebulösen "Energien", vor GMOs Angst hat, obwohl die Menschheit seit Tausenden von Jahren Pflanzen genetisch verändert hat, um sie ertragreicher oder schmackhafter zu machen (man nannte das früher Zucht), versucht mittels Handauflegen oder Klangschalen zu heilen u.s.w.
Und das Problem ist nicht, dass man da unterschiedliche Ansichten hat, sondern dass a) ganz selbstverständlich davon ausgegangen wird, dass auch jeder andere auf sowas abfährt bzw. das nicht in Frage stellt, und b) dass ein "Nein danke" i.d.R. nicht akzeptiert oder zumindest ausdrücklich belächelt wird, gerne noch mit einer hinterhergeschobenen Unheilsverkündung wie "Na, wenn du weiter leiden willst..." Stichwort Schlafschaf.
Damit möchte ich auch hierauf noch eingehen:
@CurtisNewton CurtisNewton schrieb am 15.07.2015:Hier gehts um die Kommunikation und Akzeptanz anderer Sichtweisen. Und zum menschlichen Miteinander grad unter Verwandten und Freunden gehört der Respekt des Gegenübers mit dazu genauso wie Kompromisse, die man eingeht.
Wenn einem DAS schon nicht gelingt, das schon zu viel verlangt ist, dann liegt das Problem nicht beim Gegenüber.
Nun kenne ich
@staples Umfeld nicht, aber meiner Erfahrung nach ist das Problem mit Esoterikern jeglicher Couleur, dass gerade diese keine Akzeptanz anderer Sichtweisen kennen. Genau wie in jeder Religion ist man auch in der Esoterik davon überzeugt, dem richtigen Glauben anzuhängen, und deswegen können alle Zweifler ja nur irren. Daher ist mit den meisten Esoterikern und auch mit nur esoterisch Angehauchten kaum eine Diskussion möglich. Dazu kommt ein gewisser Missionshang, weil Esos oft glauben, die dummen Schlafschafe aufwecken zu müssen.
Aber selbst dort, wo letzteres nicht zutrifft, wird man im Umgang mit Esos unweigerlich immer wieder mit ihrem Glauben konfrontiert, da dieser so tief in alle möglichen Bereiche herinreicht, dass er die gesamte Weltsicht derjenigen beherrscht.
Ich verstehe also gut, warum
@staples den Umgang mit seinem so geprägten Umfeld nur noch schwierig findet. Nur weiß ich leider auch keinen Rat, außer das Umfeld zu wechseln. Ich selbst versuche, wann immer jemand mit sowas ankommt, allgemeinverständlich darzulegen, warum dieses oder jenes Nonsens ist. Manchmal habe ich damit sogar Erfolg, manchmal aber auch nicht. Nur sind in meinem Umfeld die meisten auch nicht so arg verstrahlt, dass da keine Argumente mehr greifen. Dort, wo das der Fall ist, schalte ich bei entsprechenden Themen mental auf Durchzug und beschränke den Kontakt auf ein notwendiges Minimum.
Zum Thema braune Esoterik und warum die Übergänge mehr als fließend sind, empfehle ich diesen Thread:
Wie kommt man von der Esoterik nach "rechts"?