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Humanismus statt Religion

63 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Religion, Atheismus, Humanismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
dorette22 Diskussionsleiter
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Humanismus statt Religion

30.05.2015 um 08:03
Der nachstehende Artikel wurde von Dr. Bernd Vohwinkel verfasst. Da in diesem Forum die Vertreter der Religionen dominieren, finde ich, dass auch mal die Vertreter des Humanismus und des Atheismus zu Wort kommen sollten.

Grundlagen des Humanismus

Die Grundlagen des Humanismus lassen sich bis ins alte Griechenland zurückverfolgen. So vertraten bereits die Philosophen Heraklit und Protagoras den Lehrsatz: „Der Mensch ist das Maß aller Dinge“. Mit dem Beginn der Renaissance im 15. Jahrhundert etablierte sich der Humanismus als Gegenbewegung zur Scholastik. Man spricht daher auch vom Renaissance-Humanismus. Mit ihm ging ein kultureller und sozialer Wandel einher. Der berühmteste und einflussreichste Humanist der frühen Neuzeit war Erasmus von Rotterdam. Während des Zeitalters der Aufklärung wurde der Humanismus weiter untermauert. Werke wie die von Immanuel Kant zeigten, dass man eine Ethik auch ohne Religion, rein auf der Basis der praktischen Vernunft begründen kann. Man kann folgende Grundüberzeugungen des Humanismus anführen:
Das Glück und Wohlergehen des einzelnen Menschen und der Gesellschaft bilden den höchsten Wert, an dem sich jedes Handeln orientieren soll.
Die Würde des Menschen, seine Persönlichkeit und sein Leben müssen respektiert werden.
Der Mensch hat die Fähigkeit, sich zu bilden und weiterzuentwickeln.
Die schöpferischen Kräfte des Menschen sollen sich entfalten können.
Die menschliche Gesellschaft soll in einer fortschreitenden Höherentwicklung die Würde und Freiheit des einzelnen Menschen gewährleisten.

Obwohl der erste Punkt in Konflikt mit der christlichen Lehre steht, gab es dennoch eine Zeit in der die katholische Kirche den Humanismus gefördert hat. So gilt Papst Pius II (1405 -1464) selbst als bedeutender Humanist. Trotzdem hat der Vatikan den Humanismus nie als eine dem Glauben übergeordnete Idee akzeptiert.

Humanismus und Atheismus

In den letzten Jahren kam der Begriff des „Neuen Atheismus“ auf. Als eine Zentralfigur dieser Bewegung kann man Richard Dawkins identifizieren, der mit seinem religions-kritischen Buch „Der Gotteswahn“ Aufsehen erregt hat. Seitdem verbindet man mit dem Neuen Atheismus auch eine gewisse Respektlosigkeit vor dem religiösen Glauben. Genau genommen müsste eigentlich von Agnostizismus die Rede sein, weil sich die Neuen Atheisten nicht im Besitz absoluter Wahrheiten wähnen. Da sie aber von „an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ reden, haben sie mit der Bezeichnung „Neue Atheisten“ in der Regel keine Probleme.

Atheismus ist im wesentlichen Religionskritik und ist daher für sich genommen noch keine vollständige Weltanschauung. Was hier hinzukommen muss, sind säkulare Werte und eine auf den Naturwissenschaften aufbauendes Verständnis der Welt. In dieser Kombination wird neuerdings von einem „Neuen Humanismus“ gesprochen. Die Frage stellt sich dann, was das Neue am Neuen Humanismus ist. Der Neue Humanismus berücksichtigt vor allem die gewaltigen Fortschritte der letzten Jahrzehnte in Naturwissenschaft, Technik und Medizin. Diese Fortschritte haben zu einem erheblich verbesserten naturwissenschaftlich fundierten Weltbild und Menschenbild geführt. Der Neue Humanismus trägt dem Rechnung, indem er die Prämissen der Naturwissenschaften anerkennt und übernimmt. Es sind dies:
Realismus: Die Welt ist real vorhanden.
Rationalismus: Wir können die Welt mit unserem Verstand erfassen.
Naturalismus: Es geht in der Welt mit „rechten“ Dingen zu, d.h. es läuft alles im Rahmen der Naturgesetze ab. Es gibt keine Wunder, Götter oder Dämonen.

Insbesondere die Prämisse des Naturalismus steht in eklatantem Widerspruch zu den mono-theistischen Religionen. Insofern kann es keine Versöhnung zwischen Neuem Humanismus und diesen Religionen geben.

Schopenhauer schreibt zu diesem Thema: „Der religiöse Glaubensakt ist eine Angewöhnung geistiger Grundsätze ohne gute Gründe. Denn gäbe es gute Gründe für die christliche Lehre, dann wüssten wir sie und brauchten sie nicht zu glauben.“

Ethik ohne Religion

Von Religionsvertretern wird häufig behauptet, dass es ohne Religion keine Ethik gäbe. Selbst viele Eltern, die vom Glauben abgefallen sind, lassen ihre Kinder dennoch am Religionsunterricht teilnehmen, weil sie der Meinung sind, dass ihnen nur auf diese Weise Werte vermittelt werden könnten. Diese Einstellung impliziert, dass Nichtgläubige über keine oder aber nur über eine minderwertige Ethik verfügen. Diese Haltung ist nicht nur überheblich, sondern auch restlos falsch.

Eine gottgegebene Ethik bereitet prinzipielle Probleme. Schon Sokrates hat erkannt, dass eine solche Ethik zu einem logischen Dilemma führt: Sind Gottes Gebote deshalb gut, weil Gott sie gebietet? Wenn ja, wäre es dann moralisch gerechtfertigt, Kinder zu foltern oder zu ermorden, wenn Gott ein entsprechendes Gebot aufstellte? Christen gehen davon aus, dass sie für ein gottgefälliges, moralisches Leben im Jenseits belohnt werden, indem sie ins Paradies kommen. Wer aber aufgrund von Heilsversprechen Gutes tut, der handelt letztlich aus niedrigen Beweggründen.

Den meisten Vertretern einer ausschließlich religiös fundierten Ethik ist offensichtlich nicht bekannt, dass es eine ganze Reihe von philosophischen Ansätzen für eine Ethik ohne Religion gibt. Angefangen vom Hedonismus der Griechen (Epikur), über das Zeitalter der Aufklärung (Kant, Schopenhauer) bis zum Utilitarismus der Neuzeit (Bentham, Mill). Gerade der moderne Utilitarismus in der Form des Regelutilitarismus (nach Mill) mit Ergänzungen der Fairness und der Gerechtigkeit (nach Lyons) ist der christlichen Ethik nicht nur ebenbürtig, sondern weit überlegen, weil seine Quellen ausschließlich Verstand und Erfahrung sind und weil auf Hokuspokus vollständig verzichtet wird. Eben dadurch steht er aber auch mit seinen Grundlagen jeder religiösen Ethik entgegen.

Unabhängig von diesen mehr theoretischen Überlegungen sind ethisches bzw. moralisches Verhalten etwas, was der wissenschaftlichen Forschung bzw. der empirischen Überprüfung durchaus zugänglich ist. So gab es insbesondere in den USA eine Reihe von Untersuchungen zu dieser Frage.

Altruismus ist keineswegs beschränkt auf religiöse Menschen und er ist noch nicht einmal auf den Menschen selbst beschränkt. So zeigt N. Barber in seinem Buch „Kindness in a cruel world: The evolution of altruism“ dass die Entwicklung von Altruismus Teil der natürlichen Evolution ist und auch bei höher entwickelten Säugetieren, wie z.B. Affen gefunden wird.

In einer Studie wurde festgestellt, dass atheistische Studenten weniger häufig als religiöse Studenten bei Examensarbeiten zu Betrug neigten. Andere psychologische Studien fanden heraus, dass religiöser Glaube die moralische Entwicklung verkümmern lässt, weil religiöse Menschen Moral mit einem festgelegten Dogma verbinden, anstatt sich selbst moralisches Verhalten zu erarbeiten.

Fundamentalistische Religionen unterminieren moralische Begründungen. Menschen, die der festen Überzeugung sind, nach dem Tod ins Paradies zu gelangen, ist es relativ egal, welchen Schaden sie auf der Erde anrichten, solange sie der Ansicht sind, dass ihre Taten gottgefällig sind. So zeigte eine Studie (3), dass solche Leute mit einer größeren Wahrscheinlichkeit betrunken Auto fahren, verbotene Drogen nehmen und illegalen Sex ausüben.

Viele religiöse Texte ermahnen die Menschen, mit Leidenschaft wohltätig zu sein. Aber Sozialwissenschaftler haben über die letzten Jahrzehnte hinweg keinen Beweis dafür gefunden, dass dies das Verhalten entscheidend beeinflusst. Der Soziologe Alfie Kohn (4) fand im Einzelnen Folgendes heraus:

a) In Interviews, die 1984 mit 700 Einwohnern einer mittelgroßen Stadt geführt wurden, zeigte sich, dass religiöse Menschen keine besseren Einwohner in Bezug auf ihr Verhältnis zu Nachbarn und der Beteiligung an örtlichen Organisationen waren.

b) Menschen die während der Nazi-Herrschaft in Deutschland Juden retteten, waren nicht religiöser als diejenigen, die nicht geholfen haben.

c) Religiöse Menschen sind intoleranter gegenüber ethnischen Minoritäten

Eine Studie (5) von 2006 in entwickelten Ländern zeigte, dass solche mit einem höheren Anteil an religiösen Gläubigen, mehr Morde, mehr Teenager-Schwangerschaften und mehr Geschlechtskrankheiten aufwiesen. Eine weitere Studie (6) von 2008 über Ethik in konfessionellen und in staatlichen Schulen zeigte kaum Unterschiede bei selbst zugegebenen Diebstählen oder Lügen gegenüber den Eltern. Allerdings beim Schummeln schnitten die konfessionellen Schulen schlechter ab.

Zusammenfassend kann man sagen, dass für die Vermittlung ethischer Werte der Glaube und damit auch der Religionsunterricht absolut nichts bringt. Es gibt im Gegenteil sogar Hinweise, dass Religiosität eher kontraproduktiv ist. Für Deutschland sollten wir daraus die Schluss-folgerung ziehen, dass es besser wäre, den Religionsunterricht als Pflichtschulfach generell abzuschaffen und durch einen säkularen Ethikunterricht zu ersetzen, so wie das in Berlin schon der Fall ist.


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Humanismus statt Religion

30.05.2015 um 08:26
@dorette22


harter aber sehr guter tobak! eins rauf mit sternchen.


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Humanismus statt Religion

30.05.2015 um 08:32
Zitat von dorette22dorette22 schrieb:Genau genommen müsste eigentlich von Agnostizismus die Rede sein, weil sich die Neuen Atheisten nicht im Besitz absoluter Wahrheiten wähnen.
Nur Religionen sprechen immer von Absoluter Wahrheit. Zudem kann man auch Agnostischer Atheist sein.
Atheisten machen ja eine Aussage darüber was sie glauben, während Agnostiker darüber reden was sie wissen oder zu wissen glauben.
So sind die beiden Begriffe kombinierbar.

Beides ist aber keine Aussage über absolutes wissen.

Aber ansonsten bin ich absolut dafür das der Religionsunterricht abgeschafft wird. Auch in Diskussionen über Moral hat die Kirche ja nun schon lange nichts mehr zu suchen.


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Humanismus statt Religion

30.05.2015 um 08:51
@Snowman_one
Zitat von Snowman_oneSnowman_one schrieb:Auch in Diskussionen über Moral hat die Kirche ja nun schon lange nichts mehr zu suchen.
die hat sie aller spätestens, mit dem bekannt werden der pädophilie fälle verloren.


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Humanismus statt Religion

30.05.2015 um 09:06
@Snowman_one
Zitat von Snowman_oneSnowman_one schrieb:Nur Religionen sprechen immer von Absoluter Wahrheit. Zudem kann man auch Agnostischer Atheist sein.
Richtig, man kann meinetwegen auch agnostischer Atheist sein. Ich persönlich bin über diese Vorstufe allerdings hinweg und bekenne mich zum lupenreinen Atheismus.


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Humanismus statt Religion

30.05.2015 um 09:46
@dorette22
Zitat von dorette22dorette22 schrieb:Richtig, man kann meinetwegen auch agnostischer Atheist sein. Ich persönlich bin über diese Vorstufe allerdings hinweg und bekenne mich zum lupenreinen Atheismus.
Also ich glaube der Unterschied ist nicht so gross, ich bediene mich gerne genauer Definitionen.
Wie ich schon schrieb machen Theisten und Atheisten eine Aussage darüber was sie glauben, es ist also eine Meinung.
Gnostiker und Agnostiker hingegen machen eine Aussage darüber was sie wissen.

So kann ich also als Agnostischer Atheist den Glauben an Gott ablehnen, weil es keinen Grund gibt an ihn zu glauben, die Theisten haben nämlich noch keinen guten Grund genannt der mich überzeugen würde. Zudem fehlen die Beweise für seine Existenz, man weiss es also auch nicht.

Das alles ist aber schon mit dem Begriff Neuer Atheismus enthalten. So denken wir vermutlich etwa gleich, weil auch ich, aus oben genannten Gründen, ziemlich sicher bin das Gott nicht existiert.
Zitat von dorette22dorette22 schrieb:Zusammenfassend kann man sagen, dass für die Vermittlung ethischer Werte der Glaube und damit auch der Religionsunterricht absolut nichts bringt. Es gibt im Gegenteil sogar Hinweise, dass Religiosität eher kontraproduktiv ist.
Ich würde sogar sagen dass es den moralischen Kompass korrumpiert und die mit dem blinden glauben einhergehende Ignoranz wird oft mit Stolz getragen.
Denn oft las ich hier schon das nichts einen gläubigen je überzeugen würde das sein Gottesbild falsch ist.


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Humanismus statt Religion

30.05.2015 um 09:49
@dasewige

Besten Dank für Deinen Kommentar, der aber in erster Linie dem Autor des Artikels "Humanismus statt Religion" zu gelten hat.

Wenn man bedenkt, welch immensen Schaden die vielen, weltweit verbreiteten und aktiven Religionen in der Menschheitsgeschichte angerichtet haben, ist es längst höchste Zeit, dass man diesem unseligen, heuchlerischen Gebaren endlich einen Spiegel vor Augen hält. Dass aber alle die in der Vergangenheit und Gegenwart religiös motivierten Untaten und Verbrechen die Kirchenanhänger nicht dazu veranlasst haben, dieser Organisation den Rücken zu kehren, wirft doch ein bezeichnendes Bild auf die Ethik und Moral das real existierenden Christentums.

Übrigens: Hinter dem Humanismus steht keine streng organisierte kirchliche Institution. Ethik und Moral sollen nicht geglaubt, sondern selbst erarbeitet und gelebt werden.


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Humanismus statt Religion

30.05.2015 um 10:08
@dorette22
Zitat von dorette22dorette22 schrieb:Wenn man bedenkt, welch immensen Schaden die vielen, weltweit verbreiteten und aktiven Religionen in der Menschheitsgeschichte angerichtet haben,
welche ethik und moral kirchliche organisationen haben, hat man mit dem umgang der täter aus den 50,60 und 70ziger jahren gesehen und der veruntreung durch van elst gesehen.
sie werden aus der öffentlichkeit gezogen und geschützt, statt sie der justiz zu übergeben.
mir fällt noch das verhalten der rrk nach dem 2. weltkrieg ein und zwar im zusammenhang mit der s.g. rattenlinie.
Zitat von dorette22dorette22 schrieb:Hinter dem Humanismus steht keine streng organisierte kirchliche Institution. Ethik und Moral sollen nicht geglaubt, sondern selbst erarbeitet und gelebt werden.
das kann ich mit fug und recht von mir sagen, ich bin weder getauft noch irgend welche unterrichte zur konformation oder kommunion, aber etliche verstösse gegen ethik und moral in der pubertät, bis man selber begreift, dass man den umgang selber nicht mag wenn man selber das ziel ist und anfängt über jedliche handlung die man ausführen will nachzudenken, welche auswirkungen sie haben kann, also ein ausgeprägtest abstraktes denken.


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Humanismus statt Religion

30.05.2015 um 10:15
@Snowman_one

Ich gebe zu, dass ich mich mit Definitionen nicht explizit aufgehalten habe. Aber wenn ich Deinen Ausführungen folge, sind wir beide eben "Neue Atheisten".
Zitat von Snowman_oneSnowman_one schrieb:Denn oft las ich hier schon das nichts einen gläubigen je überzeugen würde das sein Gottesbild falsch ist.
Dass Gottgläubige nur schwer davon zu überzeugen sind, dass ihr Gottesbild falsch ist,
mag mehrheitlich sicher zutreffen. Mir ist es allerdings schon gelungen, einen angehenden Studenten der Theologie von seinem Vorhaben, Pfarrer zu werden, abzubringen. Nachdem ich mit ihm mehrfach über Gott und die Welt diskutiert hatte, überraschte er mich eines Tages mit der Nachricht, dass er doch nicht Theologie studieren werde. Er führte diese Entscheidung auf unsere Diskussionen zurück. Er hat sich dann für ein Soziologie- und Philosophie-Studium entschieden. Ich habe aber auch etliche Bekannte bei ihren Austritt aus der Kirche moralisch begleitet.

Übrigens: Mein Weg zum Atheismus vollzog sich auch erst nach einer langen Zeit des Abwägens und Nachdenkens. Erst Jahrzehnte nach der Konfirmation fand ich zum Atheismus. Die Einflüsse der christlichen Erziehung waren eben so stark, dass sich der Abnabelungsprozess über viele Jahre hinzog. (Frühkindliche Gehirnwäsche ist eben in der Wirkung sehr nachhaltig!)


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Humanismus statt Religion

30.05.2015 um 10:31
@dorette22
Zitat von dorette22dorette22 schrieb:Ich gebe zu, dass ich mich mit Definitionen nicht explizit aufgehalten habe. Aber wenn ich Deinen Ausführungen folge, sind wir beide eben "Neue Atheisten".
So ist es. Wie gesagt ich arbeite gerne mit genauen Definitionen. Bei meiner Habe ich mich übrigens bei den Amerikanern bedient. :)
Zitat von dorette22dorette22 schrieb:Dass Gottgläubige nur schwer davon zu überzeugen sind, dass ihr Gottesbild falsch ist,
mag mehrheitlich sicher zutreffen.
Ja natürlich, ich habe mich da wohl etwas zu Ultimativ ausgedrückt.
Ich wollte ja aber darauf hinaus dass eben die Ignoranz vor Beweisen die gegen den eigenen glauben sprechen, die Leute korrumpiert. Denn dieser glaube kann sich dann auch auf die eigenen Handlungen auswirken. Und man Ignoriert dann auch anderes, wenn es nicht ins Weltbild passt.

Deshalb hat das halt nichts an den Schulen verloren. Man sollte Schülern beibringen wie man denkt und nicht was man denkt. Weshalb ich den Unterricht in Ethik gegenüber dem Religionsunterricht vorziehe.


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Humanismus statt Religion

30.05.2015 um 19:32
@Snowman_one
Zitat von Snowman_oneSnowman_one schrieb:Ja natürlich, ich habe mich da wohl etwas zu Ultimativ ausgedrückt.
Ich wollte ja aber darauf hinaus dass eben die Ignoranz vor Beweisen die gegen den eigenen glauben sprechen, die Leute korrumpiert. Denn dieser glaube kann sich dann auch auf die eigenen Handlungen auswirken. Und man Ignoriert dann auch anderes, wenn es nicht ins Weltbild passt.
Als Antwort auf Deinen Kommentar möge ein Ausschnitt aus der Streitschrift "Keine Macht den Doofen!" von Michael Schmidt-Salomon, einem der profiliertesten Religionskritiker, dienen:

"Begeben wir uns also mitten hinein ins Hirnwurm-Wunderland (damit sind die Religionen gemeint). Doch Vorsicht! Gleich zu Beginn unserer Expedition werden wir einem der gefährlichsten und widerstandsfähigsten Hirnwürmer aller Zeiten begegnen - einem Wurm, der die Menschen schon seit Jahrtausenden dazu bringt, die absonderlichsten Dinge zu tun und zu glauben, der sie zu wahrem Blutrausch aufstachelt, der Eltern dazu motiviert, ihre eigenen Kinder zu foltern, der junge Männer und Frauen so sehr verwirrt, dass sie sich mit einem Lächeln auf den Lippen in die Luft sprengen. Vielleicht ahnen Sie, wohin die Reise geht: Es ist der heilige Gral des Stumpfsinns, ein Ort, an dem Größenwahn als Demut und Blödheit als Erhabenheit verkauft wird, an dem sich Homo demens mit besonders erbarmungsloser Konsequenz der Lächerlichkeit preisgibt: Willkommen in der wundersamen Welt der Religioten!" (Zitatende)


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Humanismus statt Religion

30.05.2015 um 19:41
@dorette22
Stammt der Eingangspost nicht zumindest in grossen Teilen von der GBS?
Zitate bitte kenntlich machen, sonst gibts Ärger mit der Modschaft.


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dorette22 Diskussionsleiter
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Humanismus statt Religion

30.05.2015 um 19:53
@ emanon

Der zitierte Text stammt wie erwähnt von Dr. Bernd Vohwinkel. Ich habe den Verfasser ja ausdrücklich als Quelle genannt. Dass Dr. Vohwinkel Mitglied bei der Giordano-Bruno-Stiftung ist, nehme ich an, weiß es aber nicht sicher. Der fragliche Artikel ist übrigens auch im Internet unter den Stichworten "Humanismus statt Religion" zu finden. Im übrigen ist stets der Verfasser eines Textes Inhaber des Urheberrechtes und nicht eine Organisation.


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Humanismus statt Religion

30.05.2015 um 19:57
@dorette22
Das ist schon richtig, allerdings hat die Modschaft gerne bei c&p-Orgien einen Link und Vollzitate sind eh nicht gerne gesehen.
Wenn du die Dinge für dich aber schon unbedingt neu erfinden willst, dann solltest wenigstens den Autor korrekt benennen (Dr. Bernd Vowinkel) und einen Link auf seine HP setzen.
Ist auch nur ein Tipp, manch einer lernt ja lieber durch Erfahrung.

Der Hauptteil des EP kann hier nachgelesen werden http://gbskoeln.de/?p=565 (Archiv-Version vom 22.12.2013)
Btt.


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Humanismus statt Religion

30.05.2015 um 20:35
@dorette22

danke für den indirekten buch tipp, ich habe mir das buch gleich bestellt, denn auf amazon hatte ich eine leseprobe und empfand es als sehr spannen.


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Humanismus statt Religion

30.05.2015 um 22:31
@dorette22
Zitat von dorette22dorette22 schrieb: Werke wie die von Immanuel Kant zeigten, dass man eine Ethik auch ohne Religion, rein auf der Basis der praktischen Vernunft begründen kann
Auch dann wenn der Immanuel Kant die Schwarze Rasse als Menschen zweiter Klasse klassifitiert ?


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Humanismus statt Religion

31.05.2015 um 03:04
Selbstverständlich auch dann, ja.


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dorette22 Diskussionsleiter
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Humanismus statt Religion

31.05.2015 um 07:33
@Heide_witzka

Du hast selbstverständlich völlig recht. Ich habe den Namen des Autors falsch geschrieben. Dr. Bernd Vowinkel (ohne "h") ist richtig. Danke für den Hinweis.


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Humanismus statt Religion

31.05.2015 um 07:34
Zitat von dorette22dorette22 schrieb: ...einem Wurm, der die Menschen schon seit Jahrtausenden dazu bringt, die absonderlichsten Dinge zu tun und zu glauben, der sie zu wahrem Blutrausch aufstachelt, der Eltern dazu motiviert, ihre eigenen Kinder zu foltern, der junge Männer und Frauen so sehr verwirrt, dass sie sich mit einem Lächeln auf den Lippen in die Luft sprengen...
Wozu derlei "Streitschriften" nötig sein sollen, erschließt sich mir auch nicht. Sowas ist plumpe Provokation um die Menschen noch mehr zu spalten.
Auch durch den blinden Glauben an politische Systeme, die Allmacht der Wissenschaft,
den Kaptalismus geschehen die scheußlichsten Dinge.
Der Mensch ist nun mal die Ursache und er sucht sich eben einen Auslöser für
seine Handlungen. Seien sie nun Gut oder Schlecht.
Diese Einteilung...
Gläubige "Naiv/Intolerant/Menschenfeindlich"
und Mensch ohne Glauben (außer natürlich den, an Ideologien unserer modernen Welt) "Tolerant/Respektvoll/Altruistisch"
ist auch recht beschränkt und albern.
Ich habe mit Religionen auch nichts am Hut aber dennoch bin ich mir ziemlich sicher,
das doch alles in einem großen Zusammenhang steht.
Finde den Pantheismus sehr ansprechend, kann mich da gut wiederfinden.
Nur weil man sich "Nichts" vorstellen kann, sollte man sich doch nicht immer auf den Sockel
des Aufklärten, Rechtschaffenden stellen.


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