@KaylaKayla schrieb:Da steht, das er sich die Erde untertan machen und nicht das er sie ausbeuten und nicht das er sie aus wie auch immer gelagerten Machtinteressen heraus mißbrauchen soll.
untertan machen....bedeutet nach wissenschaftlicher Erkenntnis nicht herrschen.
Der Gedanke des dominium terrae wurde in Spätantike und Mittelalter weiter tradiert. Laktanz etwa schrieb:
Als Gott den Menschen schuf, gleichsam als Abbild Gottes und Krone des göttlichen Schöpfungswerkes, da hauchte er ihm allein die Weisheit ein, damit er alles seiner Herrschaft und Botmäßigkeit unterwerfe (ut omnia imperio ac ditioni suae subiugaret) und alle Annehmlichkeiten der Welt genieße. (De ira dei, 13; übers. v. A. Hartl)
In der Neuzeit konkretisierte er sich im Sinne einer umfassenden instrumentellen Naturbeherrschung (etwa bei Descartes: der Mensch sei Herrscher und Besitzer der Natur („maître et possesseur de la nature“) und Francis Bacon formuliert.) In diesem Zusammenhang hat man verschiedentlich das Christentum für die ökologische Krise verantwortlich machen wollen, so etwa der Technikhistoriker Lynn White. Dies nicht nur im Sinne des Herrschaftsauftrags, sondern auch im Hinblick auf die im Christentum konsequent erfolgte „Entgötterung“ der Natur, wie sie etwa in der Bekämpfung der Naturgottheiten bei anderen religiösen Traditionen zum Ausdruck kommt (Schiller: „Einen zu bereichern unter allen,/ Mußte diese Götterwelt vergehn.“ Die Götter Griechenlandes)
Eine im 20. Jahrhundert verstärkt auftretende Deutung versteht den Herrschaftsauftrag eher im Sinne einer treuhänderischen, gleichsam hütenden Aufgabe (stewardship). Beachtenswert ist allerdings, dass schon Karl Marx im dritten Band des Kapitals formuliert hatte: Selbst eine ganze Gesellschaft, eine Nation, ja alle gleichzeitigen Nationen zusammengenommen sind nicht Eigentümer der Erde. Sie sind nur ihre Besitzer, ihre Nutznießer, haben sie als boni patres familias (gute Familienväter) den nachfolgenden Generationen verbessert zu hinterlassen. (MEW, Bd. 25, S. 784)
Wikipedia - Dominum terrae
Klingt hier aber ein bisschen anders. Erst im 20. Jahrhundert ist die Kirche auf die Idee gekommen die Deutung zu verändern? Wow... Hat Marx schon etwas früher erkannt! Aber Atheisten werden immer als böse Zerstörer gesehen... Auch heute sind es übrigens viele Christen, z.B. in den USA, die die Zerstörung der Umwelt befürworten und den Klimawandel leugnen, während sich Atheisten, wie Dawkins und Krauss, für eine bessere Umweltpolitik einsetzten... komisch...