callida schrieb:Ich kenne viele Spirituelle, die nonduale Ideologien vom Nichts vehement missionieren bis sie am Realitätscheck mit "ihrem" System scheitern, spätestens immer dann, wenn sie auf unangenehme Fragen und Beispiele, mithin auf qualifizierten Widerspruch stoßen.
Das hier ist interessant für mich.
Ich vermute, dass du dich auf den Dialog zwischen Baba und dem Ein Kurs in Wundern Lehrer beziehst.
Das nur als persönliche Anmerkung, hier der Sachverhalt.
Es geht darum, ob es möglich ist jenseits der Persona ein sogenanntes "Nichts" wahrzunehmen und dabei zu behaupten, dass da Niemand ist, der das wahrnimmt.
Ja, das ist möglich und die Erklärung dafür habe ich im Zuge meiner Selbsterforschung und dem, mich fei schaufeln von den Konzepten anderer, zur Hand.
Alles, was erfahren wird ist von Gefühlen begleitet.
Auch eine unpersönliche Erfahrung wird auf diese Weise erlebt.
Wer also als sogenannter Normalo plötzlich die Erfahrung seines unpersönlichen Selbstes macht, die Erfahrung des ungeborenen Buddhageistes, der empfindet das als vollkommen fremd. So fremd, dass es mit ihm selbst und allem, was er jemals voher als Erfahrung eingeordnet hat, nicht das Geringste zu tun hat.
Es hat mit Welt nichts zu tun, es hat mit Menschsein nichts zu tun, es hat mit dem, was wir allgemein als Leben bezeichnen nichts zu tun. Also kann es vom normalen menschlichen Verstand nicht eingeordnet werden.
Auf dem von Jung geschilderten Weg geschieht dies nicht.
Auf dem von Nisargadatta geschilderten Weg geschieht das.
Was machen wir nun?
Sagen wir den Einen, sie sind auf dem rechten Pfad, weil ein Wissenschalfter bestimmte Erfahrungen kennt und sagen wir den Anderen, sie sind auf dem falschen Pfad, weil es keinen Wissenschalfter gibt, der die Erfahrung des Nichts auf diese Weise deutet, wie es auch Nisargadatta tat?
Alles geht doch um Deutung und nur die Deutung einer Erfahrung erschafft die Vorstellung von Krankheit oder Gesundheit.
Versuch also, das ist mein einziger Hinweis, den ich dir geben kann auf deiner langen Suche nach dem, was Erleuchtung ist, versuch also, dich von allen Deutungen fern zu halten.
Genieße die reine Erfahrung von allem, was erscheint, dann kann es geschehen, dass du diesen langen Weg der Individuation urplötzlich loslassen kannst und von einem Moment auf den anderen vom Baum herabsteigst, zu lachen beginnst und verstehst, ohne einen Jemand, der das verstehen kann: